Echte hundertprozentige Chancen gibt es im Fussball ja eigentlich nicht. Diese Möglichkeit von Girona kommt aber ziemlich nah dran. Trotzdem haut Ivan Martin den Ball aus kürzester Distanz übers Tor und verpasst so die Chance zum Führungstreffer. Am Ende unterliegt Girona gegen Sturm Graz 0:1.
Noch konnte sich Kylian Mbappé bei Real Madrid nicht richtig einfügen. Der von PSG geholte Superstar wirkt bisher wie ein Fremdkörper bei den Königlichen, deren Saison nicht zufriedenstellend begonnen hat. Am Mittwochabend lieferte der 25-jährige Franzose bei der 0:2-Niederlage in Liverpool eine weitere Leistung, die wie Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker wirkt.
Einerseits war da der schwach geschossene Penalty beim Stand von 0:1, den Liverpool-Keeper Caomhin Kelleher problemlos parierte. Andererseits waren da auch Ballverluste, Fehlpässe und ein unschönes Aufeinandertreffen mit Liverpool-Captain Virgil van Dijk. Die niederländische Kante rannte Mbappé einfach um und sah dafür nicht einmal Gelb.
Van Dijk vs Mbappe 😭😭😭 pic.twitter.com/hjmlmNMElC
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Immerhin in der Stilnote sammelte der Offensivspieler Punkte. So liess sich der Pariser an einer der grossen Figuren der Olympischen Spiele in seiner Heimatstadt inspirieren und zeigte nach dem Check von van Dijk eine Figur der Breakerin Raygun.
Van Dijk turned Mbappe into Raygun pic.twitter.com/26Y0AMlu8E
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Zwischen den Reds und den Blancos ging es allgemein hoch zu und her. Schon nach 13 Minuten kassierten Liverpool-Stürmer Darwin Nuñez und Real-Verteidiger Raul Asencio jeweils eine Gelbe Karte, weil sie bei einer Standardsituation aneinandergeraten waren. Nach dem Gezerre beider Spieler wischte Nuñez dem Spanier mit der Hand durchs Gesicht, woraufhin dieser ihn umschubste.
Dass die Partie so emotional geführt wurde, hängt auch mit den beiden Finalduellen in den Jahren 2018 und 2022 zusammen. In beiden Fällen hiess der Sieger Real Madrid. Mit dem 2:0-Erfolg beendete Liverpool eine Negativserie von neun Spielen ohne Sieg gegen die Königlichen, nur ein Unentschieden sprang in dieser Zeit heraus. Der nun vorletzte Erfolg der Engländer gegen die Spanier stammt vom März 2009.
Nach der verrückten Aufholjagd von Feyenoord bei Manchester City am Dienstag setzte ein anderer niederländischer Klub einen Tag später noch einen drauf. Bis zur 87. Minute lag PSV Eindhoven gegen Schachtar Donezk 0:2 zurück. Doch dann ging es ganz schnell. Erst liess Dmytro Riznyk einen Freistoss von Malik Tillman durchrutschen und dann wurde er vom US-Amerikaner auch noch mit einem traumhaften Distanzschuss bezwungen. In der 95. Minute machte Tillmans Landsmann Ricardo Pepi die Wende perfekt.
Erstmals in der Geschichte der Champions League gelang einem Team, das so kurz vor Schluss mit zwei Toren zurück lag, noch der Sieg. Dabei kam den Eindhovenern entgegen, dass Donezk aufgrund eines Fouls von Pedrinho ab der 69. Minute in Unterzahl spielte.
Ein fast ebenso dramatisches Spiel trug sich in Monaco zu. Zur Pause führten die Monegassen noch 1:0 gegen Benfica Lissabon. Schon da hatten insgesamt sechs Spieler die Gelbe Karte gesehen, darunter auch der Schweizer Captain der Gastgeber Denis Zakaria. Nach der Pause wurde es dann aber richtig verrückt.
Erst glich Vangelis Pavlidis die Partie nach einer regelrechten Einladung von Monacos Hintermannschaft in der 48. Minute aus. Dann lancierte Breel Embolo im direkten Gegenzug Maghnes Akliouche, der zwar traf, doch aus einer Abseitsposition gestartet war. Dasselbe galt wenige Minuten später für Alexander Bah von den Gästen. In der 58. Minute kulminierte eine völlig rot drehende Phase mit dem Platzverweis von Monacos Wilfried Singo.
