Der englische Mittelfeldspieler gilt vor der Jahrtausendwende als einer der talentiertesten Fussballer seiner Generation. An der WM 1990 führte er England bis in den Halbfinal, bei Newcastle und Tottenham wird er zur Legende. Neben dem Platz fällt «Gazza» aber immer wieder wegen übermässigem Alkoholkonsum und seiner Streitsucht auf. Steuerschulden treiben ihn nach seinem Karriereende in den Bankrott.
Gascoigne versucht seine Probleme mit Drogen zu lösen. 2016 fotografieren ihn Reporter, wie er sich nur in einen Bademantel gehüllt Gin und Tabletten besorgt. Immer wieder geht er in Entzug, immer wieder wird er rückfällig. Gleich mehrfach steht er kurz vor dem Tod. 2018 lässt er sich für 20'000 Pfund «Anti-Alkohol-Kugeln» in den Magen nähen, damit es ihm schlecht wird, wenn er weiter Alkohol konsumiert. An Weihnachten 2019 erleidet er trotzdem einen Rückfall. Mittlerweile fühlt sich «Gazza» aber wieder auf gutem Weg, wie er Anfang 2020 der «Sun» erzählt.
Paul Gascoigne. Treurig dit beeld in The Sun. pic.twitter.com/acz6fIt1aG
— Süleyman Öztürk (@SuleyOzturk) July 11, 2016
Der ehemalige Skispringer hat in seiner Vitrine vier olympische Goldmedaillen hängen, fünf Mal wird er Weltmeister. Nach seiner grandiosen Karriere versucht sich Nykänen als Popsänger und Stripper, bleibt jedoch erfolglos. Später fällt der Finne vor allem durch Alkoholexzesse in der Öffentlichkeit auf, zweimal landet er wegen Gewalttaten im Vollrausch im Gefängnis. 2009 attackiert er seine vierte von fünf Ehefrauen mit einem Messer. 2019 stirbt er im Alter von 55 Jahren an einer Lungenentzündung, nachdem er kurz zuvor über Schwindel und Übelkeit geklagt hatte.
1997 gewinnt Jan Ullrich mit 23 Jahren als erster und bislang einziger Deutscher die Tour de France, fünfmal wird er Zweiter. Später wird er mehrfach des Dopings überführt, doch Ullrich zeigt sich jahrelang uneinsichtig. Sein steiler Abstieg beginnt 2014, als er in der Schweiz unter Alkoholeinfluss einen schweren Autounfall baut.
2018 wird Ullrich schliesslich auf Mallorca festgenommen. Er soll eine Escort-Dame auf seinem Hotelzimmer gewürgt haben, die Beamten weisen ihn in die Psychiatrie ein. Kurz davor randalierte der ehemalige Velo-Profi im Drogenrausch bereits auf dem Grundstück von Schauspieler Till Schweiger. Ende 2019 lässt er via Presse ausrichten, dass er mittlerweile «clean» sei und es ihm «den Umständen entsprechend gut» gehe.
Ende der 1980er-Jahre ist «Iron Mike» der beste Schwergewichtsboxer der Welt, doch der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Tyson geriet immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz. Bereits in jungen Jahren soll er ganze 38 Mal von der Polizei festgenommen worden sein, 1987 wird er wegen sexueller Belästigung angeklagt und 1992 kommt er wegen Vergewaltigung für sechs Jahre in Haft, von denen drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden.
Nach seinem Comeback beisst Tyson seinem Gegner Evander Holyfield ein Stück des Ohrs ab. Es ist der grösste Skandal der Box-Geschichte. Nach einem Autounfall mit anschliessender Schlägerei wandert Tyson für ein weiteres Jahr ins Gefängnis. Trotz Einnahmen von einer halben Milliarde US-Dollar aus seiner Box-Karriere treiben Partys, Autos, Frauen und seine bengalischen Tiger «Iron Mike» schliesslich in den Ruin. 2003 reicht er seine Bankrotterklärung ein, 2005 beendet er seine Karriere.
Trotz all seiner Eskapaden wird Tyson 2011 in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. 2013 gesteht er ein, unter schweren Alkoholproblemen gelitten zu haben, die ihn «an die Schwelle des Todes» geführt hätten. 2018 ging er mit der «Story seines Lebens» auf Tour, den Hauptteil seines Geldes verdient er seit 2016 aber mit einer Cannabis-Ranch in Kalifornien.
Nancy Kerrigan ist zu Beginn der 1990er-Jahre Amerikas Vorzeige-Eisballerina – ganz zum Leidwesen ihrer Rivalin Tonya Harding, die eigentlich das grössere sportliche Talent ist. Bei den US-Meisterschaften 1993 holt Kerrigan Gold und Harding wird undankbare Vierte. Damit die in schwierigen Verhältnissen aufgewachsene Harding bei den Olympischen Spielen von Lillehammer endlich zuoberst steht, heuert ihr Ehemann Jeff Gilloly einen Schläger an, der Kerrigan vor den US-Meisterschaften im Januar mit einer Eisenstange aufs Knie schlägt.
