Das Theater um Jadon Sancho hat endlich ein Ende – der 21-Jährige wechselt von Borussia Dortmund zu Manchester United. Es gebe zwar noch keinen Vollzug, wie BVB-Chef Hans-Joachim Watzke auf einer Pressekonferenz mitteilte, doch die Klubs haben sich auf einen Wechsel geeinigt. Der Medizincheck stehe gemäss den «Red Devils» noch aus, dieser wird nach der Europameisterschaft durchgeführt. Die Einigung erfolgte offenbar auf den Wunsch von Jadon Sancho, der unbedingt zu den «Red Devils» wechseln wollte und sich mit seinem neuen Klub bereits vor der EM auf einen Vertrag geeinigt hatte.
𝗛𝗲𝗮𝗱𝘀 𝘂𝗽.
— Manchester United (@ManUtd) July 1, 2021
We have agreed a deal in principle for the transfer of Jadon Sancho to United! 🔴⚪⚫#MUFC
Watzke sagt zum Wunsch des Rechtsaussen: «Wir hätten ihn lieber hier behalten, aber Jadon hat das sehr deutlich gesagt. Er hat sich fantastisch verhalten und vier Jahre alles gegeben.» Die Ablöse belaufe sich erst einmal auf 85 Millionen, Bonuszahlungen könnten später noch dazukommen. Der 62-Jährige hätte aber lieber auf den finanziellen Segen verzichtet: «Wir freuen uns nicht über das Geld. Wir sind eher traurig, dass er jetzt weg ist.»
Ohnehin wird Dortmund nicht die gesamte Ablöse einstreichen können – 15 Prozent dieser stehen Sanchos Ausbildungsklub zu. Über 12 Millionen Euro gehen demnach zu Uniteds Stadtrivalen Manchester City – der Bundesligist hatte den Engländer 2017 für knapp 8 Millionen Euro von den «Citizens» losgeeist.
Auch der neue BVB-Trainer Marco Rose bedauert den Abgang des Jungstars: «Einen Spieler wie Jadon Sancho hat jeder Trainer gern in seinem Team.» Doch der 44-Jährige fügte hinzu, dass ein Abschied von Sancho vorauszusehen war und dass die Suche nach einem Ersatz bereits im Gange sei. Die Qualität sei aber schwer zu ersetzen: «Wir werden keinen Sancho bekommen.»
Für Borussia Dortmund ist es aber nicht das erste Mal, dass einer ihrer grössten Stars und Leistungsträger den Verein verlässt. Man erinnert sich an Spieler wie Mario Götze und Robert Lewandowski (beide zu Bayern), Ilkay Gündogan (zu ManCity), Pierre-Emerick Aubameyang (zu Arsenal) oder Ousmane Demélé (zu Barcelona).
Nun geht es für Sportdirektor Michael Zorc und seinen designierten Nachfolger Sebastian Kehl (ab 2022) einen Ersatz für den neuesten prominenten Abgang zu finden. Im Kader findet sich momentan kein annähernd gleichwertiger Ersatz. Marius Wolf fehlt die Qualität und der 19-jährige Ansgar Knauff ist noch zu jung für eine so wichtige Rolle. Daher muss eine externe Lösung her – das sind die Kandidaten:
Marktwert: 30 Mio. Euro
2020/21: 45 Spiele, 27 Tore, 10 Vorlagen
Der Niederländer spielte eine starke Saison und konnte an der EM vor allem gegen Nordmazedonien mit zwei Vorlagen überzeugen. Die Verhandlungen zwischen Dortmund und PSV laufen angeblich bereits seit einiger Zeit. Es gebe aber auch andere Interessenten wie den FC Liverpool.
Marktwert: 16 Mio. Euro
2020/21: 32 Spiele, 9 Tore, 8 Vorlagen
Der Engländer ist wie Malen ein Teamkollege des Ex-Dortmunders Mario Götze in Eindhoven. Madueke könnte Sancho positionsgetreu ersetzen und gleichermassen selbst für Torgefahr sorgen als auch die Mitspieler in Szene setzen.
Marktwert: 22 Mio. Euro
2020/21: 37 Spiele, 23 Tore, 5 Vorlagen
Der flexibel einsetzbare Offensivspieler wurde zum Torschützenkönig in der portugiesischen Liga. Goncalves kann als Zehner sowie über die Flügel eingesetzt werden und würde gut in das System von Marco Rose passen.
Marktwert: 30 Mio. Euro
2020/21: 48 Spiele, 7 Tore, 7 Vorlagen
Der Franzose war fester Bestandteil der Überraschungsmannschaft von Lille, die den französischen Meistertitel gewinnen konnte. Ikoné soll der Wunschkandidat von Marco Rose sein.
Marktwert: 27 Mio. Euro
2020/21: 39 Spiele, 8 Tore, 5 Vorlagen
Der Brasilianer steht schon seit einiger Zeit auf dem Wunschzettel der Borussen. Nun könnte ein Wechsel des Flügels konkreter werden. Neres kann auf beiden Seiten eingesetzt werden und wie Sancho selbst Tore schiessen sowie als Vorlagengeber in Erscheinung treten.
(nih)