Doch auch in Unterzahl hörte das Team von Trainer Adi Hütter nicht auf, mitzuspielen, und ging in der 67. Minute tatsächlich wieder in Führung. Benfica drohte also die dritte Niederlage im fünften Spiel – Auftritt Arthur Cabral und Zeki Amdouni. Die beiden Ex-Basler wurden kurz vor dem 1:2 eingewechselt und sorgten mit ihren Toren in der Schlussphase doch noch für die Wende zugunsten von Benfica Lissabon. Beide trafen nach einer punktgenauen Flanke von Angel Di Maria per Kopf. Für Amdouni war es der erste Champions-League-Treffer seiner Karriere.
Cameron Carter-Vickers merkte schnell, dass er es vermasselt hat. Eigentlich sollte man einen Rückpass nie aufs Tor spielen – der US-Verteidiger in Diensten Celtic Glasgow weiss jetzt ganz genau, wieso. Im Spiel gegen Club Brügge wollte er den Ball blind zurück zu seinem Goalie Kasper Schmeichel spielen. Nur stand in Erwartung eines Rückpasses eben neben dem Tor. Als Carter-Vickers dies bemerkte, war es schon zu spät und schlug der 26-Jährige die Hände über dem Kopf zusammen. Immerhin verhinderte Celtic mit dem Ausgleich durch Daizen Maeda noch die Niederlage.
Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist auch die Beziehung von Sportlerinnen und Sportlern aus den beiden Ländern nicht einfacher geworden. Dabei gehen die einzelnen Athleten sehr unterschiedlich mit der Situation um. Benfica-Goalie Anatolij Trubin verweigerte Monacos Alexander Golowin den Handschlag vor dem Spiel, was diesen verdutzt zurückliess.
Borussia Dortmund feierte in Zagreb nach sechs Niederlagen in Folge endlich mal wieder einen Auswärtssieg. Für die Tore beim souveränen Erfolg sorgten Jamie Gittens mit einem sehenswerten Schlenzer, Ramy Bensebaini per Kopf und der wieder genesene Serhou Guirassy.
Nur auf der Bank sassen dabei der 18-jährige Linksverteidiger Almugera Kabar und der gleichaltrige Offensivspieler Cole Campbell. Dennoch erlebten der Deutsche und der US-Amerikaner keinen ereignislosen Tag. Schliesslich standen die beiden Juniorennationalspieler beim um 14 Uhr angepfiffenen Spiel der U19 des BVB, die in der Youth League ebenfalls in Zagreb antrat, in der Startformation. In der Pause wurden beide ausgewechselt – wenige Stunden später stand ja der nächste wichtige Termin an.
Liverpool-Coach Arne Slot läuft es trotz der schwierigen Aufgabe, Jürgen Klopp zu beerben, hervorragend. In der Champions League sind die Reds als einziges Team noch ohne Verlustpunkt, während sie auch in der Premier League an der Spitze stehen. Und auch in Sachen Schlagfertigkeit ist der Niederländer Spitze. Auf die Frage eines Reporters, ob Mittelfeldmotor Ryan Gravenberch der nächste Toni Kroos werden könnte, erwiderte Slot: «Nein, denn er ist Niederländer und kein Deutscher.»
Nicht nur Liverpool-Keeper Kelleher mit seiner Parade beim Penalty von Mbappé liess Fussballfans in den neun Spielen vom Dienstagabend über seine Reflexe staunen. Besonders Emiliano Martinez von Aston Villa glänzte mit einer hervorragenden Reaktion. Damit hielt er das 0:0 gegen Juventus Turin fest.
Some of the saves made on Wednesday were UNREAL 🤯
— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) November 27, 2024
From Kelleher's penalty heroics to Dibu Martínez's sensational reflexes ⛔@QatarAirways | #LetsFly pic.twitter.com/mV2ItUMqTA
Dass die Villans am Ende nicht sogar noch gewannen, lag am aberkannten Tor in der Nachspielzeit. Zwar jubelte das Team von Unai Emery noch über das Tor von Morgan Rogers, doch blieb es in Birmingham aufgrund eines Fouls von Diego Carlos an Juventus-Goalie Michele Di Gregorio bei dem torlosen Unentschieden.