Harding leugnet in der Folge, davon gewusst zu haben, wird wegen Behinderung der Ermittlungen dennoch zu drei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von rund 160'000 Dollar verurteilt. Es folgt der endgültige soziale Abstieg: Harding verkauft zunächst ein pornographisches Video ihrer Hochzeit, versucht sich später als Schauspielerin, Sängerin, Profiboxerin, Rennfahrerin und Wrestlerin. Der Erfolg bleibt überall aus, immerhin gewinnt die Filmbiographie über Harding «I, Tonya» im Jahr 2018 einen Oscar.
Der ehemalige Ostschweizer Radprofi ist ein Stehaufmännchen. Der Bruder veruntreut das ganze Vermögen, das Breu im Sattel verdient und ihm anvertraut hat. Der ehemalige Pöstler tritt als Clown auf, eröffnet ein Bordell, gibt ein Comeback, versucht ein «Wunderwässerli» an den Mann zu bringen und scheitert im letzten Jahr grandios mit einem eigenen Zirkus. Im Wohnwagen lebt er weiterhin. Doch ohne Kämpferherz hätte Breu 1982 nicht auf der Alpe d’Huez gewonnen, einer wie er gibt nicht einfach auf. Er verspricht: «Ich komme zurück in die Manege!»
Bis heute ist Marco Pantani der letzte Radprofi, der in einem Jahr (1998) den Giro d'Italia und die Tour de France gewinnt, ein Jahr zuvor stellt er den Rekord für die Fahrt auf die legendäre Alpe d'Huez auf. Wie fast alle Spitzenfahrer zu der Zeit ist auch der italienische Pirat bei seinen Erfolgen gedopt: 1999 wird Pantani wegen eines erhöhten Hämatokritwerts von der Tour de France ausgeschlossen – es ist der Anfang eines dramatischen Absturzes.
Um den Frust zu verarbeiten, greift der 1,71 Meter kleine Glatzkopf erstmals zu Kokain. 2003 wird der einstige Publikumsliebling wegen Depressionen in eine Nervenklinik eingeliefert, ein Jahr später wird er schliesslich tot in einem Hotelzimmer in Rimini aufgefunden. Als Todesursache gilt eine Überdosis Kokain. War es Selbstmord oder hat ihn jemand zur Überdosis gezwungen? Die genauen Umstände rund um Pantanis Ableben können nie richtig geklärt werden, weshalb immer wieder Verschwörungstheorien die Runde machen.
Erst besiegt Lance Armstrong den Krebs, dann gewinnt der US-Amerikaner zwischen 1999 und 2005 siebenmal in Folge die Tour de France. Doch die märchenhafte Geschichte hat einen Haken. 2012 beweist die US-Dopingagentur USADA, was trotz fehlendem, positiven Dopingtest längst alle vermutet haben: Armstrong betrieb in der Zeit seiner grössten Erfolge ein systematisches Dopingprogramm mit mafiösen Zügen. Dem gefallenen Radstar werden alle Titel nach 1998 aberkannt.
2013 gesteht Armstrong in einer Talksendung von Oprah Winfrey das systematische Doping ein und versucht sich gleichzeitig zu rechtfertigen, doch das gelingt ihm nicht: Noch immer gilt der Texaner als einer der grössten Betrüger der Sportgeschichte. Dem Radsport ist Armstrong bis heute treu geblieben. Statt bei Rennen um Siege zu fahren, bietet der mittlerweile 48-jährige Amerikaner für 30'000 Dollar fünftägige Velotouren durch Mallorca an.
Die nordirische Fussball-Legende von Manchester United ist berühmt für seinen legendären Satz: «Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.» Best ist in den 1960er- und 1970er-Jahren einer der ersten grossen Medienstars unter den Fussballern. Doch sein extravaganter Lebensstil führt dazu, dass er schon während seiner Karriere immer mehr dem Alkohol verfällt. Es folgen unzählige Skandale: Er wird im Vollrausch in der Öffentlichkeit gefilmt, fährt unter Alkoholeinfluss Auto und beschimpft Polizisten. Hinzu kommen Vorwürfe von häuslicher Gewalt.
Selbst nach einer Lebertransplantation kann Best dem Alkohol nicht entsagen. Im November 2005 druckt die britische Boulevardzeitung «News of the World» auf Bests Wunsch ein Foto des ehemaligen Fussball-Stars, wie er im Bett eines Londoner Spitals liegt. Seine letzten Botschaft lautet: «Don't die like me» («Sterbt nicht wie ich»). Fünf Tage später stirbt Best im Alter von nur 59 Jahren.
