Nagelsmann, der während einer Länderspielpause im März etwas überraschend von Bayern München freigestellt wurde, galt als Wunschkandidat. Jedoch musste sein noch bis 2026 laufender Vertrag beim deutschen Rekordmeister erst aufgelöst werden. Sein Engagement beim DFB ist vorerst bis nach der Europameisterschaft im eigenen Land datiert.
Sein Debüt als Trainer gab Nagelsmann im Februar 2016 bei Hoffenheim. Mit damals 28 Jahren wurde er zum jüngsten Cheftrainer der Bundesliga-Geschichte. Er führte das abstiegsbedrohte Team erst zum Klassenerhalt und zwei Jahre später sogar in die Champions League. In dieser trat er ab 2019 auch mit RB Leipzig an und erreichte den Halbfinal. Nach diesen Erfolgen kam der Ruf aus München, die Bayern überwiesen rund 20 Millionen Ablöse an Leipzig.
Für Nagelsmann ist es ein kleines Déjà-vu, denn bereits 2021 hatte er Hansi Flick beerbt. Dieser wechselte damals von Bayern München zum DFB, hatte im neuen Amt allerdings wenig Erfolge vorzuweisen. An der WM in Katar scheiterte Deutschland bereits in der Gruppenphase, die Reissleine zog man aber erst am 10. September, nachdem das Team erstmals seit 40 Jahren drei Partien in Folge verloren hatte.
An der Pressekonferenz des DFB erklärte Nagelsmann, was er mit dem Team vorhat: «Wir wollen eine Idee vermitteln, die nicht komplex ist. Wir wollen den Spielern Halt geben». Zu seiner Zeit in Bayern und seinem halben Jahr ohne Trainerposten meinte Nagelsmann: «Ich habe die Zeit beim FC Bayern reflektiert. Ich bin froh, dass ich die Chance zu habe, die Fehler jetzt zu korrigieren».
Nagelsmann, der während einer Länderspielpause im März etwas überraschend von Bayern München freigestellt wurde, galt als Wunschkandidat. Jedoch musste sein noch bis 2026 laufender Vertrag beim deutschen Rekordmeister erst aufgelöst werden. Gemäss der «Bild» verdient Nagelsmann als Bundestrainer nun 400'000 Euro im Monat. Bei Bayern München, wo sein Vertrag noch bis 2026 lief, hätte er bis dahin rund 20 Millionen Euro erhalten, ohne einen Finger zu rühren. Dazu meinte Nagelsmann an der Pressekonferenz: «Ich will keine Loorbeeren dafür, dass ich auf Geld verzichte. Ich freue mich, dass ich das Vertrauen bekommen habe. Dabei geht es nicht um Geldthemen. Es geht für mich um die Sache.»
Im Rahmen der Pressekonferenz äusserte sich Rudi Völler auch zu Nagelsmann-Vorgänger Hansi Flick, der erst vor kurzem entlassen wurde: «Hansi Flick war der Rucksack nach dem WM-Ausscheiden schon anzumerken. Dennoch ist er ein absoluter Top-Trainer und wird ganz sicher wieder bei einem Top-Verband oder Top-Verein landen.»
Julian Nagelsmanns Fokus liegt vor allem auf der kommenden Europameisterschaft in Deutschland. Er gibt sich optimistisch: «Es ist für mich ein grosses Privileg, als Trainer in eine Heim-EM zu gehen. Sommermärchen 2.0 wäre die Idealvorstellung».
(yam/sda)