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YB erscheint nach dem Sieg in Basel wie der logische Meister

Basel, Switzerland, March 16st 2025: BSC Young Boys Fans and players celebrates the goal scored by Christian Fassnacht 16 YB during the Super League football match between FC Basel 1893 and BSC Young  ...
Den Siegtreffer feierte Christian Fassnacht gleich mit den mitgereisten Fans.Bild: www.imago-images.de

Plötzlich scheint YB wieder wie der logische Meister

Abgesehen vom schwachen Saisonstart ist YB nach Punkten der beste Klub der Super League – und nach dem Sieg in Basel ist das Team von Trainer Giorgio Contini wieder an der Spitzengruppe dran. Damit ist der siebte Meistertitel in acht Jahren wieder in Reichweite.
17.03.2025, 10:3117.03.2025, 12:55
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Der FC Basel machte sich selbst und eigentlich auch den restlichen Teams, die sich im Schneckenrennen um den Meistertitel befinden, keinen Gefallen. Mit einem Sieg oder wenigstens einem Unentschieden am Sonntagnachmittag gegen YB hätte der FCB die Berner auf Distanz halten können und selbst an die Tabellenspitze springen oder den Rückstand auf Leader Servette zumindest halbieren. Doch es kam anders.

YB setzte sich in einem munteren Spiel dank eines Doppelpacks von Christian Fassnacht 2:1 gegen den grossen Rivalen der letzten Jahre durch. Beide Tore wären aus Basler Sicht eigentlich zu verhindern gewesen. Erst unterliefen sowohl Adrian Barisic als auch Kevin Rüegg einen langen Ball, infolgedessen Fassnacht bereits nach 47 Sekunden zur Führung der Gäste traf. FCB-Trainer Fabio Celestini regte sich nach dem Spiel über das Tor auf, da er sein Team noch am Morgen genau vor diesen langen Bällen gewarnt hatte.

Beim Siegtor ging der 31-jährige Fassnacht dann in der Basler Hintermannschaft vergessen und konnte aus kurzer Distanz abstauben. YB hätte noch mehr Tore erzielen können, doch weil auch die Basler abgesehen vom schönen Treffer von Philip Otele im Abschluss die Genauigkeit vermissen liessen, reichte es dem Team von Giorgio Contini zum dritten Auswärtssieg der Saison.

Damit ist YB plötzlich wieder vorne dabei. Als Fünftplatzierter beträgt der Rückstand auf Leader Servette, der am Samstag Yverdon unterlag, lediglich noch fünf Zähler. Zehn Runden (inklusive Meisterrunde) stehen noch aus. In der Super League ist also weiterhin alles offen – und so langsam erscheinen die Young Boys der logische Meister zu sein.

«Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt», sagte Christian Fassnacht nach dem Spiel beim SRF und erklärte: «Fünf Punkte Rückstand sind immer noch viel, aber wir sind auf dem richtigen Weg.» Auch Trainer Contini zeigte sich – wenig erstaunlich – gut gelaunt: «Der Abstand zu den ersten beiden ist wieder geschrumpft, also sind wir voll im Rennen.» Gleichzeitig mahnte der 51-Jährige, der in der Winterpause übernahm, den Blick nach hinten nicht zu vergessen: «Vier, fünf Teams kämpfen noch um den 6. Platz.» Fünf Runden vor der Ligateilung trennen YB nur drei Punkte von einem Platz unter dem Strich.

Doch in der aktuellen Form scheinen sich die Berner wenig Sorgen machen zu müssen. Abgesehen vom schwachen Saisonstart mit nur drei Punkten aus sechs Ligaspielen, ist YB das beste Team der Super League. Über die letzten 15 Spiele gesehen, nahm es dem FCB und Servette sechs Punkte ab. Unter Contini hat sich die Defensive stabilisiert, in zehn Ligaspielen in diesem Jahr kassierten die Berner nur sechs Gegentore. Gleichzeitig erzielten sie 19 Treffer. Wenn dies so weitergeht, strahlt am Ende der Saison wieder Gelb-Schwarz von ganz oben in der Tabelle. Es wäre der siebte Meistertitel in den letzten acht Saisons.

Neben der Formkurve spricht aber auch die Bilanz aus den Direktbegegnungen für den Klub aus der Hauptstadt. Gegen drei der vier Teams, die noch vor YB stehen, haben die Berner eine positive Bilanz. Gegen Basel und Lugano gewann YB jeweils zwei der drei Spiele, gegen Luzern holten die Berner aus bisher zwei Duellen vier Zähler. Lediglich gegen Servette ist die Bilanz mit je einem Sieg ausgeglichen. Das dritte Duell mit dem aktuellen Tabellenführer steht in der übernächsten Runde an. Mit einem Erfolg in Genf könnte YB endgültig in den Meisterkampf eingreifen. In der Meisterrunde würde es dann noch einmal zu Duellen mit allen direkten Konkurrenten kommen – für diese scheinen die Berner hervorragend gewappnet.

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Zuvor steht nun aber die Länderspiel-Pause an. Über den Sieg freute sich Matchwinner Fassnacht auch deshalb besonders: «Es ist ein gäbiger Zeitpunkt für einen solchen Sieg. Nach einer Niederlage sind es jeweils zwei zähe Wochen in der Nati-Pause.»

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TimK
17.03.2025 11:18registriert April 2018
Und das sag ich als YB-Fan: Mal schön den Ball flach halten. Diese Saison ist komplett crazy – und zack, verliert YB die nächsten zwei Spiele, wie so oft... und schon redet wieder jeder ganz anders.
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P.Rediger
17.03.2025 11:33registriert März 2018
Ich als YB Fan sage trotzdem, Ball flach halten. YB ist noch immer ein bisschen zu fest eine Wundertüte. Aber schön wäre es halt schon. :-)
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Znuk
17.03.2025 11:52registriert März 2014
Verrückte Meisterschaft - niemand will sie gewinnen.

Noch nie - seit Einführung Super League 2003 - wurde ein Team mit weniger als 2 Punkten pro Spiel Meister. (Ich führe Punkte pro Spiel auf, da die Anzahl Spiele seit letzter Saison zugenommen hat).

2 Punkte pro Spiel hatte der FCB zweimal in den Jahren 13 und 14.

Aktuell führt Servette mit 1.71 Punkten pro Spiel die Tabelle an. Meister können zum jetzigen Zeitpunkt noch viele werden. Die konstanteste Mannschaft aus den nächten 10 Spielen wird es werden.

Für Statistikfreunde eine sehr spannende Meisterschaft...
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