Das charismatische Fussball-Genie begeistert zu seiner besten Zeit gleich zwei Fan-Gemeinden: Argentinien schiesst der «Goldjunge» 1986 zum Weltmeistertitel, die SSC Napoli 1987 und 1990 zum «Scudetto». Während er als Gott verehrt wird, beginnt gleichzeitig Maradonas Abstieg. Schon während seiner aktiven Karriere gerät er in einen Strudel aus Camorra, Kokain und Prostituierten.
Zunächst passiert alles im Geheimen, doch nachdem Argentinien an der WM 1990 Gastgeber Italien im Halbfinal rauswirft, wird Maradona plötzlich zur meistgehassten Person Italiens und von all seinen «Freunden» fallen gelassen. 1991 wird er erstmals wegen Drogenbesitzes verhaftet, 1994 wegen Dopingmissbrauchs von der WM in den USA ausgeschlossen.
Nach seiner Karriere fällt Maradona, der zwischendurch argentinischer Nationaltrainer wird, weiter durch seinen ausschweifenden Lebensstil auf: Drogen, Alkohol und peinliche öffentliche Auftritte sind an der Tagesordnung. Bei der WM 2018 ist er Stammgast, fällt aber vor allem durch Wutausbrüche und einen Kollaps auf. Seither schlägt sich Argentiniens Nationalheld, der in einer eigenen Kirche gar als Gott verehrt wird, mit dritt- und viertklassigen Trainerjobs durch.
Bei den Paralympics 2012 ist Oscar Pistorius mit zwei Goldmedaillen und einer Silbermedaille der gefeierte Star. Einige Wochen zuvor startete er als erster beidseitig beinamputierter Athlet auch bei Olympischen Sommerspielen von London, wo er mit Südafrikas 4x100-Meter-Staffel auf den 8. Rang sprintete. Doch auf den Höhenflug sollte bald der Totalabsturz folgen.
Am Valentinstag 2013 wird Pistorius' Freundin Reeva Steenkampf mit mehreren Schusswunden durch eine geschlossene Toilettentür tot in der Wohnung des Paralympics-Star gefunden. Pistorius kommt vor Gericht und wird nach langen Verhandlungen schliesslich wegen Mordes verurteilt.
Immer wieder beteuert der Südafrikaner seine Unschuld. Er gibt zwar zu, viermal auf Steenkampf geschossen zu haben. Seine Freundin will er aber nur versehentlich erschossen haben, weil er sie für einen Einbrecher hielt. Bis 2031 sitzt Pistorius noch im Gefängnis.
9,79 Sekunden! An den Olympischen Spielen von Seoul 1988 stellt Ben Johnson über 100 Meter einen Fabelweltrekord auf. «Ich möchte sagen, dass mein Name Benjamin Sinclair Johnson junior ist und dieser Weltrekord 50 Jahre Bestand haben wird. Vielleicht 100», erklärt der damals 26-jährige Kanadier.
Doch Johnsons Weltrekord hält nur drei Tage, dann wird er annulliert. Ihm wird die Einnahme von Abbauprodukten muskelbildender Steroide nachgewiesen, Carl Lewis erbt die Goldmedaille und Johnson wird für zwei Jahre gesperrt. Mittlerweile sind sieben Menschen schneller gelaufen als seine 9,79 Sekunden.
1991 gibt Johnson sein Comeback, doch der einstige Übersprinter läuft der Konkurrenz nur noch hinterher. Bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 scheidet er im Halbfinal als Letzter seines Laufes aus, ein Jahr später wird er wegen eines erneuten Dopingbefunds lebenslang gesperrt. Johnson versucht sich in der Folge als Wide Receiver im American Football, allerdings mit mässigem Erfolg. 2003 ist er für kurze Zeit Konditionstrainer bei der AC Perugia. Mittlerweile arbeitet der gefallene Sprintstar in seiner Heimatstadt Toronto als Trainer für junge Leichtathletik-Hoffnungen.
Marion Jones ist der weibliche Superstar der Olympischen Spiele 2000 in Sydney. Die US-Sprinterin gewinnt dreimal Gold und zweimal Bronze. Ihr damaliger Ehemann, Kugelstösser C.J. Hunter, wird vor den Spielen wegen einer positiven Nandrolon-Probleme gesperrt, worauf auch sie des Dopings verdächtigt wird. Lange kann ihr aber nichts nachgewiesen werden.
Erst 2007 gibt Jones vor einem New Yorker Gericht zu, vor den Olympischen Sommerspielen 2000 Steroide genommen und bei früheren Untersuchungen die Ermittler darüber belogen zu haben. Jones muss ein halbes Jahr ins Gefängnis und wird zudem zu 400 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Der internationale Leichtathletik-Weltverband IAAF erkennt ihr alle Medaillen ab, sie wird für zwei Jahre gesperrt und muss die gewonnenen Prämien (700'000 Dollar) zurückzahlen.
