Es war nicht der stürmischste Auftakt in die Europameisterschaft in der Schweiz. Besonders in der ersten Halbzeit waren echte Torchancen Mangelware. Doch lieferten sich Finnland und Island ein Duell auf Augenhöhe, das am Ende an den leichten Aussenseiter ging.
In der 70. Minute erzielte Katarina Kosola den entscheidenden Treffer zum Sieg für Finnland. Die 24-jährige Mittelfeldspielerin verschaffte sich im Strafraum Raum und traf sehenswert ins isländische Tor. Trotz ihrer Grösse von 1,88 m und obwohl sie noch am Ball war, konnte Cecilia Runarsdottir das Gegentor nicht mehr verhindern.
Zu dem Zeitpunkt war Island bereits mit einer Frau weniger auf dem Platz. In der 58. Minute sah Hildur Antonsdottir Gelb-Rot. Die 29-jährige Mittelfeldspielerin trat ihrer Gegenspieler ans Schienbein und auf den Fuss und musste folgerichtig vom Feld. Die erste Gelbe Karte hatte Antonsdottir erst wenige Minuten zuvor gesehen.
Doch auch in Unterzahl stemmten sich die Isländerinnen in der Schlussphase gegen die Niederlage und kamen tatsächlich noch zu einigen Torschüssen. Probleme bereiteten sie der finnischen Torhüterin Anna Koivunen aber nicht wirklich. Einzig Sveindis Jonsdottir hätte eigentlich für den Ausgleich sorgen müssen. Keine fünf Minuten nach der finnischen Führung wurde die 24-jährige Flügelspielerin mit einem schönen Steilpass lanciert. Plötzlich stand sie fast alleine vor Goalie Koivunen, schoss aber am Tor vorbei.
Es war die einzige Grosschance Islands neben dem Schuss von Stürmerin Sandra Jessen vor der Halbzeit. Die finnische Verteidigerin Emma Koivisto warf sich aber mit einer gut getimten Grätsche in den Schuss.
So setzten sich die Finninnen vor 7683 Zuschauerinnen und Zuschauern in Thun knapp durch. Dass Katariina Kosola zur Matchwinnerin wurde, entsprach einer gewissen Logik. Schon vor der Pause war sie ein Aktivposten in der Offensive, traute sich schon früh zwei Distanzschüsse zu. Einer davon flog knapp über die Latte, mit dem zweiten zwang sie Island-Goalie Runarsdottir zu einer Parade. Neben ihren Abschlüssen überzeugte Kosola auch mit ihren Dribblings.
Für die Isländerinnen von Trainer Thorsteinn Halldorsson war es hingegen ein doppelt bitterer Auftakt. Neben dem Spiel verlor das Team nämlich auch noch Captain und Abwehrchefin Glodis Viggosdottir. Die 30-Jährige vom FC Bayern München musste zur Pause angeschlagen ausgewechselt werden. Möglicherweise fehlt neben der vom Platz gestellten Antonsdottir also auch sie die zweite Partie vom Sonntag gegen die Schweiz.
Island - Finnland 0:1 (0:0)
Thun. 7683 Zuschauer. SR Kulcsar (HUN).
Tor: 70. Kosola 0:1.
Bemerkungen: 58. Gelb-Tote Karte gegen Antonsdottir (Island). (nih/sda)