Sport
Fussball

Xherdan Shaqiri erntet nach Auto-Selfie am Lenkrad Kritik

Xherdan Shaqiri postet erneut Auto-Selfie am Lenkrad – und muss nun Kritik einstecken

Nati-Spieler Xherdan Shaqiri scheint aus einem früheren Fauxpas wenig gelernt zu haben und stellt erneut ein Lenkrad-Selfie von sich auf Social Media. Die Stiftung Road Cross, die sich für Verkehrssicherheit einsetzt, findet deutliche Worte.
19.06.2022, 10:22
Benjamin Weinmann / ch media
Mehr «Sport»

So macht Autofahren Spass: Die Sonne scheint durchs Panoramadach und die Strasse bietet freie Fahrt. Wieso also nicht noch ein Selfie von diesem Glücksmoment mit der Fangemeinschaft teilen? Das dürfte sich der Schweizer Fussballstar Xherdan Shaqiri gedacht haben, als er diese Woche ein Bild von sich auf die Social-Media-Plattform Instagram stellte. Mit nur einem Arm am Steuerrad, wie die Reflexion in seiner Sonnenbrille zeigt.

Eine Hand ist am Steuer, wie in der Brillen-Reflexion zu erkennen ist. Die andere wohl am Handy.
Eine Hand ist am Steuer, wie in der Brillen-Reflexion zu erkennen ist. Die andere wohl am Handy.screenshot: instagram

Dass das Schiessen von Selfies während der Autofahrt gefährlich enden kann, scheint der Multi-Millionär mit 103 Länderspielen im Schweizer Trikot vergessen zu haben. Die Stiftung Road Cross, die sich für Verkehrssicherheit einsetzt, hat dafür kein Verständnis. «Ein solches Verhalten ist gefährlich, man riskiert durch die Ablenkung sein eigenes Leben und das Leben anderer Beteiligten im Strassenverkehr», sagt Geschäftsführerin Stéphanie Anne Kebeiks.

Road Cross fordert Reaktion von Shaqiri

Während des Fahrens und allgemein unterwegs im Strassenverkehr gehöre die Aufmerksamkeit der Strasse und nicht dem Handy, sagt Kebeiks. «Xherdan Shaqiri steht als Schweizer Fussballnationalspieler in der Öffentlichkeit und hat eine Vorbildfunktion in seiner Community.» Auf Instagram folgen Shaqiri über 2,7 Millionen Fans.

Road Cross erwarte, dass sich Xherdan Shaqiri bei seinen Fans zum Vorfall äussert und sich dafür einsetzt, dass vor allem auch junge Menschen sich im Strassenverkehr nicht durch ihr Handy ablenken lassen. Zudem erwäge man, mit dem Schweizer Fussballverband Kontakt aufzunehmen, sagt Kebeiks. Auf Anfrage von CH Media wollte sich der Verband allerdings nicht zum Vorfall äussern. Auch das Management von Xherdan Shaqiri und sein Arbeitgeber, der US-Fussballklub Chicago Fire, liessen Anfragen unbeantwortet.

Für Road-Cross-Chefin Kebeiks handelt es sich um ein gesellschaftliches Problem: «Wir leben in einer Selfie-Kultur.» Selfies würden immer und überall gemacht und oft werde das Rundherum komplett ausgeblendet, nur um den perfekten Schnappschuss zu machen. «Wir wissen, dass Ablenkung und Unaufmerksamkeit die häufigste Unfallursache im Strassenverkehr ist und dass Ablenkung häufig durch die Nutzung des Handys geschieht.»

Bereits 2015 sorgte Shaqiri für Kritik

Das Auto-Selfie von Shaqiri ist umso überraschender, als er nicht zum ersten Mal für dieses Fehlverhalten kritisiert wird. Bereits 2015 stellte er einen 10-sekündigen Videoclip auf Instagram. Dabei hörte man im Hintergrund Rapmusik. Shaqiri blickte regelmässig in die Kamera seines Handys, das er in der rechten Hand zu halten schien. Mit der linken machte er auch noch das Peace-Zeichen.

Szenen aus dem 10-sekündigen Videoclip aus dem Jahr 2015, den der damals 24-jährige Shaqiri bereute und wieder löschte.
Szenen aus dem 10-sekündigen Videoclip aus dem Jahr 2015, den der damals 24-jährige Shaqiri bereute und wieder löschte.screenshot: instagram

Damals liess sein Management verlauten, dass sich der Fussball-Star seiner Vorbildfunktion noch nicht immer bewusst sei. Er habe sein Fehlverhalten aber eingesehen und daraufhin löschte Shaqiri den Clip.

Im Schweizer Strassenverkehrsgesetz ist festgehalten, dass der Autofahrende «das Fahrzeug ständig so beherrschen muss, dass er seinen Vorsichtspflichten nachkommen kann». In der Verkehrsregelverordnung heisst es, dass beim Fahren keine Verrichtung vorgenommen werden darf, «welche die Bedienung des Fahrzeugs erschwert». Die Aufmerksamkeit dürfe insbesondere durch elektronische Geräte, wie zum Beispiel Handys, nicht beeinträchtigt werden. Und: «Die Führer von Motorfahrzeugen, Motorfahrrädern und Fahrrädern dürfen die Lenkvorrichtung [...] nicht loslassen.»

Sollte die Polizei bei Autofahrern solche Übertretungen feststellen, kann sie den entsprechenden Fall rapportieren und zur Anzeige bringen, sofern eine Ordnungsbusse nicht ausreicht. (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Karriere von Xherdan Shaqiri
1 / 34
Die Karriere von Xherdan Shaqiri
Die wichtigsten Momente in der schillernden Laufbahn von Xherdan Shaqiri – einem Fussball-Star, der keinen Schweizer Fan kalt lässt.
quelle: keystone / alexander hassenstein / pool
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schiri wird von Fussballerin in die
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
106 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
CaptainLonestarr
19.06.2022 11:01registriert Dezember 2016
Er ist Fussballer, was erwartet ihr? Das Runde ins Eckige, besonders viel Hirnleistung ist da nicht nötig
30330
Melden
Zum Kommentar
avatar
Scaros_2
19.06.2022 10:33registriert Juni 2015
Einfach bei der Polizei anzeigen. Dann muss die Polizei der Sache nachgehen. Nicht nur Aufregen. Auch was tun. Und wenn man sich nur aufregen will - himmel hergott lasst es.
19927
Melden
Zum Kommentar
avatar
kleine_lesebrille
19.06.2022 10:41registriert Mai 2022
Ein Blöffer. - Statt am Steuer Selfies schiessen, besser in Katar Tore schiessen.
13922
Melden
Zum Kommentar
106
Hüsler feiert Überraschungssieg +++ Schwere EM-Gegnerinnen für Handball-Nati
Die wichtigsten Kurznews aus der weiten Welt des Sports.
Zur Story