Der amerikanische 100-Meter-Sprinter und Marion Jones sind zu Beginn der Nuller-Jahre das Traumpaar der Leichtathletik. Montgomery gewinnt 1997 in Athen WM-Bronze, vier Jahre später in Edmonton WM-Silber über 100 Meter. 2002 stellt er in 9,78 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. Zwei Jahre später beginnt der tiefe Fall: Wegen der Verwicklung in die Doping-Affäre um die Firma BALCO darf Montgomery nicht an den Olympischen Spielen in Athen teilnehmen, 2005 wird er wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Einen Tag später erklärt er seinen Rücktritt, doch damit sind die Probleme nicht überwunden.
Mit Ex-Trainer Steve Riddick ist Montgomery in einen Scheckbetrug in Höhe von 1,7 Millionen Dollar verwickelt. 2007 gesteht er in zwei Fällen Geldwäsche ein und wird 2008 zu 46 Monaten Gefängnis verurteilt. Noch bevor Montgomery die Strafe antritt, wird er beim Handeln mit Heroin erwischt. «Ich stand an der Spitze. Jetzt hingegen sitze ich mit Mördern und Pädophilen in einer Zelle», erklärt der Amerikaner während seiner langen Haftzeit, die erst 2012 endete. Noch im Gefängnis heiratet Montgomery, nach seiner Entlassung gibt sich der mittlerweile vierfache Vater geläutert und kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Wie Ben Johnson arbeitet Montgomery als Leichtathletik-Trainer.
Schon als Kind wird «Jenny» von Vater Stefano auf Tennis getrimmt. Im Alter von 13 Jahren steht sie in ihrem ersten WTA-Final und gilt fortan als grösstes Wunderkind des Tennissports. 1992 gewinnt sie mit 16 in Barcelona olympisches Gold. Doch der Teenagerin wird alles zu viel: Im Dezember 1993 wird sie beim Ladendiebstahl erwischt und 1994 in Miami wegen Besitzes von Marihuana verhaftet.
Nach einer zweijährigen Pause kehrt Capriati in den Tennis-Zirkus zurück und gewinnt ab 2001 drei Grand-Slam-Turniere, zweimal schlägt sie im Melbourne-Final dabei Martina Hingis. 2013 kommt Capriati noch einmal mit dem Gesetz in Konflikt: Ihr Ex-Freund zeigt sie wegen Körperverletzung und Stalkings an. Um eine Verhandlung kommt sie herum, der ehemalige Tennis-Superstar muss aber 30 Sozialstunden abarbeiten.
1985 beginnt der kometenhafte Aufstieg des Boris Becker: Mit 17 Jahren gewinnt er als bislang jüngster Tennisspieler in Wimbledon. Insgesamt holt «Bobbele» sechs Grand-Slam-Titel und 1992 in Barcelona Gold im Doppel mit Michael Stich. Nach seiner Karriere zeugt der beste deutsche Tennisspieler der Geschichte im Rahmen der «Besenkammer-Affäre» 2002 mit dem britisch-russischen Model Angela Ermakowa ein Kind – während der Ehe mit seiner damaligen Frau Barbara.
Auch bei seinen Geschäftstätigkeiten hat Becker, der mit Tennis über 100 Millionen Franken verdiente, nicht immer ein gutes Händchen. 2002 wird er wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Bewährung verurteilt, 2017 verhängt ein Gericht schliesslich die Privatinsolvenz über Becker. Die Boulevard-Presse schlachtet die Verfehlungen des einstigen Lieblings der Nation stets genüsslich aus – auch als Becker 2019 seine wichtigsten Pokale für 770'000 Euro versteigern lässt.
Doch die ehemalige Weltnummer 1 ist ein Stehaufmännchen. Als Trainer von Novak Djokovic poliert er seinen Ruf von 2014 bis 2016 gewaltig auf. Eine gute Falle macht Becker auch als Eurosport-Experte, 2018 gewinnt er zusammen mit Moderator Matthias Stach den deutschen Fernsehpreis. Momentan bringt Becker sein unbestrittenes, sportliches Fachwissen beim Deutschen Tennis Bund (DTB) als Chef im Bereich Männertennis ein.
Als 16-Jährige schlägt das australische Tennis-Wunderkind mit serbischen Wurzeln 1999 in der 1. Runde von Wimbledon die damalige Weltnummer 1 Martina Hingis mit 6:2 und 6:0. Jelena Dokic wird sofort zum grossen Shooting-Star der Tennistour: Sie gewinnt sechs WTA-Turniere, schafft es bis auf Platz 4 der Weltrangliste und streicht 4,5 Millionen Dollar Preisgeld ein.
Doch hinter der glitzernden Fassade des Tennis-Wunderkinds verbirgt sich ein Familien-Drama. Vater Damir benutzt seine Tochter gnadenlos «als Vehikel zum Entkommen aus der Armut», wie Dokic in ihrer Autobiographie von 2017 schreibt. Regelmässig wird sie von ihm physisch und psychisch misshandelt. 2005 sagt sie sich im Alter von 22 von ihrem Vater los – mit einer Million Dollar, wie US-Medien damals berichten, doch die seelischen Schmerzen bleiben.
