Dem FC Valencia geht es gar nicht gut. Neben einer sportlichen Krise hat der Champions-League-Finalist von 2001 (das Spiel ging gegen die Bayern verloren) und sechsfache spanische Meister (zuletzt 2004) auch abseits des Platzes mit Problemen zu kämpfen. Es sieht so aus, als würden die Zeiten nicht so schnell wieder besser.
Schon fünf Jahre sind seit der letzten Europacup-Teilnahme für Valencia vergangen. Damals qualifizierten sich die «Blanquinegros» für den Achtelfinal der Champions League. Seither erreichte man in der Liga nie mehr einen besseren Platz als Rang 9. In der Saison 2022/2023 konnte erst am letzten Spieltag der Saison der Ligaerhalt gesichert werden.
In der vergangenen Saison konnte man lange vom europäischen Geschäft träumen. In den letzten sieben Spielen gelangen dem UEFA-Cup-Sieger 2004 jedoch nur noch zwei Punkte. So wurden die europäischen Plätze schlussendlich doch noch klar verpasst.
In dieser Saison kommt der Motor nicht zum Laufen. Von zehn Meisterschaftsspielen konnte Valencia nur eines davon gewinnen. Am 21. September gelang der erste Sieg seit dem 15. April.
Am Montag kassierten die Valencianer aber bereits die nächste Niederlage, ausgerechnet gegen Las Palmas, bis dahin das Schlusslicht. Durch den 3:2-Sieg konnte Las Palmas in der Tabelle an Valencia vorbeiziehen. Nun ist Valencia, das in zehn Spielen erst sieben Tore erzielt, selber Tabellenletzter.
Wer eigentlich fürs Toreschiessen auf Leihbasis zu seinem Jugendklub zurückgekehrt war, ist Rafa Mir. Doch im September wurde der Spanier aufgrund sexueller Übergriffe festgenommen.
Gegen Mir läuft nun ein Gerichtsverfahren, vom Verein wurde der 27-Jährige daraufhin suspendiert. Mir kam als grosser Wunschtransfer von Trainer Rubén Braja, der ihn schon von Zeiten in der Valencia-Jugend kannte. Neben den Vorwürfen hat Mir aktuell auch noch mit einer Verletzung zu kämpfen.
Seit längerer Zeit herscht ein Streit zwischen Klubbesitzer Peter Lim und den Fans. Der milliardenschwere singapurische Unternehmer ist seit 2014 bei Valencia. Bei seiner Ankunft wurde Lim noch als Retter gefeiert, doch davon ist nicht mehr viel übrig.
Lim wird von den Fans vorgeworfen, dass er nur schnelles Geld mit dem Verein machen möchte. Vor eineinhalb Jahren forderten die Fans ihn dazu auf, alle Aktien per sofort zu verkaufen und die Vereinigung «Libertad VCF» stellte sogar bei der Landesregierung einen Antrag, um den FC Valencia zum «Kulturgut» zu erklären und somit Lim zu enteignen.
Rund um das Spiel gegen Las Palmas gab es neue Proteste und Ausschreitungen gegen die Vereinsführung. Die Fans sangen Drohgesänge gegen Lim, und nach dem Spiel setzten sie den Protest vor dem VIP-Sektor weiter. In der Nacht wurden Container neben dem Stadion angezündet. Es folgten mehrere Polizeieinsätze und Verhaftungen.
Aktuell ist immer noch Peter Lim an der Macht. Vor zwei Wochen kam eine neue Geschichte dazu. Auf einer Hochzeitsreise hatte ein Brautpaar bei seinem Aufenthalt in Singapur vor einem Anwesen Lims ein Schild mit dem Text «Lim go home» nach oben gehalten. Zusätzlich klebten sie noch einen «Lim Out» Kleber an seine Haustüre.
Dani Cuesta (@daaanii1414) y su mujer pasan a ser historia del valencianismo.
— 🦇 𝑶𝒖𝒕 𝒐𝒇 𝑪𝒐𝒏𝒕𝒆𝒙𝒕 𝐕𝐚𝐥𝐞𝐧𝐜𝐢𝐚 CF (@MemelenciaFC) October 7, 2024
Cuando todo esto acabe, se os recordará como héroes.#YoSoyDaniCuesta pic.twitter.com/QePPvIfo0z
Die Aktion blieb nicht ohne Konsequenzen, da das Bild in den sozialen Medien geteilt wurde. Kurz bevor das Brautpaar weiterfliegen wollte, wurde ihm am Flughafen die Reisepässe entzogen. Die beiden mussten zurück ins Hotel und wurden unter Hausarrest gesetzt.
Mittlerweile ist das frisch verheiratete Paar zurück in Valencia. Dani Cuesta, der Ehemann, der wieder auf freiem Fuss ist, meldete sich daraufhin mit mehreren Posts auf der Social-Media-Plattform «X» zu Wort. Er bedankte sich bei allen Valencianern für die grosse Unterstützung in dieser Zeit.
Valencianistas❤️ Gracias gracias y gracias a todos y a cada uno de vosotros por el apoyo mostrado estos dias tan dificiles, en especial a @Generaldepie_ y a @LibertadVCF que han estado ahí desde el minuto 1 junto a mi, necesito tiempo para recuperarme (SIGUE👇🏽)
— Dani cuesta (@daaanii1414) October 14, 2024
Das «Estadio Mastella» ist eines der berühmtesten Stadien in Spanien. Doch das über hundertjährige Bauwerk mit seinen steilen Tribünen ist langsam aber sicher in die Jahre gekommen. Darum startete im Jahr 2007 der Bau für das «Nou Mestalla». Doch seit 15 Jahren wird kein Stein mehr angefasst. Es war geplant, dass das alte Stadion verkauft wird, doch durch die Immobilienkrise konnte kein Käufer gefunden werden und aus finanziellen Gründen wurde der Stadionbau eingestellt.
I diesem Sommer wurde die Fortsetzung für den Weiterbau des Stadions von der Stadt bewilligt. Ob die ewige Baustelle wirklich fortgesetzt werden kann oder ob die Fledermäuse noch länger im alten Stadion bleiben müssen, wird sich zeigen.
Zunächst gilt es nun, nicht abzusteigen. Am Sonntag spielt Valencia in Getafe gegen einen Gegner, der selber auch erst ein Spiel gewonnen hat.