Wurde Lugano der Cupsieg vom VAR geklaut? Vermeintliches Handspiel sorgt für Diskussionen
Während in Genf am Sonntagabend die grosse Cup-Party von Servette stieg, trauerte man beim FC Lugano einer Szene ganz besonders nach. Es lief bereits die 89. Minute beim Stand von 0:0, als der Ball im Genfer Strafraum an die Hand von Servette-Verteidiger Keigo Tsunemoto prallte.
Sofort kamen Proteste der Tessiner, von denen sich Schiedsrichter Alessandro Dudic allerdings nicht beeinflussen liess. In Volketswil schaute sich der Videoassistent die Szene nochmals an, kam aber offenbar zum Schluss, dass keine klare Fehlentscheidung vorlag. Dudic wurde nicht vor den Bildschirm zitiert, um sich die Szene nochmals anzuschauen. Das Spiel ging in die Verlängerung, dann ins Penaltyschiessen und dann in die Verlängerung des Penaltyschiessens, wo sich Servette hochdramatisch durchsetzte.
Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti wollte nach der Niederlage nicht mit dieser einzelnen Szene hadern, sagte aber auch: «Mir haben alle gesagt, es sei ein hundertprozentiger Penalty. Schade, hat der VAR nicht geholfen.»
Genau wie SRF-Kommentator Dani Kern konnte auch der frühere Schweizer Spitzenschiedsrichter Urs Meier den Entscheid nicht verstehen: «Natürlich ist das ein Handspiel», sagte dieser beim «Blick». Es sei eine aktive Bewegung hin zum Ball sichtbar, das sei einfach ein Penalty.
Der Schiedsrichter stehe in dieser Situation schlecht und könne die Szene gar nicht sehen. Dass der Videoschiri da nicht eingreife und dem Unparteiischen auf dem Platz helfe, «sei nicht im Sinn des Erfinders des VAR». (abu)
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