Dokic kämpft in der Folge nicht mehr um WTA-Punkte, sondern gegen Selbstmordgedanken und ihr Gewicht. 120 Kilogramm wiegt sie zu Spitzenzeiten, mittlerweile hat sie 53 davon wieder verloren. Ihr Geld verdient sie heute als Expertin beim australischen Fernsehen.
1969 ist O.J. Simpson der Nummer-1-Draft der NFL. Für die Buffalo Bills und die San Francisco 49ers läuft der Running Back in den folgenden Jahen zu 61 Touchdowns, 1973 wird er zum MVP der Liga gewählt. Nach seiner Karriere startete «The Orange Juice», so sein Spitzname, als Filmstar durch. In der Fernsehserie «California Cops» spielt er zwischen 1986 und 1991 eine der Hauptrollen, als Detective Nordberg in der Filmserie «Die nackte Kanone» wird Simpson schliesslich weltberühmt.
1995 ist Simpson schliesslich die Hauptfigur in einem der spektakulärsten Mordprozesse der US-Geschichte. Ihm wird vorgeworfen, seine Ex-Frau Nicole Brown Simpson und deren neuen Lebensgefährten Ronald Goldman erstochen zu haben. Die Verfolgungsjagd mit der Polizei im weissen Ford Bronco, bevor Simpson sich stellte, wird live im TV übertragen. Nicht weniger Beachtung findet der Mordprozess, an dessen Ende Simpson trotz erdrückender Indizienlast freigesprochen wird. Zwei Jahre später wird der Ex-Footballer in einem Zivilprozess zur Zahlung von 33,5 Millionen Dollar Schadensersatz an die Familien der Opfer verurteilt.
Ins Gefängnis muss Simpson erst 2008, wegen eines Raubüberfalls und Kidnapping wandert er für mindestens 9 und maximal 33 Jahre ins Kittchen. Bereits im Oktober 2017 wird der heute 72-jährige Simpson allerdings aus dem Lovelock Gefängnis in Nevada entlassen ein. Der Rest seiner Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt.
Tiger Woods ist gerade 21, als er zum ersten Mal das legendäre Masters in Augusta gewinnt und damit eine beispiellose Karriere einläutet: Der Golfer gewinnt 15 Major-Turniere und wird zu einem der bekanntesten und bestverdienenden Sportlern der Welt. Nach einem Streit mit seiner Frau Elin Nordegren, dem ein ominöser Autounfall folgte, wird 2009 jedoch bekannt, dass der Golfprofi jahrelang unzählige Affären hatte. Wochenlang wird das Thema in den Medien breit geschlagen und diskutiert, sämtliche Sponsoren lassen ihn fallen.
Woods kündigt zunächst an, sich aus dem Golfsport vorübergehend zurückzuziehen, um sich um seine Familie zu kümmern. Im Februar 2010 entschuldigt sich der Superstar auf öffentlichen Druck hin schliesslich in einer 13-minütigen Pressekonferenz für seine Affären, kurz zuvor hatte er sich wegen seiner Sexsucht in eine stationäre Therapie begeben.
Nach über 20-wöchiger Pause kehrt Woods auf den Golfplatz zurück, sportlich sorgt er wegen ständigen Rückenproblemen zunächst kaum für Schlagzeilen. Dafür wird der Golfer 2017 wegen Drogenmissbrauchs am Steuer festgenommen. 2019 folgt eines der grössten Comebacks der Sportgeschichte: Nach einer jahrelangen Durststrecke gewinnt Woods zum insgesamt fünften Mal das Masters in Augusta.
Der Quarterback wird beim NFL-Draft 2001 von den Atlanta Falcons als Nummer 1 gezogen. Weil «Superman», so sein Spitzname, einer der ersten NFL-Spielmacher ist, die nicht nur werfen, sondern auch laufen können, wird er schnell zum Liebling der Fans.
Abseits des Football-Felds pflegt Vick aber ein illegales Hobby. 2007 werden bei einer Durchsuchung seines Anwesens rund 60 Hunde beschlagnahmt, die offensichtlich für Hundekämpfe abgerichtet wurden. Der Quarterback wird zu 23 Monaten Haft verurteilt, die Falcons erheben Schadensersatzansprüche in Höhe von 22 Millionen Dollar. Nach seiner Entlassung kann Vick seine Karriere fortsetzten, prompt wird er 2010 zum «NFL Comeback Player of the Year» gewählt.
Als Tight End ist der NFL-Profi neben Rob Gronkowski bei den New England Patriots zwischen 2010 und 2012 einer der Lieblings-Receiver von Tom Brady. Doch immer wieder sorgt Hernandez abseits des Footballs für Negativ-Schlagzeilen: Schon am College hat er Ärger wegen Drogenbesitzes, einer Bar-Schlägerei und einer Schiesserei.
