Auch der Ligabetrieb nimmt in England am Boxing Day wieder Fahrt auf (Bild: ManCity und Liverpool duellieren sich kurz vor Weihnachten im Cup)Bild: keystone
Wenn wir den zweiten Weihnachtstag oder den Stephanstag feiern, steht in Grossbritannien und weiteren Ländern an diesem Tag der Boxing Day im Kalender. Mit der Sportart Boxen hat das allerdings nichts zu tun.
26.12.2022, 08:4526.12.2022, 09:51
Ruben Schönenberger / ch media
Das Feiern des Stephanstags hat eine längere Tradition als das Weihnachtsfest. Denn auch wenn wir heute gerne vom zweiten Weihnachtstag sprechen, ist der Feiertag eigentlich Stephanus gewidmet, der als erster christlicher Märtyrer gilt.
Ganz ähnlich verhält es sich in jenen Ländern, die den Boxing Day feiern, so zum Beispiel in Grossbritannien und vielen Ländern des Commonwealth. Auch hier gibt es keinen direkten Zusammenhang zum Weihnachtsfest, dafür einen zu Stephanus.
Verschiedene Theorien zur Herkunft des Begriffs
Die Herkunft des Begriffs Boxing Day ist nicht restlos geklärt, gesichert ist aber ein Zusammenhang mit wohltätigen Zwecken. Und von da ist der heilige Stephanus, der in seinem Amt als Diakon unter anderem mit der Verteilung von Almosen an Arme befasst gewesen sein soll, nicht mehr weit.
Für die genaue Erklärung der Wortherkunft gibt es verschiedene Theorien:
- Eine Theorie besagt: Im 19. Jahrhundert soll es üblich gewesen sein, dass die Oberschicht am 26. Dezember den Hausangestellten Weihnachtskartons («christmas boxes») mit kleinen Geschenken, Geld oder auch mal Resten des Weihnachtsessens übergab. Der Boxing Day wäre dann so etwas wie der Tag des 13. Monatslohns.
- Eine ähnliche Theorie besagt, dass der Begriff auf eine Praxis zurückgeht, die ungefähr im 16. Jahrhundert entstanden sein soll: Arbeiterinnen und Arbeiter machten am 26. Dezember die Runde bei ihren Kundinnen und Kunden und sammelten gewissermassen Trinkgeld ein.
- Eine weitere Theorie knüpft nicht nur im wohltätigen Geist, sondern sehr direkt beim heiligen Stephanus und den Almosen an. Die Spenden von Kirchgängerinnen und Kirchgängern wurden früher in eine Almosenkiste gelegt, die am 26. Dezember geöffnet wurde und deren Inhalt an die Bedürftigen verteilt wurde.
Heute geht es um Sport und Shopping
Was auch immer der Ursprung genau ist, die eigentliche Bedeutung hat sich über die Jahre ohnehin abgeschwächt. Heute ist der Boxing Day für weltlichere Aktivitäten berühmt. Der Tag gilt als grosser Shopping-Tag, an dem Geldgeschenke ausgegeben, Gutscheine eingelöst, aber auch viele Weihnachtsgeschenke gleich wieder umgetauscht werden.
Gerade auf der fussballverrückten Insel ist der Tag aber auch ein Highlight im Sportkalender. Die Spiele der Premier League und der weiteren Top-Fussballligen werden zu Familienausflügen und auch viele Touristinnen und Touristen pilgern in die Stadien. Auch in der Schweiz erfreut sich der Boxing Day zum Beispiel in Sportsbars immer grösserer Beliebtheit. In Australien, Neuseeland und Südafrika wird an diesem Tag traditionellerweise Cricket gespielt.
Ein offizieller Feiertag ist der Boxing Day im Vereinigten Königreich seit 1871. Interessante Randnotiz: Fällt dieser auf ein Wochenende, gilt der darauffolgende Montag ebenfalls als sogenannter Bank Holiday und viele Britinnen und Briten haben frei. (aargauerzeitung.ch)
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