Vier Tore in 14 Minuten und 31 Sekunden – so schnell hat in der Champions League noch keiner ein sogenanntes «Quadruple» erzielt. Beim 6:0-Sieg von Bayern München bei Roter Stern Belgrad markierte der Pole im 85. Spiel seine Champions-League-Treffer Nummer 60 bis 63. Damit liegt er hinter Cristiano Ronaldo (127), Lionel Messi (113), Raúl (71) und Karim Benzema (64) auf Rang 5 der ewigen Bestenliste. Allein für die Bayern traf «Lewy» 46 Mal, womit er Thomas Müller als internen Rekord-Torschützen abgelöst hat.
Lewandowski hat in der aktuellen Kampagne in jedem Gruppenspiel mindestens einmal getroffen und steht nach fünf Partien bei unfassbaren 10 Treffern. Auch das ist ein Rekord, bisherige Rekordhalter waren Lionel Messi und Adriano mit neun Toren. Und es wankt auch der Rekord für die meisten Tore in der CL-Gruppenphase: Cristiano Ronaldo traf in der Saison 2016/17 elfmal. Lewandowski fehlt also im abschliessenden Gruppenspiel nur noch ein Treffer, um sich auch diese Bestmarke zu schnappen.
Fastest four goals in Bundesliga history: Robert Lewandowski
— Squawka Football (@Squawka) November 26, 2019
Fastest four goals in Champions League history: Robert Lewandowski@lewy_official really is addicted to goals. 💉 pic.twitter.com/w7TOuyxMT5
Das wohl schönste Tor des gestrigen Abends fiel in Turin: Beim 1:0-Sieg von Juventus Turin gegen Atlético Madrid hämmerte Paulo Dybala, der Cristiano Roanldo als Standard-Schützen Nummer 1 bei der «Alten Dame» offensichtlich abgelöst hat, einen Freistoss fast von der Grundlinie unter die Latte.
Für einmal verzichtete der 26-jährige Argentinier danach auf sein Markenzeichen: Statt dem Gladiator-Masken-Jubel hielt sich Dybala schlicht zwei Finger ans Kinn – wohl in Anspielung an einen Ziegenbart. Spielte er mit seinem Torjubel auf Teamkollege Ronaldo an und verteilte in der «GOAT»-Debatte einen kleinen Seitenhieb in Richtung Messi? Oder hält er sich gar selbst für den Grössten aller Zeiten?
Weder noch: Es handelte sich lediglich um einen Insider-Witz, wie Dybala nach dem Schlusspfiff bei «Sky Italia» verriet: «Wir machen in der Umkleidekabine immer Witze mit Demiral (Merih Demiral, Anm. d. Red.). Wir necken ihn nur so zum Spass – es gibt keine Botschaft hinter dem Jubel.»
Mal wieder leer ging Dybalas Teamkollege Cristiano Ronaldo aus, nach fünf Gruppenspielen hat er erst einmal getroffen. Viel gelingen wollte dem CL-Rekordtorschützen gegen Atlético nicht, seine auffälligste Szene im Spiel hatte er, als er beim Versuch einer Flanke die Eckfahne rigoros ummähte.
Noch viel mehr fiel bei Ronaldo aber etwas anderes auf: Der 34-jährige Portugiese präsentierte sich gestern nicht mit gewohnter Gelfrisur, sondern trotz Kurzhaarfrisur mit einem Haarband. Schon beim Aufwärmen trug er den «Kopfschmuck» und er behielt ihn auch während des Spiels an. Zum Glücksbringer avancierte das Haarband allerdings nicht.
CR7: Hairband mode 🚨 pic.twitter.com/pvQunvmZfb
— B/R Football (@brfootball) November 26, 2019
In den Schlussminuten drückte Atlético in Turin mit Vehemenz auf den 1:1-Ausgleich und in der 83. Minute war es beinahe so weit. Nach einer Flanke in den Strafraum ging Angel Correa im Juve-Stafraum völlig vergessen, doch im letzten Moment kam Matthijs de Ligt angeflogen und spitzelte dem Spanier den Ball mit letztem Einsatz noch vom Fuss. Ein grandioses Tackling, das ebenso viel Beachtung verdient hat wie ein Traumtor.