2013 wird der NFL-All-Star wegen Mordverdachts an seinem zukünftigen Schwager verhaftet. Die Spur führt schnell zu Aaron. Das Opfer hatte Hernandez' Schwester vor seinem Tod eine SMS geschrieben, dass er bei Aaron sei. Doch erst zwei Jahre später wird er zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf eine vorzeitige Haftentlassung verurteilt. Bereits 2012 soll Hernandez einen Doppelmord begangen haben. Von diesem wird er 2017 aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Fünf Tage nach dem Freispruch wird der Ex-Footballer mit einem Bettlaken erhängt in seiner Gefängniszelle aufgefunden. In der Autopsie wird festgestellt, dass sein Gehirn von häufigen Schlägen gegen den Kopf schwer geschädigt war. Das Nachrichten-Magazin «Newsweek» berichtet kurz danach, dass Hernandez womöglich bisexuell gewesen sein soll und jahrelang ein Doppelleben führte. In einer Netflix-Doku aus dem Jahr 2020 wird gemutmasst, dass das Opfer dies öffentlich machen wollte.
Der ehemalige US-Basketballer gewinnt mit den Detroit Pistons und den Chicago Bulls insgesamt fünf Mal den NBA-Titel, wird zwei Mal als bester Defensivspieler der Liga ausgezeichnet und sichert von 1992 bis 1998 sieben Saisons in Folge die meisten Rebounds.
Nach seiner Karriere wird Rodman mehrfach wegen Alkoholfahrten, häuslicher Gewalt und Ruhestörung verhaftet. Schlagzeilen machen auch die wiederholten Besuche des Exzentrikers bei Nordkoreas Diktator Kim Jong-un: Rodman sieht sich dabei in diplomatischer Mission: Über Twitter teilt er mit, dass er versuchen wolle, Frieden zwischen die beiden Nationen zu bringen.
Ende der 10er-Jahre sorgt der einst an Nummer 4 gedraftete, 2,08 Meter grosse Power Forward in der NBA für Furore. Mit den Los Angeles Lakers schafft er 2009 und 2010 den «Repeat», gewinnt zwei Meistertitel in Serie. Auch privat läuft alles bestens: Nach nur vier Wochen Beziehung heiratet Odom im September 2009 das Reality-Sternchen Khloé Kardashian. Sein Abstieg beginnt 2011, als die Lakers ihn nach sieben Jahren zu den Dallas Mavericks traden. Der Basketballer stürzt in eine tiefe Depression. Sofort steigt er aus der Reality-Soap «Khloé & Lamar» aus. 2013 wird Odom schliesslich in Los Angeles von der Polizei angehalten, wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss wird er festgenommen und zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ausserdem muss er sich einer Entziehungskur unterziehen.
Doch die nützt nichts, Odom stürzt noch weiter in die Drogensucht. 2015 wird der einstige Superstar nach dem Konsum von Kokain und grösseren Mengen an Potenzmitteln bewusstlos in einem Bordell aufgefunden, in einem Spital muss er vier Tage lang künstlich beatmet werden. 12 Schlaganfälle und sechs Herzinfarkte soll er erlitten haben, bei denen sein Gehirn ernsthafte Schäden davon trug. 2019 berichtet Odom in seiner Autobiographie, dass er Khloé (seit 2015 sind die beiden geschieden) während ihrer Ehe immer wieder betrogen habe. Er sei sexsüchtig gewesen und habe mit über 2000 Frauen geschlafen.
Olympische Spiele in Rio 2016: Mitten in der Nacht randaliert Spitzen-Schwimmer Ryan Lochte mit Kollegen an einer Tankstelle. Der Polizei erklärt der frischgebackene Staffel-Olympiasieger, er sei überfallen worden und habe nichts mit den entstandenen Schäden zu tun, was sich jedoch schnell als Lüge herausstellt. Auf Twitter entschuldigt sich Lochte zwar, fast alle Sponsoren wenden sich jedoch sofort von ihm ab. Der US-Schwimmverband sperrt Lochte für zehn Monate, ausserdem muss er seine Prämie für den Gewinn der Goldmedaille mit der Staffel zurückzahlen.
Im Frühling 2018 postet Lochte ein Foto auf Instagram mit seiner Frau. Die beiden schauen lächelnd in die Kamera, beiden wird eine Flüssigkeit intravenös verabreicht. Obwohl es sich dabei lediglich um Vitamine handelt, wird die US-Anti-Doping-Agentur auf den Post aufmerksam und lässt den Profi-Schwimmer bis Juli 2019 sperren. Denn auch wenn es sich um legale Substanzen handelt, so darf man sich laut der offiziellen Richtlinien nicht mehr als 100 Millimeter intravenös spritzen lassen. Dummheit schützt vor Strafe nicht – Lochtes Karriere war damit vorbei.
