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F1: Ferrari droht ein historisch schlechter Saisonstart

Ferrari driver Lewis Hamilton of Britain, left, chats with his teammate Charles Leclerc of Monaco as they walk out from their team's hospitality suite ahead of the Chinese Formula One Grand Prix, ...
Lewis Hamilton (links) und Charles Leclerc erlebten einen schwierigen Saisonstart.Bild: keystone

Falsche Setups und zu viele Fehler: Ferrari droht der schlechteste Saisonstart seit 2009

Gross war die Freude in Maranello als im letzten Jahr die Verpflichtung von Lewis Hamilton bekannt gegeben wurde. Zwar konnte der siebenfache Weltmeister bereits ein Sprintrennen für sich entscheiden, dennoch droht ein historisch schlechter Saisonstart.
04.04.2025, 18:5904.04.2025, 18:59
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Erst zwei Rennen sind in dieser Formel-1-Saison über die Bühne gegangen und doch hat Ferrari wieder mit mehrheitlich negativen Aktionen für Schlagzeilen gesorgt. Nach einem verpatzten Saisonstart in Australien mit den Plätzen acht und zehn und der Disqualifikation der beiden Fahrer Charles Leclerc und Lewis Hamilton in China droht trotz des Sprinterfolgs in Shanghai von Hamilton der schlechteste Saisonstart seit 2009. Vor 16 Jahren sammelten Kimi Räikkönen und Felipe Massa, wenn man das heutige Punktesystem zur Berechnung nimmt, nur drei Punkte in den ersten drei Grand Prixs.

Die seither schlechteste Leistung am Saisonstart lieferte die Scuderia vor zwei Jahren. Im Jahr 2023 sammelten Leclerc und sein ehemaliger Teamkollege Carlos Sainz 26 Zähler. Bringt man die aktuellen Probleme am Rennwochenende in Suzuka in den Griff, sollte die Marke von 26 Punkten locker passiert werden. Bisher sitzt Ferrari in diesem Jahr auf 17 Punkten.

Ferrari driver Charles Leclerc, right, of Monaco and teammate Lewis Hamilton of Britain compete during the Australian Formula One Grand Prix at Albert Park, in Melbourne, Australia, Sunday, March 16,  ...
Beim Regenrennen scheiterte die Taktik von Ferrari.Bild: keystone

Beim Regenrennen in Melbourne zu Beginn der Saison verbaute sich das italienische Traditionsteam einen gelungenen Saisonstart mal wieder selbst. Bei einem turbulenten Rennen ging Hamilton kurzzeitig sogar in Führung, doch als die Regenschauer einsetzten, blieb der siebenfache Weltmeister mit Trockenreifen auf der Strecke. Nach dem Rennen erklärte der Brite, dass sein Team davon ausging, dass es sich um einen kurzen Schauer handeln wird. Darum entschied sich Hamilton, auf den Reifenwechsel zu verzichten, doch dies ohne Erfolg: «Dann kam plötzlich mehr Regen, und wir hatten nicht die richtige Information.»

Als er dann gezwungenermassen die Intermediates aufziehen musste, wurde der 40-Jährige vom Feld bis auf Platz neun durchgereicht und verlor daraufhin noch einen weiteren Platz.

Auch sein Teamkollege Charles Leclerc erwischte in Melbourne mit Platz acht einen Tag zum Vergessen. Zu allem Übel füllte sich sein Auto plötzlich mit Wasser, was zu einem kuriosen Funkspruch mit seinem Ingenieur führte. Leclerc meldete sich am Funk und fragte: «Haben wir ein Leck?» Sein Ingenieur hakte nach: «Ein Leck wovon?» Leclerc: «Ich habe den Sitz voll mit Wasser, also, voller Wasser.» Die grandiose Antwort seines Ingenieurs daraufhin: «Muss das Wasser sein.» Was die gesamte F1-Welt lustig fand, war für den Monegassen weniger amüsant er antwortete leicht angesäuert: «Lass uns das in die Worte der Weisheit aufnehmen.»

Scheinbar hatte das Trinksystem von Leclerc ein Fehler, den als der Ferraripilot in der nächsten Runde trinken wollte, «war nichts mehr da.»

In China startete das Wochenende zwar hervorragend mit dem Erfolg von Hamilton im Sprintrennen, doch dann der Horror im Grand Prix. Die beiden Ferraris klassierten sich mit den Plätzen 5 und 6 zwar ordentlich, doch nach dem Rennen dann die Hiobsbotschaft: Der Bolide von Leclerc war ein Kilogramm zu leicht und beim Auto von Hamilton gab es ein Problem mit dem Unterboden. Dieser hatte sich zu sehr verschliessen und der Bolide von Hamilton hatte danach bei der Messtelle eine Abnutzung von 1,5 Millimeter, erlaubt sind allerdings nur 1,0 Millimeter.

Damit wurden alleine in China 18 Punkte verschenkt und mit der richtigen Strategie in Australien hätten einige Punkte mehr zusammenkommen können. Somit wäre die Scuderia nun schon bei über fünfzig Punkten und würde mit Mercedes um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung kämpfen.

epa11980257 Scuderia Ferrari driver Lewis Hamilton of Britain reacts after winning the Sprint race at the Shanghai International Circuit in Shanghai, China, 22 March 2025. The 2025 Formula 1 Chinese G ...
Das Sprintrennen konnte Hamilton in China gewinnen.Bild: keystone

Wenn Ferrari, das momentan auf Platz fünf der Konstrukteure-Wertung steht, die Fehler minimieren, die Leistung des Autos in den Rennen verbessern und im Qualifying das richtige Set-Up finden kann, gehört es zu den grössten Herausfordern von McLaren. Der britische Rennstall hat bislang beide Rennen gewonnen.

Das Problem mit der konstanten Geschwindigkeit und der Performance im Qualifying zeigte sich am besten in China. Im Qualifying zum Sprintrennen konnte sich Hamilton die Pole sichern und gewann einen Tag später souverän das Rennen, welches über einen Drittel der Distanz eines ganzen Grand Prix geht.

In Shangai wurden nach dem Sprint Änderungen am Auto vorgenommen und der Ferrari verlor im Qualifying sofort an Tempo. «Wir haben diese Änderungen vorgenommen und danach hat sich das Auto schrecklich angefühlt», sagte der langjährige Mercedesfahrer nach dem Wochenende. Auch im Rennen stellte sich das Setup nicht als das Beste heraus.

Ferrari driver Charles Leclerc of Monaco steers his car during the first practice session for the Japanese Formula One Grand Prix at the Suzuka Circuit in Suzuka, central Japan, Friday, April 4, 2025. ...
In Japan kann Ferrari den historisch schlechten Saisonstart noch verhindern.Bild: keystone

In Japan kommt es nun zur nächsten Chance, wichtige Punkte einzusammeln. In den ersten beiden Trainings konnte Ferrari nicht mit McLaren mithalten. Leclerc sagte sogar: «McLaren scheint auf einem anderen Planeten zu sein.» Allerdings wurden von den Italienern verschiedene Setups getestet, um im Qualifying und Rennen mit den besten mithalten zu können.

Bei den ersten Trainings in Suzuka konnte Ferrari vor allem im ersten Durchgang überzeugen und belegte die Plätze drei und vier. Das Qualifying findet am Samstag um 8 Uhr statt und der grosse Preis von Japan startet am Sonntag um 7 Uhr.

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