Und dann steht er an der Seitenlinie, sofort wird es im St.Jakob-Park lauter. Für ihn waren viele der über 30'000 Fans gekommen. Wer sich bisher noch in einem Traum wähnte, ist sich nun sicher: Xherdan Shaqiri spielt wirklich wieder beim FC Basel.
Nach 65 Minuten wird der Rückkehrer am Sonntagnachmittag beim Spiel gegen Yverdon eingewechselt. Der Stadionsprecher heisst ihn willkommen zurück und ruft dann dreimal ins Mikrofon: «Xherdan …» Von den Rängen schallt es zurück: «Shaqiri.» So laut ist es an diesem Tag in Basel sonst höchstens bei den beiden Toren. «Die Reaktion der Fans hat Gänsehaut ausgelöst», sagte er nach der Partie gemäss der Basellandschaftlichen Zeitung und ergänzte: «Den Moment der Einwechslung werde ich sicher nie vergessen.»
Wie gross der Hype um den 32-Jährigen ist, merkt man aber nicht nur in diesem Moment. 4500 Trikots wurden bereits abgesetzt. Wer sich ein Leibchen des FCB mit Shaqiris Namen kaufen möchte, muss derzeit mit einer dreiwöchigen Wartezeit rechnen.
Die Rückholaktion dürfte sich für die Basler schon jetzt gelohnt haben. Zumal am gestrigen Sonntag erstmals seit über einem Jahr und dem Conference-League-Halbfinal gegen Fiorentina über 30'000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion waren. In einem Super-League-Spiel waren letztmals im Mai 2022, als sich der FC Zürich zum Meister krönte, so viele Fans im «Joggeli».
Tatsächlich wähnte man sich fast an einem der magischen internationalen Abende in der Champions League, auf welche man in Basel nun seit siebeneinhalb Jahren wartet. Abgesehen davon, dass die Sonne noch schien und die Flutlichtanlage nicht gebraucht wurde, erinnerten die Stimmung und das gut gefüllte Stadion an eines dieser grossen Spiele – obwohl der Gegner Yverdon hiess. Und das alles nur wegen eines Mannes: Xherdan Shaqiri.
Der hätte seinen Einstand gleich auch noch vergolden können. Mit seinem zweiten Ballkontakt schoss er, nachdem er selbst gefoult wurde, einen Freistoss scharf aufs Tor. «Der Goalie hat sich noch ziemlich lang gemacht», sagt Shaqiri nach dem Spiel. Sonst hätte er wohl auf 3:0 gestellt und das Stadion in Basel endgültig zum Explodieren gebracht.
Auch in der Folge probierten er und seine Mitspieler alles, damit Shaqiri noch zu einem Tor – oder mindestens einem Assist – kommt, doch es wollte nicht gelingen. Noch funktioniert das Zusammenspiel zwischen Shaqiri und der restlichen Offensive nicht perfekt. Nach nur wenigen gemeinsamen Trainings ist das aber mehr als verständlich.
So konnte Shaqiri dem Spiel seinen Stempel noch nicht wirklich aufdrücken und verlor dieses durch seine Einwechslung eher etwas an Drive, was aber natürlich auch damit zusammenhing, dass der FCB bereits 2:0 führte und Yverdon die drei Punkte des Gastgebers zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährdete.
Trotzdem stand Shaqiri im Mittelpunkt. Schon vor dem Spiel und seiner Einwechslung beobachteten Kameras und Zuschauer genau, was er tat. Nach dem Abpfiff wurde er von den Fans einzeln gefeiert, die Muttenzerkurve sang: «Shaqiri olé, Shaqiri olé, Shaqiri olé ohhhh!» Der Besungene selbst erklärte nach dem Spiel in Bezug auf sein Beinahe-Tor beim Freistoss, aber wohl auch mit Blick auf die Stimmung: «Das macht mir Lust auf mehr.»
Lust auf mehr haben wohl auch die Fans, die neben der Shaqiri-Rückkehr auch den vierten Sieg in Serie feiern konnten. Erstmals seit November 2022 steht der FC Basel in den Top 3 der Super League – wobei unter anderem St.Gallen und Lugano noch eine Partie weniger absolviert haben. Der 125-fache Nationalspieler sagt schelmisch: «Das ist der Shaq-Effekt!»
Bald soll dieser «Shaq-Effekt» dann auch auf dem Platz zu sehen sein. Noch sei er nicht bei 100 Prozent, erklärte er selbst, am nächsten Wochenende in Sion könnte er also erneut von der Bank kommen. Während der Nati-Pause hat er dann aber Zeit, sich in Basel vollständig wiedereinzufinden.
Danach folgen die Spiele im Cup in Nyon und in der Super League zu Hause gegen den FC Zürich. Es würde nicht verwundern, wenn dann noch mehr als die 30'013 Zuschauerinnen und Zuschauer vom Sonntag im Stadion sein werden. Denn Xherdan Shaqiri ist zurück beim FC Basel.
Nachdem das Dou Frei & Streller meine Jugend bereicherte, kann nun mit Shaqiri die nächste Generation an verlohrenen Söhnen am Rheinknie zaubern. Stellts euch nur mal vor, Sommer, Xhaka, Akanji..in ein paar Jahren müssen die sich alle Fragen wo sie ihre Karriere ausklingen lassen. Und wenn Basel bis dann wieder CL spielt, ist die Chance gar nicht so klein..ich fänds sackstark. Hopp FCB🔴🔵