Der Knall beim FC Zürich ist Tatsache: Wie der Klub bestätigt, ist Ricardo Moniz nicht mehr Trainer der Zürcher. In der Super League hatte der FCZ die Teilnahme an der Championship Group verpasst und die Saison auf dem enttäuschenden achten Platz beendet. Einen Nachfolger hat der FC Zürich noch nicht präsentiert.
Noch vor einigen Wochen hatten die Verantwortlichen um Präsident Ancillo Canepa und Sportchef Milos Malenovic betont, zufrieden mit der Arbeit des Niederländers zu sein. Auch Moniz erwartete, weiterhin beim FCZ zu arbeiten. Wenige Tage nach dem Ende der Saison entschied sich die Klubführung doch gegen eine weitere Zusammenarbeit. In den fünf Spielen der Abstiegsgruppe, in denen es für den FCZ um nichts mehr ging, holten die Zürcher nur noch einen Sieg und insgesamt fünf Punkte.
Moniz stiess im Oktober 2023 als Leiter Spielerentwicklung zum FCZ, übernahm im Januar 2024 als U-21-Trainer und wurde im April 2024 als Cheftrainer der ersten Mannschaft installiert, nachdem die Co-Trainer Murat Ural und Umberto Romano abgesetzt worden waren. Gut einen Monat später, nach drei Siegen in den ersten vier Partien, erhielt Moniz einen Vertrag bis 2026.
Der Start in die abgelaufene Saison glückte. Nach 14 Runden führte der FCZ die Rangliste der Super League an. In den nächsten 19 Partien holten die Zürcher dann allerdings nur noch 21 Punkte, weshalb sie den Gang in die Abstiegsrunde antreten mussten. Damit wurde das Ziel, nächste Saison europäisch zu spielen, verpasst. Letztendlich schaute der 7. Tabellenrang heraus. Nach dem letzten Saisonspiel, einem 2:3 in Yverdon, sagte Moniz: «Natürlich komme ich zurück, mein Vertrag läuft noch ein Jahr». Nun zogen aber die Verantwortlichen die Reissleine.
Moniz hat polarisiert. So ein akribischer Arbeiter er ist, so unzimperlich ging er manchmal mit den Spielern um. Das führte zu der einen oder anderen Schlagzeile. So warf beispielsweise der Vater von Labinot Bajrami am 18. August 2024 im Cupspiel gegen Zug einen Schirm in Richtung Moniz, nachdem sein eingewechselter Sohn nach nur 18 Minuten Spielzeit wieder ausgewechselt worden war. Auch eingefleischte FCZ-Fans hatten Mühe mit der Art von Moniz, der oft kein Blatt vor den Mund nahm. Zuletzt allerdings zeigte er sich von einer anderen, ruhigeren Seite.
Mit Assistenztrainer Alessandro Riedle wird es im FCZ-Staff eine weitere Veränderung geben. Der Vertrag des 33-jährigen Deutschen sei im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst worden, für ihn rückt U21-Trainer Dennis Hediger zum Assistenztrainer der Profis nach. Auch im Kader sind einige Abgänge zu verzeichnen. So zum Beispiel Fan-Liebling Mirlind Kryeziu, der seinen Vertrag ebenso nicht verlängert hat wie Ifeanyi Mathew. (nih/sda)