Die Personalie Kylian Mbappé mutiert beim französischen Serienmeister PSG immer mehr zum Streitthema. Der 24-jährige Nationalspieler besitzt noch einen Vertrag bis 2024 an der Seine. Will der Hauptstadtklub also eine Ablösesumme für den Angreifer erhalten, müsste er den Superstar noch in diesem Sommer verkaufen.
«Wir können nicht einen der besten Spieler der Welt umsonst gehen lassen», hatte deshalb auch PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi am Mittwoch gesagt. In einer offiziellen Klubmitteilung wurde Mbappé aufgefordert, bis zum 31. Juli eine Entscheidung herbeizuführen. Der Weltmeister von 2018 muss also entweder verlängern oder sofort gehen.
Jetzt sprach Mbappé selbst und kritisiert in einem Interview mit «France Football» die Klubbosse scharf. Dabei ging es vor allem um die Kaderzusammenstellung: «Ich weiss auch nicht, was PSG fehlt, um die Champions League zu gewinnen», begann der 24-Jährige. «Sie müssen die Leute fragen, die die Mannschaft zusammenstellen, die über den Kader entscheiden und den Verein aufbauen.»
Eine klare Kritik der Klubführung. Schliesslich ist der Gewinn der Königsklasse seit Jahren das übergeordnete Ziel der Franzosen. «Ich habe diesen Hunger, zu gewinnen. Ich will nicht in einem Team sein, das nur da ist, um mitzumachen», sagte Mbappé weiter. Für PSG zu spielen, sei in Bezug auf seine Beliebtheit in Frankreich zudem «nicht hilfreich», weil Mannschaft und Klub polarisieren würden.
Er allein könne es nicht richten. «Ich kann auch nicht zaubern», erklärt Mbappé weiter. «Die anderen Spieler haben auch alles gegeben. Manchmal stösst man im Fussball nun mal an seine Grenzen. Deshalb ist das nicht wirklich eine Frage für mich, sondern vielmehr eine für die Führungsetage.»
Dass er bei PSG spiele, sei «nicht hilfreich», weil Mannschaft und Verein polarisieren würden. Seine Arbeit sieht er in der Hauptstadt zudem auch nicht ausreichend gewürdigt. «In Frankreich hat man mich aufwachsen sehen, man sieht mich ständig, jedes Wochenende bei PSG oder in der Nationalmannschaft. Und seit Jahren schiesse ich viele Tore», zählt der Stürmer auf. «Für die Leute wird es also normal.»
Ein vorzeitiger Abgang von Mbappé scheint nach diesen Aussagen immer wahrscheinlicher. Als einziger möglicher Abnehmer gilt aktuell Real Madrid. Dass die Königlichen den Franzosen wollen, gilt als offenes Geheimnis. Der spanische Rekordmeister dementierte zuletzt aber, Kontakt mit dem französischen Superstar und dessen Klub Paris Saint-Germain aufgenommen zu haben. Die Verantwortlichen der «Königlichen» wollen gemäss der «Marca» stattdessen abwarten, wie sich die Lage im Wechselstreit zwischen Mbappé und PSG entwickle. (pre/t-online)