Der Wechsel von Trainer Fabio Celestini vom FC Basel zu ZSKA Moskau sorgte in der Schweiz für grosse Diskussionen. Schliesslich sind die russischen Teams aufgrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine aus den Wettbewerben der UEFA sowie der FIFA ausgeschlossen und sein neuer Klub steht spezifisch auf den Sanktionslisten Europas. Damit kann der Armeeklub, den der 49-Jährige übernommen hat, auch nicht am Europacup teilnehmen. Dennoch entschied sich Celestini für den Wechsel vom Schweizer Double-Sieger in die russische Hauptstadt.
Am letzten Freitag absolvierte er das erste Testspiel mit seinem neuen Klub, das ZSKA gegen Amkal Moskau, ein von einem Blogger gegründetes Team, 4:0 gewann. Am heutigen Dienstag geht es gegen den serbischen Erstligisten OFK Beograd. Zwischen den Spielen stellte sich Celestini auf einer Pressekonferenz erstmals den Fragen der Medien. Dabei ging es auch um die Kritik aus der Schweiz. «Mich interessiert nicht, was die Boulevardpresse schreibt», erklärte der frühere Schweizer Nationalspieler dort und fügte an: «Ich ignoriere Kritik, bei der es nicht um Sport geht. Ich akzeptiere Kritik bezüglich Fussball, aber nicht anderer Dinge.»
Celestini erklärte gemäss Blick zudem, sich gut eingelebt zu haben in Moskau. «Der Verein hat mir viele Leute zur Seite gestellt, die mir beim Training und bei der Gestaltung meines Lebens helfen. ZSKA hat sich als grosser Verein erwiesen.» Dabei habe ihm auch geholfen, dass er Moskau «aus erster Hand» kenne, weil er als Fussballer mehrmals und einmal auch als Tourist in der 13-Millionen-Einwohner-Stadt war. Das Sprachtalent, das bereits fünf Sprachen beherrscht (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch) versprach zudem: «Ich werde Russisch lernen.» Er habe bereits gemerkt, wie komplex die Sprache sei, doch geniesse er die Herausforderung. «Ich habe bereits einige Worte gelernt.»
Für seinen Wechsel nach Moskau nahm Celestini auch in Kauf, dass er nicht mehr in die Schweiz reisen darf. Solange er von dem Klub Lohn erhält, darf der Waadtländer aufgrund der Sanktionen nämlich nicht in die Heimat zurückkehren – ansonsten drohe ihm gar eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren. (nih)