Wer wird neue Nummer 1 im Schweizer Tor? Wem kommt die Ehre zu, bei der Heim-EM 2025 den Kasten zu hüten? Nach dem Rücktritt der 37-jährigen Gaëlle Thalmann nach der WM im Sommer wurde ihr Platz frei.
Beim 0:5 gegen Spanien am Dienstagabend in der Nations League machte Elvira Herzog alles andere als Werbung in eigener Sache. Die 23-jährige Torhüterin von RB Leipzig verschuldete mit einem schweren Fehler das 0:1, legte sich den Ball beim 0:2 gleich selber ins Netz und gab beim 0:4 mit einem Abpraller nach vorne den Assist.
«Der Start war sehr unglücklich, das Gegentor kann man nicht wegdiskutieren», meinte Herzog im SRF. Sie verwies auf die Stärke des Gegners. «Das sind Weltmeisterinnen, die laufen auch in einem ganz anderen Tempo an, als man es sich gewohnt ist. Das hat mich am Anfang überrollt», gab sie zu.
Sie könne auch Positives mitnehmen, betonte Herzog: «Es ist geil, gegen den Weltmeister spielen zu dürfen, das werde ich nie vergessen.» Dem Team sei es gelungen, nach dem «maximal unglücklichen Start» ins Spiel zu finden und zu Aktionen zu kommen.
Nationaltrainerin Inka Grings nahm ihre Torhüterin in Schutz. Im SRF sagte die Deutsche: «Solche Tore gehören zum Lernprozess dazu. Ich krieg den Treffer nicht, wenn ich Playstation spiele, sondern ich brauche diese Spiele, um zu lernen.»
Beim 0:1 gegen Italien am Freitag spielte Livia Peng. Die 21-Jährige von Werder Bremen war an der WM hinter Thalmann der erste Ersatz, die Bündnerin scheint im Nati-Rennen die Nase vorn zu haben.
Grings sagte im Vorfeld der beiden Spiele, sie wolle derzeit keine klare Nummer eins definieren: «Es geht darum, in der Nations League Erfahrungen zu sammeln und so Vertrauen aufzubauen.» Ihre Torhüterinnen seien auf internationaler Ebene noch unerfahren. Hoffnungen auf Einsätze dürfen sich auch Laura Schneider (27, FC Luzern) und Seraina Friedli (30, Anderlecht) machen.
Das zweite grosse Problem des Nationalteams ist das Toreschiessen. Gegen Spanien kam es zwar zu einigen Abschlüssen, aber grosse Gefahr verursachten diese nicht. Ganze acht Treffer gelangen der Nati in den zwölf Spielen unter Grings.
«Wir haben vieles probiert und haben gute Aktionen gehabt», hob die Trainerin hervor. «Wir haben gegen eine aktuelle Über-Mannschaft immerhin Chancen gehabt, wir haben insgesamt eine Entwicklung gesehen.» Mit Verweis auf den Gegner sagte sie: «Man muss die Kirche im Dorf lassen. Hier lag einfach nicht mehr drin. Für unsere Verhältnisse haben wir eine verdammt gute Vorstellung abgeliefert.»
Nach den zwei Niederlagen zum Auftakt geht die Nations League Ende Oktober weiter. Zunächst reisen die Schweizerinnen für ein Auswärtsspiel gegen Schweden nach Göteborg, am 31. Oktober empfangen sie im Zürcher Letzigrund Spanien zum Rückspiel.
faebu11
Die Dame könnte einen Kurs in Schönreden geben... 🤦♂️
Bruno Wüthrich
Aber ich möchte darauf hinweisen, dass uns das Hypen des Schweizer Frauenfussballs durch die heimische Presse in den letzten Jahren einen völlig unrealistischen Blick auf die tatsächlichen Stärkenverhältnisse suggeriert hat. Unsere Nationalmannschaft befindet sich momentan im Nirvana zwischen den fussballerischen Entwicklungsländern und der Spitze. Eine Zeitlang in Vollbestand genug, um eine Qualifikation gegen schlechter klassierte Teams zu dominieren. Aber viel zu schwach, um gegen die Spitze zu bestehen.
Marsupilami123
Aber der Rest des Teams ist auch bescheiden. Allen voran die Influenzerin im Sturm. Gehört wie bei der WM höchstens auf die Bank.