Grosse Aufregung in Madrid kurz vor der Pause: Beim 2:2 zwischen Real und PSG entschied Schiedsrichter Artur Dias nach einem Foul von Madrids Torhüter Thibaut Courtois an Mauro Icardi an der Stafraumgrenze auf Freistoss und Rot. Doch der Video Assistent Referee schaltete sich ein, denn die Aktion war klar innerhalb des Strafraums, was Elfmeter und Gelb bedeuten würde.
Aber der Video-Schiri überprüfte gar nicht das Foul an Icardi, sondern einen Schubser von Idrissa Gueye an Real-Aussenverteidiger Marcelo in de Entstehung des PSG-Angriffs. Schiedsrichter Dias nahm seine Entscheidung schliesslich komplett zurück und entschied auf Real-Freistoss an der Mittellinie.
Eine zumindest fragwürdige Entscheidung: Zwar darf der VAR die Angriffphase, die zu einem Penalty führt, überprüfen. Doch der gut stehende Schiedsrichter Dias taxierte die Szene zwischen Gueye und Marcelo zuvor als nicht ahndungswürdig und unterstrich dies mit einer Armbewegung. Solche Fouls passieren in einem Spiel zudem immer wieder, eine klare Fehlentscheidung, die ein Eingreifen des VAR rechtfertigen würde, lag also nicht vor.
Spätestens seit der «Wales. Golf. Madrid.»-Affäre hat es sich Gareth Bale mit den Real-Fans komplett verscherzt. Wie schon am Wochenende in der Primera Division wurde der in Ungnade gefallene Waliser auch gegen PSG gnadenlos ausgepfiffen, als er in der 68. Minute für den angeschlagenen Eden Hazard eingewechselt wurde.
Beinahe hätte Bale dem Publikum im Santiago Bernabéu aber noch Jubelschreie auf die Lippen gezaubert. In der 94. Minute trat Reals einstiger Rekordtransfer zu einem Freistoss an, doch statt zum 3:2 ins Netz klatschte der Ball nur an den Pfosten.
0:2 nach 18 Minuten: Für José Mourinhos Tottenham sah es gegen Olympiakos Piräus zunächst düster aus, doch kurz vor der Pause erzielte Dele Alli den Anschlusstreffer und in der 50. Minute markierte Harry Kane das 2:2.
Den Ausgleich eingeleitet hatte ein Balljunge, der bei einem Einwurf blitzschnell reagierte und Serge Aurier im Eiltempo den Ball zuwarf. Lucas Moura hatte so auf dem Flügel genügend Zeit, um Kane den Ball punktgenau auf den Fuss zu spielen. Dank zwei weiteren Toren gewannen die «Spurs» schliesslich noch 4:2. Mourinho wusste nach dem 2:2, bei wem er sich zu bedanken hatte. Sofort ging er zum Balljungen und klatschte mit diesem ab.
«Ich war als Kind ein brillanter Balljunge. Dieser Balljunge heute war brillant, weil er das Spiel gelesen, es verstanden und einen Assist gemacht hat. Es war ein sehr wichtiger Assist und ein schöner Moment für ihn, den er niemals vergessen wird. Ich wollte ihn in die Kabine einladen, um mit den Spielern zu feiern, aber da war er schon verschwunden», erklärte Mourinho nach dem Spiel.
Matchwinner bei Tottenhams 4:2 gegen Olympiakos war neben dem Balljungen einmal mehr Harry Kane. Der englische Stürmerstar erzielte seine Champions-League-Treffer Nummer 19 und 20.
Mit 24 Partien ist der Tottenham-Captain der Spieler, der die wenigsten Einsätze benötigt hat, um auf 20 Treffer in der Königsklasse zu kommen. Am nächsten kommen Kane Alessandro Del Piero (26), Ruud van Nistelrooy (27) und Filippo Inzaghi (28).
20 - Harry Kane has scored 20 Champions League goals in just 24 appearances - the fastest a player has reached 20 goals in the competition's history. Heroic. pic.twitter.com/vgpkIIXLl1
— OptaJoe (@OptaJoe) November 26, 2019
Der FC Brügge jubelte in Istanbul spät über das dritte Unentschieden in der laufenden CL-Kampagne. Krepin Diatta sorgte in der Nachspielzeit für das 1:1. Weil der Torschütze beim Jubeln sein Trikot auszog und Mitspieler Clinton Mata eine Cornerfahne zerstörte, wurden die Brügge-Spieler danach mit einer zweiten Gelben Karte bedacht und des Feldes verwiesen.