Die Super League will konsequenter gegen Zeitspiel vorgehen und ändert die altbekannte Sechs-Sekunden-Regel bei den Torhütern in eine Acht-Sekunden-Regel. Bisher durfte der Schlussmann den Ball nicht länger als sechs Sekunden bei sich halten, allerdings wurde diese Regel sehr inkonsequent umgesetzt.
Wie bereits an der Klub-WM wird der Unparteiische neu, nachdem der Torhüter den Ball seit drei Sekunden unter Kontrolle hat und unbedrängt in den Händen hält, mit seiner Hand die letzten fünf Sekunden herunterzählen. Der Schiedsrichter entscheidet selbst, wann er beginnt zu zählen.
Wenn der Torhüter den Ball nach acht Sekunden immer noch in den eigenen Händen hält, bekommt das gegnerische Team einen Eckball. Hält sich der Goalie ein zweites Mal nicht an die Regel, gibt es wiederum einen Eckball und zusätzlich eine Ermahnung. Beim dritten Vergehen wird die Gelbe Karte gezückt und das Spiel wird mit einem Eckball für das gegnerische Team fortgesetzt.
🚨⌚️ The new 8 second rule was implemented during the Ulsan vs Mamelodi Sundowns match at the Club World Cup....
— EuroFoot (@eurofootcom) June 18, 2025
Goalkeeper Ronwen Williams held the ball for more than 8 seconds, therefore a corner kick was given to the opposition team. pic.twitter.com/Ad3NG8jYbi
Sollte in der folgenden Szene beispielsweise ein Tor fallen, kann nicht vom VAR überprüft werden, wie lange der Torhüter den Ball effektiv in den Händen hielt.
Im Achtelfinal der Champions League kam es in der letzten Saison beim Elfmeterschiessen zwischen Real Madrid und Atlético Madrid zu einer speziellen Situation. Julian Alvarez verwandelte seinen Versuch und zunächst schien alles normal. Als der VAR den Strafstoss nochmals anschaute, wurde bemerkt, dass Alvarez den Ball unabsichtlich zweimal berührt hatte. Daraufhin wurde der Elfmeter aberkannt.
Sollte dies in Zukunft in der Schweizer Super League vorkommen, wird der Penalty wiederholt, sofern der Versuch auch erfolgreich war. Verwandelt der Schütze den Elfmeter nicht, geht das Spiel gewohnt mit Freistoss für das verteidigende Team weiter.
Zusätzlich wurde noch die Regelauslegung beim Schiedsrichterball geändert. Ist der Ball beim Moment einer Spielunterbrechung im Strafraum, wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball mit dem Torhüter des verteidigenden Teams fortgesetzt. Wird das Spiel ausserhalb des Strafraums unterbrochen, erhält beim Schiedsrichterball das Team den Ball, welches in Ballbesitz gekommen ist oder gekommen wäre, sofern der Schiedsrichter dies eindeutig erkennen kann. Ansonsten geht die Partie mit Ballbesitz für das Team weiter, welches zuletzt den Ball hatte.
Die Schiedsrichter des Kaders der Swiss Football League wurden bereits Ende Juni bei einem Zentralkurs in Muntelier über die Regeländerungen informiert. Die neue Super-League-Saison startet am Freitagabend mit dem Eröffnungsspiel zwischen Zürich und Sion. (riz)