Am Sonntag kommt es im Stade de France zum grossen Showdown der Superstars aus Portugal und Frankreich: Cristiano Ronaldo vs. Antoine Griezmann. Wer mit seinem Team den EM-Titel holt, dürfte Ende Jahr zum Weltfussballer gewählt werden.
Keine Wahlchancen haben sechs Spieler, die eine schwache EM spielten. Sie schossen keine Tore, hatten keinen Einfluss auf das Spiel, kassierten haltbare Tore oder verschossen Penaltys.
An WM-Endrunden hat er schon zehn Tore erzielt. An der EM ist er vier Jahre nach Polen/Ukraine auch in Frankreich leer ausgegangen. 570 Minuten und ein Penaltyschiessen ohne einen einzigen Treffer ist die Bilanz von Müller, der in der abgelaufenen Saison für Bayern München 20 Tore in der Bundesliga und acht Treffer in der Champions League erzielt hat.
Paris Saint-Germain verliess er mit den Worten: «Ich kam als König und gehe als Legende!» Nach seinen schwachen Leistungen an der EM rufen ihm nun viele Fans hinterher: «Ibrahimovic verlässt Frankreich als Verlierer!»
Viel konnte der Superstar mit den biederen Schweden nicht erreichen. Doch etwas mehr als ein einziger Schuss aufs Tor in drei Spielen hätte es von Ibrahimovic schon sein dürfen.
Eigentlich schien mit ihm das chronische englische Torhüter-Problem behoben. Doch es kam die EM in Frankreich und es kamen die englischen Goalie-Fehler zurück. Der haltbare Freistoss-Treffer von Gareth Bale im Gruppenspiel gegen Wales tat Hart noch nicht sehr weh. Doch dann trug er eine Mitschuld am Ausscheiden in den Achtelfinals. Den harmlosen Flachschuss von Kolbeinn Sigthorsson zum 2:1 der Isländer hätte Hart niemals passieren lassen dürfen.
Österreichs EM stand unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen. Das galt auch für Abwehrchef Dragovic. Im Startspiel gegen Ungarn sah der frühere Basler beim Stande von 0:1 die Gelb-Rote Karte, beim ehrenvollen 0:0 gegen Finalist Portugal war er gesperrt und beim entscheidenden 1:2 gegen Island setzte er einen Penalty an den Aussenpfosten.
Beim enttäuschenden EM-Auftritt von Belgien, im letzten Herbst noch die Nummer 1 (!) der FIFA-Weltrangliste, war er nicht der Schlechteste. Doch der Roma-Spieler mit Wurzeln in Indonesien steht doch irgendwie symbolisch für das blamable Bild, das die Belgier vor allem auch abseits des Rasens abgaben, wie die einheimische Presse in den letzten Tagen meldete.
Nainggolan ist passionierter Raucher, er brauchte auch in Frankreich stets ein Zimmer mit Balkon. Einmal verliess er abends das Camp und kam zu spät in der Nacht ins Hotel zurück.
Weil er im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien einen Penalty verschoss, wurde Spanien nur Zweiter und rutschte damit in die schwierigere Tableau-Hälfte. Im Achtelfinal gegen Italien verschuldete Sergio Ramos den Freistoss, der zum wegweisenden Führungstor der Italiener führte. Danach liess er sich einige Male leicht überlaufen und blieb bei seinem Vorrücken bei stehenden Bällen ohne Erfolg.
(sda)