Am Mittwoch, 18.01., traf sich das International Football Association Board (IFAB) zu einer Sitzung im Londoner Wembleystadion. Dabei wurde über einige zukünftige Regeländerungen diskutiert.
Dabei wurde der Beschluss gefasst, den Schiedsrichter zukünftig die VAR-Entscheidungen ähnlich wie in der NFL über das Stadionmikrofon erklären zu lassen. Das Verfahren soll nun zunächst bei der Klub-WM Anfang Februar in Marokko und im Sommer bei der Frauen-WM in Australien und Neuseeland getestet werden. Die Unparteiischen sollen dann die Entscheidungen den Zuschauern im Stadion und am TV via Mikrofon mitteilen. Der Funkverkehr zwischen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten soll allerdings intern bleiben.
Alex Feuerherdt, Schiedsrichter-Experte von Sky und Host des Schiedsrichter-Podcasts «Collinas Erben», äusserte gegenüber der «Sportschau» allerdings seine Zweifel an diesem Projekt. «Die Unparteiischen werden ihre Entscheidungen kaum ausführlich erklären können, sondern kurz und präzise sein müssen. Wenn sie dabei aber nur das mündlich wiedergeben, was auch auf der Anzeigetafel steht, wäre es keine grosse Verbesserung. Dafür müsste man das Gespräch zwischen Schiedsrichter und VAR mitverfolgen können.»
Bei der WM in Katar kam es vermehrt zu ausserordentlich langen Nachspielzeiten. Um Zeitspiel auch in Zukunft weiterhin einzudämmen, wird man sich als Fan wohl an längere Nachspielzeiten gewönnen müssen. Denn die längeren Zusatzminuten wurden an der Sitzung befürwortet.
Abgelehnt wurde hingegen eine Testphase von vorübergehenden Wechseln bei einem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung. Die internationale Spielergewerkschaft FIFPRO hatte den Wunsch geäussert, dies zu testen. Die IFAB blieb allerdings bei der Entscheidung, dass nur dauerhafte Wechsel die Sicherheit der Spieler wirklich gewährleisten können. Eine Wiedereinwechslung eines Spielers wäre zu riskant. Die FIFPRO zeigte sich schwer enttäuscht von dieser Entscheidung. (mom)