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WM-Playoffs: Die Reaktionen auf den Ukraine-Sieg in Schottland

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Die ukrainischen Fussballer feiern mit ihren Fans im Glasgower Hampden Park.Bild: keystone

«Für unser Land, die Fans und die Opfer» – noch ein Sieg trennt die Ukraine von der WM

Die kriegsversehrte Ukraine darf weiter von der zweiten Teilnahme an Fussball-Weltmeisterschaften träumen. Sie schlug im Playoff-Halbfinal Schottland 3:1 und trifft nun im Final am Sonntag auf Wales.
02.06.2022, 08:36
Ralf Meile
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Es war schon weit vor dem Anpfiff klar, dass es ein Spiel mit ganz besonderen Voraussetzungen werden würde. Im Hampden Park in Glasgow hofften die Schotten, erstmals seit 1998 wieder an einer WM teilnehmen zu können. Ihnen gegenüber die Ukraine: eine Mannschaft, die mehr denn je ihr Land repräsentiert, in dem nach Russlands Angriff seit Monaten Krieg herrscht.

Ein herrlicher Treffer von Captain Andrej Jarmolenko sorgte kurz vor der Pause für die ukrainische Führung, wenige Minuten nach Wiederbeginn erhöhte Roman Jaremtschuk auf 2:0. Zu spät kamen die Schotten, angetrieben von der lautstarken «Tartan Army», zum Anschlusstreffer. Ihre WM-Träume sind geplatzt. Jene der Ukraine leben noch. Nun geht es am Sonntag (18.00 Uhr in Cardiff) um das letzte europäische Ticket für die WM in Katar. Der Sieger wird auf England, die USA und den Iran treffen.

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Die Message der ukrainischen Fans war unmissverständlich.Bild: keystone

Ein Sieg für alle Ukrainer

«Man hatte das Gefühl, dass wir das Spiel 90 Minuten lang kontrollieren würden, aber Mitte der zweiten Halbzeit liessen wir nach», stellte der beim englischen Meister Manchester City beschäftigte Oleksandr Zinchenko fest. «Wir haben das erwartet, denn Schottland ist eine sehr gute Mannschaft. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Aber es ist jetzt nicht die Zeit, um zu feiern. Es ist Zeit, sich zu erholen.»

Nationaltrainer Oleksandr Petrakov mochte nicht gross analysieren. Dafür betonte er die grosse Bedeutung des Erfolgs. «Dieser Sieg bedeutet für unser Land viel. Ich denke, dass jetzt in unserer Heimat alle Menschen jubeln, alle Soldaten in den Schützengräben, Kasernen und Spitälern. Zuallererst ist das ein Sieg für diese Jungs. Wir haben heute für sie gespielt», sagte Petrakov. «Bevor wir aufs Feld gingen, habe ich meinen Spielern gesagt, dass wir für die einfachen Leute Fussball spielen, für unser Land, für die Fans, für die Opfer.»

Mittelfeldspieler Ruslan Malinovsky sprach von einem Spiel auf hohem Niveau. Wie Zinchenko beschäftigte auch ihn das Nachlassen nach der 2:0-Führung. «Nach Schottlands Treffer haben wir gespürt, wie die Zuschauer sie nach vorne trieben. Es war eine wunderbare Atmosphäre, auch unsere Fans waren fantastisch», sagte der Teamkollege des Schweizers Remo Freuler bei Atalanta Bergamo.

Reine Kopfsache

«Dieser Sieg ist für alle Ukrainer, besonders für diejenigen, die an der Front stehen. Wir sind mit ihnen», strich Malinovsky hervor. Doch wirklich gewonnen sei mit dem Sieg über Schottland noch nichts. «Wir haben jetzt erst 50 Prozent der Aufgabe erfüllt.» Und für einmal hat die Floskel, die er dann sagte, tatsächlich Gültigkeit: «Das nächste Spiel ist das Wichtigste.»

Dem 25-jährigen Zinchenko ist bewusst, dass der Final gegen Wales eine reine Kopfsache sein wird. «Es wird nicht mehr um Kondition und Taktik gehen – das wird ein Spiel ums Überleben. Jeder wird bis zum Schluss kämpfen und alles geben, denn wir werden für unser Land spielen.»

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