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Greift der VAR bald auch bei gelben Karten und Cornern ein?

Referee Craig Pawson pauses the match and asks for the VAR to check on a possible goal during the English Premier League soccer match between Manchester City and Aston Villa at Etihad stadium in Manch ...
Bei Manchester City – Aston Villa überprüft der Schiedsrichter eine strittige Szene.Bild: keystone

Greift der VAR bald auch bei gelben Karten und Cornern ein?

Der Einsatzbereich des Videoschiedsrichters im Fussball könnte ausgeweitet werden. Der Schiedsrichterchef der Premier League sagt, er sei offen für Diskussionen.
14.08.2025, 10:0514.08.2025, 13:43
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Es ist das dümmste Szenario. Eine Mannschaft erzielt ein Tor nach einem Eckball, der keiner war. Auf den Fernsehbildern ist der Fehlentscheid des Refs klar als solcher erkennbar – doch die geltenden Regeln lassen eine Korrektur durch den Videoschiedsrichter nicht zu.

Um solche Entscheidungen zu verhindern, wird darüber debattiert, den Einsatzbereich des VAR auszuweiten. Premier-League-Schiedsrichterchef Howard Webb zeigt sich offen für solche Diskussionen. Das International Football Association Board (IFAB), das für die Festlegung der Regeln zuständig ist, überprüfe derzeit die Funktionsweise des Videoschiedsrichters, sagte er.

Former referee Howard Webb at the Sheffield United v Sunderland EFL Championship play-off final, at Wembley Stadium, London, UK on 24th May, 2025. PUBLICATIONxNOTxINxUK
Howard Webb (links) im Wembley-Stadion.Bild: www.imago-images.de

«Die Botschaft, die wir erhalten haben, lautet: ‹Weniger ist mehr›»

«Einige sind der Meinung, dass wir den VAR in bestimmten Situationen umfassender einsetzen sollten, andere sind jedoch der Meinung, dass dies nicht geschehen sollte», sagte Webb gegenüber der BBC. Der VAR sei nun seit sieben Jahren im Einsatz und er habe sich seither kaum verändert.

«Wir versuchen, den Einsatz des VAR an die Erwartungen aller Beteiligten anzupassen», sagte Webb, und zählte Trainer, Spieler und Fans auf. «Die Botschaft, die wir erhalten haben, lautet: ‹Weniger ist mehr.› Wir haben es ziemlich gut geschafft, unseren Einsatz an diese Erwartung anzupassen.» Würden nun viele Beteiligten sagen, dass eine stärkere Nutzung besser für das Spiel wäre, müsse man das anschauen und sorgfältig über die Auswirkungen nachdenken.

Nicht nur rote Karten prüfen?

Heute kann sich ein Videoschiedsrichter zudem nur bei möglichen roten Karten beim Feldschiedsrichter melden. Gerade bei gelb-roten Karten, bei denen eine der beiden Verwarnungen womöglich ein Fehler war, sorgt dies regelmässig für Gesprächsstoff.

Webb hält es deshalb für denkbar, dass künftig auch bei gelben Karten genau hingeschaut wird vor den Bildschirmen. «Aber wenn man von falsch verteilten gelben Karten spricht, die sich aufs Spiel auswirken können, dann müssen Sie auch über fälschlicherweise nicht verteilte gelbe Karten nachdenken.» Das könnte bedeuten, dass wesentlich mehr strittige Szenen begutachtet werden, was zu mehr Unterbrüchen und einer längeren Spielzeit führen könnte. (ram)

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