Das Prestige des damals neuen Wettbewerbs ist überschaubar. Nichtsdestotrotz ist der Einzug der Schweiz ins Finalturnier mit vier Mannschaften ein grosser Erfolg. Highlight ist das entscheidende letzte Spiel gegen Belgien. In Luzern schlägt die Nati die goldene Generation der «Roten Teufel» mit 5:2 – und das nach einem frühen 0:2-Rückstand. Haris Seferovic ist mit einem Hattrick der Mann des Spiels.
Das Final Four endet für die Schweiz enttäuschend. In Portugal wird sie im Halbfinal von Superstar Cristiano Ronaldo abgeschossen, der alle drei Treffer beim 3:1-Sieg erzielt. Das Spiel um Platz 3 verliert die Schweiz im Penaltyschiessen gegen England.
Was für ein Start ins Turnier! In Durban bekommt es die Schweiz mit dem amtierenden Europameister Spanien zu tun. Der ist feldüberlegen, aber einer der raren Schweizer Ausflüge in den gegnerischen Strafraum wird zum Karriere-Höhepunkt von Gelson Fernandes. Er würgt den Ball nach 52 Minuten über die Linie. Der Rest des Spiels ist ein einziger Kampf, den die Schweiz übersteht.
Nach einem 0:1 gegen Chile und einem 0:0 gegen Honduras endet die WM dennoch schon nach der Vorrunde.
Nach dem 1:1 gegen Brasilien zum Auftakt ist der Vergleich mit den Serben das Schlüsselspiel um Rang 2 und ums Weiterkommen. In hitziger Atmosphäre gerät die Schweiz früh in Rückstand. Doch nach der Pause drehen Granit Xhaka (52.) und Xherdan Shaqiri (90.) die Partie. Dass die albanischstämmigen Schweizer ihre Treffer mit der Doppeladler-Geste bejubeln (wie auch Captain Stephan Lichtsteiner), sorgt für monatelange Debatten.
In der Folge stellt die Schweiz an der WM in Russland mit einem 2:2 gegen Costa Rica das Weiterkommen sicher. Im Achtelfinal ist nach einem blutleeren Auftritt bei der 0:1-Niederlage gegen Schweden Schluss.
Vier Jahre später kommt es in der Gruppenphase der WM 2022 in Katar erneut zum Duell mit Serbien. Wieder gewinnt die Schweiz, dieses Mal mit 3:2.
Als Paul Pogba eine Viertelstunde vor dem Ende einen Schlenzer im Winkel versorgt, ist das die 3:1-Führung für die Franzosen und die vermeintliche Entscheidung im EM-Achtelfinal. Aber die Schweiz gibt sich gegen den amtierenden Weltmeister nicht geschlagen. Durch Haris Seferovic kommt sie heran (81.) und Mario Gavranovic erzielt in der 90. Minute das 3:3.
In der Verlängerung fallen keine Tore, so dass die Entscheidung im Penaltyschiessen hält. Dort treffen die ersten neun Schützen, erst im zehnten Duell behält der Goalie die Oberhand: Yann Sommer wehrt gegen Frankreichs Superstar Kylian Mbappé ab und hext die Schweiz in den EM-Viertelfinal. Diesen verliert die Schweiz gegen Spanien – aber erst im Penaltyschiessen.
Und nun lebt der Traum von einer Schweizer Sensation so sehr wie vielleicht noch nie. Der nächste Einsatz wird wieder am Samstag sein, wieder um 18 Uhr. In Düsseldorf trifft die Nati am 6. Juli im EM-Viertelfinal auf den Sieger der Partie England – Slowakei (Sonntag, 18 Uhr).