Spanien kontrollierte das Spielgeschehen, hatte mehr Chancen und war eigentlich auch gefährlicher. Am Ende stand der Weltmeister im EM-Final aber trotzdem mit leeren Händen da. Für Mittelfeld-Regisseurin Aitana Bonmati, die als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde, war es schwer in Worte zu fassen: «Ich stehe ein wenig unter Schock. Fussball ist manchmal grausam.»
Die 27-Jährige war eine von drei Spanierinnen, welchen im Penaltyschiessen gegen England die Nerven versagten. Dafür entschuldigte sie sich im Interview mit dem spanischen Fernsehsender RTVE. Über den Spielverlauf sagte Bonmati: «Ab der 70. Minute haben wir das Spiel kontrolliert, wir waren das bessere Team und haben sie mit unserer Überlegenheit müde gemacht.» Jedoch habe den Spanierinnen vor dem Tor die letzte Genauigkeit und Konsequenz gefehlt, der zweite Treffer wollte einfach nicht fallen.
Abwehrchefin Irene Paredes sah dies ähnlich: «Wir hatten einige sehr gute Momente, doch konnten unsere Chancen nicht nutzen.» Während die Furia Roja bis zum Schluss versucht habe, für die Entscheidung zu sorgen, sei England «glücklich damit gewesen, das Penaltyschiessen zu erreichen. Und dort haben wir nicht performt.» Die 34-jährige Barça-Spielerin bilanzierte: «Wir hätten mehr verdient, aber wer hat das nicht? Um Europameister zu werden, braucht es Glück, und England hatte es.»
Den Ausgleich zum 1:1 durch Englands Alessia Russo hielt Paredes für «vermeidbar». Trainerin Montserrat Tomé sagte mit Blick auf den bisherigen Turnierverlauf, in dem England das Ausscheiden sowohl im Viertel- als auch im Halbfinal erst spät verhindern konnte: «England stand schon seit einigen Spielen auf der Kippe. Sie haben ihre Schwierigkeiten, doch konnten diese immer überwinden.» Die 43-Jährige, die nach der WM 2023 von der Assistenztrainerin zur Chefin aufgestiegen war, schrieb dies der Erfahrung und dem Kampfgeist der Engländerinnen zu: «Sie haben das Beste aus ihren Chancen gemacht.»
Am Ende hat der Final der Europameisterschaft in Basel wieder einmal gezeigt, was Aitana Bonmati im spanischen Fernsehen gut auf den Punkt bringt: «Wir haben besser gespielt, aber im Fussball reicht das nicht immer.» (nih)
Dann erzielt eben die Tore..
Und ja, technisch sind sie eine Klasse für sich. Nützt halt nichts, wenn man das Hauptziel des Spiels vergisst: Tore schiessen.
Im Fussball gewinnt nunmal der mit mehr toren und nicht mit der mit mehr Ballbesitz oder besseren Chancen 🤷♂️.