Der Schweizer Torhüter Seny Dieng wurde am Wochenende in der englischen Championship zum grossen Helden bei den Queens Park Rangers. Beim 2:2 gegen Sunderland erzielte der ehemalige Red-Star- und GC-Spieler in der Nachspielzeit per Kopf den umjubelten 2:2-Ausgleich.
Ein Mann für die Nati ist der 27-Jährige, der seit 2020 Stammkeeper bei QPR ist, übrigens nicht mehr: Dieng hat bereits drei Länderspiele für den Senegal absolviert. Von dort stammt sein Vater, seine Mutter ist Schweizerin.
Noch treffsicherer als Dieng zeigte sich am Wochenende ein Torhüter aus der zweiten brasilianischen Liga: Diogo Silva vom Clube de Regatas Brasil, meist nur CRB genannt, erzielte beim 2:0-Sieg gegen Grêmio Porto Alegre beide Tore. Beide Male traf der 36-Jährige in Abwesenheit des regulären Elfmeterschützen Anselmo Ramon per Penalty.
Wer hinter Silva nun einen Standardspezialisten im Stile eines José Luis Chilavert vermutet, liegt allerdings komplett daneben. Die beiden Treffer gegen Grêmio waren die ersten überhaupt in seiner Karriere.
Auf der anderen Seite der Torhüter-Stimmungs-Skala war nach dem 2:3 gegen die AC Fiorentina Cremonese-Keeper Ionut Radu. Der 25-jährige Rumäne verschuldete in der 95. Minute den entscheidenden Gegentreffer, als er eine hohe Flanke in den Strafraum zwar fangen konnte, mit dem Ball in der Hand aber hinter die Torlinie stolperte.
Bitter: Zuvor zeigte der Torhüter des Aufsteigers gleich mehrere Glanzparaden und verhinderte nach einer Roten Karte kurz vor der Pause, dass sich die Fiorentina nicht absetzen konnte. Für die «Viola» traf Neuzugang Luka Jovic zum 2:1, während der Ex-Basler Artur Cabral 90 Minuten auf der Bank schmorte.
Einen krassen Aussetzer leistete sich Markus Kolke: Der Torhüter von Hansa Rostock leitete nach nur 200 Sekunden das 0:4-Debakel gegen Darmstadt ein. Nachdem er eine Flanke abgefangen hatte, legte sich Kolke den Ball einige Meter vor seine Füsse. Alles sah nach einem flachen Abschlag aus, doch plötzlich gab der Schlussmann noch Anweisungen an einen Verteidiger auf der linken Aussenbahn und blickte dabei fatalerweise auch zu ihm hinüber. Darmstadt-Stürmer Philipp Tietz reagierte blitzschnell und traf rotzfrech zum vorentscheidenden 1:0.
Keine gute Figur machte auch der Torhüter von RAEC Mons in der 3. Runde des belgischen Cups beim 0:3 gegen den KSC Lokeren. Beim ersten Gegentreffer stand er viel zu weit vor dem eigenen Tor, sodass ihn Julien Vercauteren aus gut 50 Metern nach dreimal jonglieren per Volley überloben konnte.
Kein Torhüter, aber fix unterwegs war am Wochenende Vito van Crooij. Der Stürmer von Sparta Rotterdam erzielte das schnellste Tor in der Geschichte der Eredivisie. Der 26-jährige Niederländer verwertete nach nur acht Sekunden einen Steilpass zur Führung gegen AZ Alkmaar.
Jubeln durfte van Crooij aber erst mit Verspätung: Der Schiedsrichter-Assistent hatte Abseits angezeigt, der Videobeweis musste Klarheit bringen und bestätigte wenig später das Rekordtor.
𝐑𝐞𝐜𝐨𝐫𝐝: @SpartaRotterdam evenaart het record van snelste Eredivisie-doelpunt ooit! ⚽️⏱
— ESPN NL (@ESPNnl) August 14, 2022
Vito van Crooij heeft slechts 8 seconden nodig...#spaaz pic.twitter.com/1t89DWCWe2
Trotz zahlreichen Abgängen ist Ajax Amsterdam perfekt in die neue Saison gestartet. Beim 6:1 gegen Groningen feierte der niederländische Meister den zweiten Sieg im zweiten Spiel. «Man of the Match» war mit drei Treffern Steven Bergwijn, um die Welt gingen allerdings zwei Aktionen von Teamkollege Antony, die der 22-jährige Brasilianer auch gleich selbst auf Social Media postete.
Zum einen war da sein Tor zum 2:1 in der 28. Minute, als er vom rechten Flügel in bester Arjen-Robben-Manier zur Mitte zog und herrlich in den Winkel traf. Zum anderen ein Dribbling, bei dem Antony mit wieselflinken Bewegungen gleich drei Gegenspieler narrte.
Feliz demais por esse gol, por essa atuação brilhante da nossa equipe!! @AFCAjax ❌❌❌ pic.twitter.com/fY84dPmom9
— Antony Santos (@antony00) August 14, 2022
🇧🇷⚽️ pic.twitter.com/CrGGwbPvQ5
— Antony Santos (@antony00) August 14, 2022
Real Madrid tat sich beim Saisonauftakt gegen die UD Almeria lange schwer. Nach einem Halbzeitrückstand drehten die Königlichen erst nach der Pause auf. Nach dem Ausgleich durch Lucas Vazquez war es in der 75. Minute Innenverteidiger David Alaba, der den spanischen Rekordmeister noch zum Sieg schoss.
Speziell: Es war Alabas erste Ballberührung im Spiel überhaupt. Der Österreicher, der schon im UEFA Super Cup gegen Eintracht Frankfurt getroffen hatte, wurde erst Sekunden davor eingewechselt.
Nottingham Forest hat am Wochenende zum ersten Mal seit 23 Jahren wieder ein Premier-League-Heimspiel bestritten. Schon vor dem Anpfiff war im City Ground zum ersten Mal Gänsehautstimmung, als die Fans der «Reds» die Klubhymne «Mull of Kintyre» anstimmten. Ähnlich laut wurde es in der Partie gegen West Ham United nur noch beim 1:0 durch Union-Neuzugang Taiwo Awoniyi und beim Schlusspfiff, als der erzitterte 1:0-Sieg endlich feststand.
Mull of Kintyre in full force today. Our fans are the best #NFFC #FORWHU #WHUFC @NFFC #Nffcwhu 🔴⚪️🔴⚪️🔴 pic.twitter.com/y0ckJK7SCV
— ⭐️NFFCGAV⭐️ (@gavc1980) August 14, 2022