Liverpools 1:0-Auswärtssieg in Paris war gestohlen. Nun stand es nach 90 Minuten an der Anfield Road im Gesamtskore 1:1, weil Ousmane Dembélé schon früh für PSG getroffen hatte.
In der Verlängerung fiel kein Treffer, und so wurde dieses Achtelfinal-Duell im Penaltyschiessen entschieden, mit dem besseren Ende für die Franzosen. Paris Saint-Germain ist weiter, der FC Liverpool ausgeschieden.
Trotz des Ausscheidens war Arne Slot voll des Lobes für seine Mannschaft – und für den Gegner. «Das war das beste Fussballspiel, an dem ich je beteiligt war», sagte der Niederländer.
Liverpool besass zahlreiche gute Chancen, aber PSG-Goalie Gianluigi Donnarumma liess sich nicht bezwingen. «Es war eine unglaubliche Leistung, vor allem verglichen mit dem ersten Spiel», sagte Slot, der von fehlendem Glück sprach. «Wir haben ein perfektes Spiel gemacht, ausser dass wir kein Tor geschossen haben.» Es sei gewesen wie im Hinspiel, als PSG ein perfektes Spiel gemacht und keinen Treffer erzielt habe. «In der Verlängerung waren sie dann vielleicht ein bisschen besser als wir.»
Luis Enrique hatte als Sieger gut reden: «Beide Mannschaften hätten es verdient, in die nächste Runde einzuziehen», meinte der Spanier gönnerhaft. «Liverpool war heute besser, aber ich denke, mein Team hat in Anfield, diesem besonderen Stadion, grosse Persönlichkeit und Charakter gezeigt. Ich denke, das zeigt deutlich, was für ein Team wir sind.»
Die Ära der Superstars ist in Paris vorbei: Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar sind nicht mehr da. Dafür ist Ousmane Dembélé mit 27 Jahren wahrscheinlich so gut wie nie – und mit Winter-Neuzugang Chwitscha Kwarazchelia, der von Napoli kam, hat Enrique in der Offensive einen weiteren Topshot in seinem Team.
Präsiden Nasser Al-Khelaifi sagte zur «L'Equipe», das Weiterkommen stelle für ihn, für die Mannschaft und in der Geschichte des Klubs etwas ganz Besonderes dar. «Sich zu qualifizieren, nachdem wir das Hinspiel verloren haben, ist ein grosses Kompliment an die Spieler und den Trainerstab.»
PSG sei aber noch weit davon entfernt, die beste Mannschaft Europas zu sein, betonte Al-Khelaifi. «Wir müssen auch demütig sein. Wir haben ein Team mit jungen Spielern, wir wollen etwas aufbauen.» Was für den Katarer indes klar ist: «Wir haben den besten Trainer der Welt.»
«Wir wussten schon nach der Auslosung, dass es gegen PSG schwierig werden würde», sagte Captain Virgil van Dijk. «In Paris haben wir uns schwer getan, aber gewonnen. Heute haben wir eine sehr gute Liverpooler Mannschaft gesehen, aber wir sind ausgeschieden.»
Nun werde man sich auf Newcastle fokussieren, sagte Linksverteidiger Andy Robertson. Newcastle? Das ist der Gegner am Sonntag (17.30 Uhr) im Final des Liga-Cups. «Es hat nicht sollen sein und wir müssen uns wieder aufraffen. Finals machen uns Spass und sind die wichtigsten Spiele.» Für die «Reds», die die Premier League mit 15 Punkten Vorsprung auf Arsenal anführen, wäre es ein Double in der ersten Saison nach Jürgen Klopp.