Gerardo Seoane nicht mehr Trainer von Gladbach – zwei Schweizer als Nachfolger gehandelt
Die Entscheidung ist gefallen: Borussia Mönchengladbach trennt sich von seinem Trainer Gerardo Seoane. Dies bestätigte der Klub am Montagnachmittag. «Nach nun saisonübergreifend zehn Bundesligaspielen ohne Sieg ist bei uns der Glaube geschwunden, dass der Umschwung mit Gerardo gelingen kann», wird Sport-Geschäftsführer Roland Virkus zitiert.
Der 46-jährige Schweizer stand seit Juni 2023 an der Seitenlinie der Fohlen und führte diese in zwei Saisons auf den 14. und den 10. Platz. Nach drei sieglosen Spielen zum Start der neuen Spielzeit steht Gladbach aber mit nur einem Zähler und noch ohne Tor auf Platz 16. Nach der 0:4-Klatsche gegen Bremen am Sonntagnachmittag reagierte der Klub mit der Entlassung von Seoane. Präsident und Vereinslegende Rainer Bonhof sagt dazu: «Gerardo hat die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen, ist den Weg des Klubs mitgegangen, hat den Entwicklungsprozess der Mannschaft angeschoben und hat sie stabilisiert. Allerdings war das Ende der Saison nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben und der Start in diese Spielzeit ebenfalls nicht.» Vorübergehend übernimmt U23-Trainer Eugen Polanski die 1. Mannschaft.
Als Nachfolger für den zuletzt einzigen Schweizer Trainer in der Bundesliga werden neben Polanski auch zwei Schweizer gehandelt: Die «Bild» bringt neben Ex-BVB-Coach Edin Terzic unter anderem Urs Fischer und Lucien Favre ins Spiel. Fischer solle bereits vor einem Jahr Wunschkandidat für die Seoane-Nachfolge gewesen sein. Damals kriegte dieser aber noch rechtzeitig die Kurve und konnte seine Entlassung verhindern. Ein zweites Mal gelang ihm dies nicht mehr. Ob Fischer erneut angefragt wird?
Favre wäre in Mönchengladbach natürlich ein naheliegender Kandidat, trainierte er den Klub doch schon von 2011 bis 2015 sehr erfolgreich und geniesst bei den Fans ein hohes Ansehen. Jedoch ist er seit Januar 2023 ohne Anstellung und damit noch zehn Monate länger aus dem Geschäft als Fischer.
In jedem Fall gibt es für Ersatzgoalie Jonas Omlin, Innenverteidiger Nico Elvedi und Co. einen neuen Trainer. Dies deutete sich bereits am Sonntagabend an. Da hatte Sport-Geschäftsführer Virkus nach dem 0:4 gegen Werder Bremen ausweichend auf die Frage nach der Zukunft von Trainer Gerardo Seoane reagiert. «Ich verstehe die Nachfragen. Aber seht es mir bitte nach, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt, nach so einem Spiel, erstmal schauen muss, was die Gründe waren. Deswegen werdet ihr die Frage jetzt von mir nicht so beantwortet kriegen, wie ihr das vielleicht möchtet», sagte Virkus zu Reportern. «Die Enttäuschung sitzt tief», sagte Virkus nach der höchsten Heimniederlage seit dem 5. Dezember 2021 (0:6 gegen den SC Freiburg): «Trotz alledem ist es meine Aufgabe, das Ganze sachlich zu besprechen, sicherlich nicht heute. Eine Nacht darüber schlafen – und dann muss man schauen.»
Schlechter als mit einem Punkt und 0:5 Toren stand die Borussia in 58 Jahren Bundesliga nur in der Saison 2015/16 (0 Punkte, 2:8 Tore) nach drei Spieltagen da.
«Das ist schwer zu erklären, das muss ich ganz ehrlich sagen. Ich bin tief enttäuscht. Du musst jetzt gucken: Wo liegt das Hauptproblem? Und das musst du zusammen mit der Mannschaft und zusammen mit dem Trainer natürlich aufarbeiten und so schnell wie möglich abstellen», so Virkus.
Für die Pfiffe der Fans hatte Virkus Verständnis. «Es ist doch klar, dass die Fans ihren Unmut äussern, das kann ich völlig nachvollziehen», sagte er.
Seoane selbst sprach ebenfalls von einer grossen Enttäuschung. «Der Schlag fühlt sich für alle gleich an – für Fans, Spieler und Mitarbeiter. Diesen Rückschlag gilt es zu verarbeiten», sagte der Schweizer. Dabei wird er aber nicht mehr dabei sein. (nih/ram/t-online)
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