Aarau bangt um Bewilligung im Cup-Achtelfinal – auch bei einem Aufstieg drohen Probleme
Der Schweizerische Fussballverband hat die Achtelfinals im Schweizer Cups der Männer terminiert. Dabei trifft der FC Aarau am Donnerstag, 4. Dezember 2025 (Anpfiff: 20.30 Uhr) zu Hause im Stadion Brügglifeld auf den Super-League-Vertreter FC Sion.
Allerdings: Ob die Partie tatsächlich stattfinden wird, ist offen. Denn bislang fehlt die nötige Bewilligung der Sicherheitsbehörden, die es gemäss dem Hooligan-Konkordat für Fussballspiele braucht, an denen ein Team aus der Super League beteiligt ist. Der FC Aarau vermeldet, dass die angeforderte Bewilligung bislang nicht erteilt worden sei. Und deshalb auch noch keine Informationen zum Ticketverkauf erteilt werden können.
Bewilligung ausstehend: Wegen Krawallen nach letztem Cupspiel in Aarau?
Bis dato waren Bewilligungen für Fussballspiele im Brügglifeld mehr oder weniger Formsache. Nach den schweren Ausschreitungen der YB-Fans im Anschluss an die Cupniederlage der Berner im Brügglifeld aber scheinen die Polizei und das kantonale Sicherheitsdepartement zu zögern. Erinnert man sich an die Aussagen der Behörden nach dem YB-Spiel, kann das nicht überraschen.
Auf Anfrage von CH Media kündigte Regierungsrat und Polizeidirektor Dieter Egli damals an, dass derartige Gewaltexzesse im Kanton Aargau nicht mehr toleriert würden. Die Kantonspolizei teilte via Mediensprecher Pascal Wenzel mit: «Mit diesen grundlosen Aggressionen gegen die Einsatzkräfte und den massiven Sachbeschädigungen am Bahnhof Aarau wurde eine rote Linie überschritten.» Und weiter: «Wir wollen das Fussballspiel nicht verbieten, aber es ist klar, dass etwas passieren muss.»
Obwohl damals nur die YB-Fans ausserhalb der Brügglifeld-Mauern negativ auffielen, war nach diesen Aussagen von Polizei und Polizei klar: Auch der FC Aarau könnte nachhaltig unter den Krawallen leiden. Weil eine Bewilligung für das nächste Cup-Heimspiel gegen Sion kein Selbstläufer mehr ist. Mehr noch: Der Entscheid der Sicherheitsbehörden könnte sogar Auswirkungen auf die Aufstiegspläne des FC Aarau haben.
Das aus FCA-Sicht schlechteste Szenario wäre selbstredend die Verweigerung einer Bewilligung für das Sion-Spiel. Konsequenterweise könnte das von Seiten der Sicherheitsbehörden heissen, dass der FCA in Zukunft auch keine Bewilligung für Super-League-Heimspiele erhalten wird.
Vorausgesetzt, im nächsten Frühling gelingt auf sportlichem Weg der Aufstieg. Das hätte nämlich zur Folge, dass alle zwei Wochen Fans der Gästeteams aus Basel, Zürich, St, Gallen oder Luzern nach Aarau kommen würden. Brisant: Klubs, die eine Lizenz für die Super League wollen, brauchen dafür die Bestätigung der jeweiligen Sicherheitsbehörden, dass die Spiele aus ihrer Sicht stattfinden dürfen.
Auf Anfrage der AZ lässt sich die Kapo Aargau nicht auf die Äste hinaus, ob sie eine Bewilligung für das Sion-Spiel erteile oder nicht. Und falls ja, in welcher Form. Also ob allenfalls keine Gästefans zugelassen würden. Offiziell heisst es lediglich, das vom FC Aarau eingegangene Gesuch werde intensiv geprüft. Einen Entscheid soll es nächste Woche geben. Fakt ist: Über die Brisanz des zukunftsweisenden Entscheids ist man sich bei den Sicherheitsbehörden sehr wohl bewusst. (riz/aargauerzeitung.ch)