John Daly ist die wohl schillerndste Figur des Profigolfs. Seine Markenzeichen: Sein üppiger Bauch und schrille Kleidung. In den 1990er-Jahren war er der beste seines Fachs, gewann als 25-Jähriger die US PGA Players Championship und vier Jahre später das British Open. 1997 übertraf der US-Amerikaner mit seinen Abschlägen als erster Golfer überhaupt die durchschnittliche 300-Yards-Grenze. Doch Daly ist auch einer, der gerne ein Glas über den Durst trinkt, gleich mehrere Entziehungskuren machte der Kettenraucher schon durch.
Noch schlimmer als sein Hang zum Alkohol ist allerdings seine Spielsucht: In seiner 2006 erschienenen Biografie spricht das vierfach verheiratete «Enfant terrible» von 50 bis 60 Millionen Dollar, die er beim Spielen verloren habe. Legendär sind auch seine Ausraster: 2008 zerstört er in Australien die Kamera eines Zuschauers, was ihm eine längere Sperre eintrug. Und mit den 18 Schlägen, die er einst benötigte, um den Ball auf einer Par-5-Bahn nach sieben Schlägen ins Wasser doch noch einzulochen, gehört ihm ein historischer Negativ-Rekord.
Rebecca Twigg ist in der 1980er- und 1990er-Jahren eine der besten Radrennfahrerinnen der Welt. Sie wird sechsmal Weltmeisterin auf der Bahn, stellte drei Weltrekorde auf und holt zwei Olympiamedaillen. Nach einem Unfall und einem Burnout legt sie ihre Karriere zunächst auf Eis und absolviert ein IT-Studium. 1992 gibt sie ihr Comeback, doch fünf Jahre später ist endgültig Schluss mit dem Radsport und Twigg nimmt eine Tätigkeit als Programmiererin auf.
In ihrem neuen Beruf fühlt sie sich aber einsam, wird zunehmend depressiv und leidet unter Angststörungen. Sie hört auf zu arbeiten, wird obdachlos und lebt seit 2014 in ihrer Heimatstadt Seattle auf der Strasse. 2019 erklärt sie in einem Interview, ein Gefühl von Schuld hindere sie daran, Hilfe anzunehmen. Nach einer heftigen Grippe im letzten Jahr, die einen Spitalaufenthalt nötig machte, lebte Twigg zwischendurch zumindest teilweise bei Verwandten.
She's one of the most famous American female cyclists. She won six world championships and two Olympic medals.
— The Seattle Times (@seattletimes) April 15, 2019
But today, Rebecca Twigg is homeless in Seattle.
(Story by @evergreenstone / photos by @bettinahansen)https://t.co/HCxitc5Bph
Hakan Sükür ist einer der bekanntesten türkischen Fussballer überhaupt: Mit 51 Treffern in 112 Länderspielen ist der heute 48-jährige Ex-Stürmer immer noch Rekordtorschütze seines Landes. Mit Galatasaray wird er acht Mal Meister und auch im Ausland sorgt er bei Inter, Parma und den Blackburn Rovers kurz für Furore. Nach seiner Karriere steigt Sükür 2011 in die Politik ein. Er tritt der Partei des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei und sitzt gar im Parlament.
Doch die Politik von Erdogan und dessen AKP missfällt Sükür immer mehr, 2013 steigt er aus. Der ehemalige Fussball-Star wird bedroht und flüchtet 2015 schliesslich in die USA, wo er sein Geld mittlerweile als Uber-Fahrer und Buchverkäufer in Washington verdient. Zu seinem Vermögen, dass er während seiner Karriere erspart hat, hat Sükür keinen Zugriff mehr. Seine Konten sind in der Türkei eingefroren. «Alles, was ich hatte, wurde konfisziert», sagt Sükür im Januar 2020 der «Welt am Sonntag»: «Ich habe nichts mehr, nirgends auf der Welt.»
Zwischen 2000 und 2007 ist Vincenzo Iaquinta bei Udinese Calcio der Torschütze vom Dienst und verdient sich so ein Aufgebot für die WM 2006, wo er mit Italien als Edeljoker den WM-Titel holt. Ein Jahr später wechselt der Stürmer zu Juventus Turin, wo er 2012 den ersten Scudetto holt. Noch eine Saison hängt Iaquinta an und tritt dann zurück, doch 2015 steht er plötzlich im bislang grössten Mafiaprozess Norditaliens vor Gericht.
Weil er seinem Vater unerlaubterweise zwei Waffen zusammen mit 126 Schuss Munition geliehen und damit die kalabrische ’Ndrangheta unterstützt haben soll, wird Iaquinta im Herbst 2018 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Sein Vater Giuseppe kriegt gar 19 Jahre aufgebrummt. Während Papa Iaquinta seine Strafe absitzen muss, wird Iaquinta Junior im Juli 2019 von einem Berufungsgericht freigesprochen.
Immer wieder geraten Fussballer nach ihrem Karriereende in finanzielle Schwierigkeiten. Auch Ailton verdiente während seiner Karriere Millionen und hatte am Ende nichts mehr. Bei Werder Bremen wurde der brasilianische «Kugelblitz» zum Superstar, 2004 schoss er die Grün-Weissen als Torschützenkönig zum bislang letzten Meistertitel der Klubgeschichte.
