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Romano Mussolini erzielt sein 1. Profitor – Fans skandieren seinen Namen

Floriani Mussolini Romano SS Juve Stabia esulta dopo il gol 1-0 durante la partita tra Juve Stabia-Cesena del Campionato italiano di calcio Serie BKT 2024/2025 - Stadio Romeo Menti, Castellammare di S ...
Ein Nachfahre des italienischen Diktators Benito Mussolini feiert sein erstes Profitor.Bild: www.imago-images.de

Mussolini erzielt sein erstes Profitor – und alles an dieser Geschichte klingt falsch

Er trägt den Namen seines Ur-Grossvaters auf dem Rücken, obwohl sein Nachname eigentlich ein anderer wäre. Nun erzielte Romano Floriani Mussolini sein erstes Profitor.
23.12.2024, 10:5223.12.2024, 12:38
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In einem italienischen Fussballstadion skandieren Hunderte den Namen Mussolini und heben dabei den rechten Arm in die Luft. Immer und immer wieder.

Es ist ein Video, das einen mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt. Und irgendwie macht auch der Hintergrund die Geschichte nicht besser.

Kurz bevor das Video entstanden ist, hatte Romano Floriani Mussolini sein erstes Profitor erzielt. Dies gefiel den Fans von Zweitligist Juve Stabia natürlich, auch der Stadionsprecher war euphorisch und schrie den Vornamen des Torschützen mehrmals ins Mikrofon, woraufhin es «Mussolini» zurückschallte.

Floriani Mussolini ist der Ur-Enkel des italienischen Diktators Benito Mussolini. Dass er den Namen des «Duce» auf seinem Trikot trägt, ist der explizite Wunsch des Rechtsverteidigers – ja, natürlich spielt er auf der rechten Seite des Feldes. Eigentlich ist sein Nachname nämlich Floriani, der Name seines Vaters. Mussolini kommt von seiner Mutter Alessandra Mussolini, die selbst eine faschistische Politikerin ist und derzeit im Europaparlament sitzt.

Dass man die Nachnamen beider Eltern trägt, ist in Italien, anders als zum Beispiel in Spanien, nicht üblich. Doch Romano Floriani Mussolini kürzt seinen ersten Nachnamen auf dem Trikot ab und so steht «F. Mussolini» auf seinem Rücken.

SS Juve Stabia v Palermo FC - Serie B Romano Floriani Mussolini of SS Juve Stabia during the Serie B match between SS Juve Stabia and Palermo FC at Stadio Romeo Menti Castellammare Di Stabia Italy on  ...
Seinen eigentlich ersten Nachnamen kürzt Romano Floriani Mussolini ab.Bild: www.imago-images.de

Und bestimmt haben es viele von euch bereits geahnt: An Juve Stabia ist Floriani Mussolini nur ausgeliehen. Eigentlich gehört er Lazio Rom, wo der 21-Jährige seit acht Jahren unter Vertrag steht. Der Hauptstadtklub ist bekannt für seine offen rechte Fanszene.

Der Fussballprofi sagte der «Gazzetta dello Sport» im November in einem Interview über seinen Vorfahren: «Mein Urgrossvater Benito war eine sehr wichtige Figur für Italien, aber wir sind im Jahr 2024 und die Welt hat sich verändert.» Es werde immer Vorurteile geben, doch ihn würde das nicht beschäftigen. «Wenn ich denen, die Vorurteile gegen meinen Nachnamen haben, den Mund schliessen muss, dann mache ich das.»

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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Micha
23.12.2024 11:01registriert Februar 2021
"Es werde immer Vorurteile geben, doch ihn würde das nicht beschäftigen."

Nun ja, bei allen Respekt, aber seine Familie hat es immer wieder geschafft die Vorurteile auch noch zu bestätigen.
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En Espresso bitte
23.12.2024 11:21registriert Januar 2019
Für den Namen kann er herzlich wenig. Sein Umgang damit zeigt aber schon, wessen Geistes Kind er ist.
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Speedy Gonzalez
23.12.2024 11:23registriert Oktober 2023
Italienischer Fussball bleibt ein kurioser Schauplatz – ein Ort, an dem Nostalgie für einen Diktator gefeiert wird, der es zufällig ins Amt geschafft hat, wie ein schlecht gecasteter Bösewicht in einem zweitklassigen Film. Mussolini, der Urgrossvater, war ein Mann mit mehr Bauch als Verstand, dessen „Leistungen“ für Italien besser vergessen wären. Doch stattdessen skandieren Fans stolz seinen Namen und heben dabei den rechten Arm. Die Fans von Juve Stabia beweisen: Der italienische Fussball bleibt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch moralisch zweifelhaft. Lächerlich und traurig zugleich!
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