«Zum Greifen nah», hiess es auf der Choreografie der Berner Ostkurve – und YB hat die Chance am Schopf gepackt.Bild: keystone
YB steht zum dritten Mal in der Gruppenphase der Champions League. Dementsprechend gross war die Freude bei den Protagonisten – wobei einer fast etwas wehmütig wurde.
30.08.2023, 06:3630.08.2023, 16:06
Als Fabian Rieder nach dem 3:0-Erfolg gegen Maccabi Haifa zum Interview schreitet, weiss er noch nichts über einen möglichen Transfer. «Ich hab meinen Berater gebeten, mich bis nach dem Spiel nicht zu informieren», so der 21-Jährige bei «Blue». Moderater Roman Kilchsperger informiert ihn dann, dass es wohl geklappt habe, Rieder werde in Zukunft bei Stade Rennes spielen. Doch darum soll es in den Augen des Mittelfeldspielers noch nicht gehen. «Ich habe unglaublich Freude, mit diesem Team, mit der Familie die Qualifikation zur Champions League zu schaffen.»
Das sagt Fabian Rieder:
«YB ist mein Kindheitsverein und ich wollte den Moment vor den Fans geniessen. Falls es der Abschied war, könnte es keinen schöneren geben. Ich habe nochmal viel Einsatz gebracht, war in vielen Situationen dabei, und das erwartet das Team auch von mir. Was in den nächsten beiden Tagen noch passiert, werden wir sehen.»
War es der Abschied? Fabian Rieder steht vor einem Wechsel nach Frankreich.Bild: keystone
Auch Christoph Spycher will sich nicht gross über einen potenziellen Abgang seines Jungstars äussern. Der Delegierte des Verwaltungsrats der Young Boys richtet das Scheinwerferlicht vielmehr «auf die Leute, die hierhergekommen sind, um YB zu feiern, die Hauptakteure auf dem Platz sowie Sportchef Steve von Bergen, die das möglich gemacht haben».
Das sagt Christoph Spycher:
«Wir haben am Anfang zweimal Glück gehabt, aber das braucht man international auch. Danach haben wir es gut gespielt, wir haben ein solidarisches Team gesehen, das es in den entscheidenden Situationen eiskalt durchgezogen hat.
Ich werde mich nicht zu Spekulationen äussern. Fabian Rieder ist ein herausragender Spieler, der natürlich Interesse auf sich zieht. Bisher war noch nicht das dabei, was für ihn 100 Prozent passt, und jetzt werden wir abwarten, ob noch etwas kommt.»
Einer der Spieler, die den Einzug in die Gruppenphase der Champions League möglich gemacht haben, ist Cedric Itten. Der Stürmer erzielte das 1:0 und war erneut einer der Aktivposten in der YB-Offensive. Der 26-Jährige freute sich neben der gezeigten Leistung vor allem über die Atmosphäre im Wankdorf: «Es ist ein unglaubliches Gefühl, ein Stadion zu sehen, das so mitgeht und hinter uns steht. Da ist es einfach ein geiles Gefühl, da auf dem Platz zu stehen, 3:0 zu gewinnen und jetzt in der Champions League zu sein.»
Das sagt Cedric Itten:
«Ich freue mich jetzt auf die Auslosung mit den Top-Teams und dann natürlich die Spiele gegen sie.»
Dass YB das Rückspiel ohne Hypothek angehen und dann so souverän gewinnen konnte, lag aber auch an der sicheren Verteidigung. Dafür war neben Goalie Anthony Racioppi unter anderem Loris Benito verantwortlich. Der eigentliche Aussenverteidiger wurde in beiden Playoff-Spielen gegen den israelischen Meister in der Innenverteidigung eingesetzt – sehr zur Freude von Benito: «Es ist ein Riesenmoment für mich, gerade in zwei so wichtigen Spielen die Chance zu bekommen, auf meiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung zu spielen. Ich bin stolz, das Vertrauen des Trainers zurückzahlen zu können und Teil dieser Mannschaft zu sein.»
Das sagt Loris Benito:
«Ich freue mich für das Team, den Verein und alle Mitarbeiter, so etwas Schönes zu erleben. Es brauchte zwei sehr gute Spiele. In Haifa war es nicht einfach unter den Bedingungen, heute sind wir erneut sehr gut gewesen, sehr gut gestanden und haben unsere Chancen vorne genutzt. Nachdem ich im Januar 2022 ohne Verein war, jetzt Champions League zu spielen, ist unglaublich.»
Auf wen das Team von Trainer Raphael Wicky trifft, finden die Young Boys am Donnerstagabend ab 18 Uhr heraus. Dann findet die Auslosung der «Königsklasse» statt. (nih)
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