An einer Sitzung im marokkanischen Marrakesch hat die FIFA-Ethikkomission heute morgen beschlossen, dass der umstrittene Bericht von Michael Garcia veröffentlicht werden soll. Allerdings stehen noch Anklagen gegen drei Ex-Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees an – ehe diese nicht über die Bühne gegangen sind, darf der Bericht noch nicht an die Öffentlichkeit.
Wegen des Zeugenschutzes kann das 430-seitige Dokument nur in einer angepassten Version publiziert werden, da gewisse Stellen geschwärzt werden müssen. Per Pressemitteilung lässt die FIFA verlauten, «dass in Bezug auf einzelne Personen und Vorgänge weitere Abklärungen beziehungsweise Untersuchungen erforderlich sind; mithin scheint die Angelegenheit gegenwärtig noch nicht vollständig aufgearbeitet zu sein.»
Garcia hatte die Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar untersucht. Öffentlich geworden war bisher nur eine stark verkürzte und harsch kritisierte Auswertung des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert.
«Wir werden die Abstimmung für 2018 und 2022 nicht revidieren», bekräftige Blatter. Laut dem FIFA-Oberhaupt gibt es «keine rechtlichen Gründe», die Entscheide der Exekutive für die Gastgeber der beiden nächsten WM-Turniere zurückzunehmen. Beim Bericht von Garcia gehe es um die Vergangenheit. «Und ich bin auf die Zukunft fokussiert», betonte der Schweizer.
Bereits gestern stellten die FIFA-Funktionäre Katar ein Ultimatum zur Verbesserung der Menschenrechte. Das deutsche Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees Theo Zwanziger forderte, bis zum 15. März eine unabhängige Kommission einzurichten, welche die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter überprüfen soll. Dieser Antrag wurde nun einstimmig angenommen.
(cma/si)