Mit 30 ist Ailton auf dem Höhepunkt seiner Karriere, doch dann geht es nur noch abwärts. Bei 14 Klubs heuert der Stürmer in 10 Jahren an, glücklich wird er nirgends. Sein Geld verprasst er mit teuren Kleidern, schnellen Autos und fragwürdigen Immobilien-Geschäften. 2012 geht Ailton ins Dschungelcamp und taucht fortan immer wieder in Reality-Show auf, aktuell ist er bei «Let's dance» im Einsatz. Mittlerweile lebt der 46-Jährige in Dallas und leitet von dort seine eigene Firma in Brasilien, die kleinere Häuser baut und renoviert.
Keine Frage, Ronaldinho gehört zu den besten Fussballern, welche dieser Planet je gesehen hat. Mit Brasilien wird er 2002 Weltmeister, mit Barcelona wird er spanischer Meister und Champions-League-Sieger, später holt er auch mit Milan die nationale Meisterschaft. Wenn der Dribbelkönig mit der auffälligen Zahnstellung am Ball ist, bleibt einem nur das Staunen. 2004 und 2005 wird er zum Weltfussballer gewählt.
Doch nach seinem Rücktritt verliert sich «Ronaldinho Gaúcho», ohne Ball am Fuss weiss er einfach nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er versucht sich in Indien als Futsaler oder in der neuartigen Sportart Teqball, einer Mischung aus Tisch- und Fussball-Tennis. Daneben macht er vor allem mit Frauengeschichten und Partys von sich reden.
2018 kam heraus, dass Ronaldinho Steuerschulden in Höhe von zwei Millionen Euro habe und diese nicht zahlen könne, da auf seinen Konten nur noch 25 Reais lägen, umgerechnet knapp 6 Euro. Im selben Jahr verliert er seinen brasilianischen Pass, weil er eine Geldstrafe in Höhe von 8,5 Millionen Dollar wegen Umweltverschmutzung nicht bezahlt hatte. Im September 2019 wird Ronaldinho dennoch als Tourismusbotschafter von Brasilien vorgestellt. Als der Ex-Fussballer Anfang 2020 dann mit gefälschtem Pass nach Paraguay einreist, wird er dort wegen Urkundenfälschung verhaftet. Noch immer sitzt er in U-Haft.
«Strafraum-Kobra» wurde Sanel Kuljic Mitte der Nuller-Jahre wegen seiner Torgefährlichkeit nur genannt. Mit Austria Wien wird er österreichischer Meister, später schiesst der treffsichere Stürmer seine Tore auch für den FC Sion und Neuchâtel Xamax. Im November 2013 wird seine Fussballer-Karriere aber jäh unterbrochen. Der österreichische Nationalspieler wird im Rahmen eines grossen Fussballwettskandals festgenommen und 2014 wegen der Manipulation von 18 Spielen, schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung als Haupttäter zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Im Frühling 2017 kommt Kuljic wegen guter Führung vorzeitig frei, doch zwei Jahre später folgt die nächste Festnahme. Dieses Mal wegen Kokainhandels. Seine eigene Sucht treibt ihn dazu, gemäss eigenen Angaben hat er selbst 0,4 bis ein Gramm Kokain täglich konsumiert. Im Dezember 2019 wird Kuljic zu einer einjährigen, unbedingten Haftstrafe verurteilt. Noch ist unklar, ob der Familienvater diese auch antreten muss oder ob er stattdessen eine Therapie absolvieren darf.
Samuel Kamau Wanjiru wird 2008 mit nur 21 Jahren zur grossen Sport-Ikone in Kenia – von den Olympischen Spielen in Peking bringt er das erste olympische Marathon-Gold ins Läufer-Land nach Hause. Eben noch einfacher Barfussläufer wird Wanjiru über Nacht zum Weltstar. Schon vor dem Olympiasieg kassiert er hohe Prämien, danach fliesst das Geld in Strömen.
Doch mit Ruhm und Reichtum kann der Marathon-Star nicht umgehen. Er tröstet sich mit Alkohol, was zu Problemen zuhause führt. Ende 2011 geht er mit einer Kalaschnikow auf seine Frau und eine Hausangestellte los. Seine Frau zieht ihre Anzeige zwar zurück, doch auf Wanjiru wartet ein Gerichtsverfahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes.
Der Gerichtstermin ist schon angesetzt, doch dann stirbt Wanjiru unter ungeklärten Umständen mit 25 Jahren. Aus vier Meter stürzt er vom Balkon seines Hauses auf Asphalt und ist kurz darauf tot. Vor dem Sturz hat er sich noch heftig mit seiner Frau gestritten. Die Polizei geht von Suizid aus, wobei diese Version von seiner Mutter stark angezweifelt wird.