«Egal, wie viele Tore sie schiessen, dieses Jahr können sie uns einfach nicht schlagen»: Dies sagte Lamine Yamal nach dem Erfolg in der Copa del Rey von seinem FC Barcelona gegen Real Madrid. In einem aufregenden Endspiel konnten sich die Katalanen mit 3:2 nach Verlängerung gegen den ewigen Erzrivalen durchsetzen und sicherten sich den ersten Cupsieg seit der Saison 2020/21.
Gleichzeitig zwang man so Real Madrid zum bereits dritten Mal in dieser Saison in die Knie. Im Oktober setzte sich Barça gleich mit 4:0 auswärts im Stadion Bernabeu durch und zu Beginn des Jahres konnte das Team von Trainer Hansi Flick den spanischen Supercup nach einem 5:2-Sieg gegen die Königlichen mit nach Hause nehmen.
In der Meisterschaft hat Barcelona vier Spieltage vor Schluss einen Vorsprung von vier Punkten auf Real Madrid und könnte mit einem Heimsieg heute Nachmittag das Meisterrennen schon beinahe vorentscheiden. Doch die Frage ist auch, wie Lamine Yamal, Raphinha, Pedri und Co. auf die bittere Niederlage im Champions-League-Halbfinal gegen Inter Mailand reagieren.
Aus der Champions League ist Real Madrid bereits eine Runde zuvor ausgeschieden. Gegen Arsenal verloren die Titelverteidiger mit dem Gesamtskore von 1:5 und somit bleibt nur noch die Meisterschaft als möglicher grosser Titelgewinn. Zu Beginn der Saison krönten sich die Madrilenen zum UEFA-Supercupsieger, aber das wird für das verwöhnte Real kaum ein Trost sein.
Noch im letzten Jahr konnte neben der Champions League auch noch der Meisterpokal gewonnen werden. Sollte es nicht gelingen, Barcelona auf der Zielgeraden abzufangen, droht dem Team von Nochtrainer Carlo Ancelotti die erste Saison ohne Titel seit 2020/21. Es wäre das erste Mal seit der Rückkehr des Italieners, dass sich das beeindruckende Palmares des spanischen Rekordmeisters nicht weiter auffüllt. Damit würde die Ära Ancelotti mit einer Enttäuschung enden. Aller Voraussicht nach wird der Italiener neuer Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft und bei Real Madrid von Xabi Alonso beerbt.
Der 43-jährige Spanier, welcher bereits als Spieler mit den Königlichen erfolgreich war und unter anderem im Jahr 2014 die Champions League gewinnen konnte, wechselt von Bayer Leverkusen in die spanische Hauptstadt.
Zwar spricht vor dem letzten Clásico der Saison wenig für die Madrilenen, doch sie wissen, dass die letzten Spiele mit Ancelotti anstehen und mit einem Sieg das Meisterrennen wieder voll lanciert ist – mehr Motivation wird Real für das Spitzenspiel kaum brauchen.
Besonders bitter könnte die erste Saison für Kylian Mbappé enden. Der Franzose wechselte auf diese Saison hin von Paris nach Madrid: Während ihm eine titellose Saison droht, ist sein ehemaliges Team plötzlich auf Triplekurs und hat sich unter der Woche für den Champions-League-Final qualifiziert. Englands Stürmerlegende Gary Lineker sagt zu dieser Situation von Mbappé: «Er geht zu Real Madrid, das sonst gefühlt immer gewinnt, und dann gewinnt Real nicht. Für PSG wäre es eine Premiere und offensichtlich ist das der heilige Gral für sie. Ich habe das Gefühl, dass es diese Saison einfach sein soll.» Ob es wirklich eine verflixte Spielzeit ohne Titel bleiben wird, zeigt sich vielleicht schon heute Abend vorentscheidend.