Von Atlético Madrid an Chelsea ausgeliehen, nach einem halben Jahr zurück nach Madrid, dann die Leihe nach Barcelona und wieder zurück in die spanische Hauptstadt. Im selben Sommer folgt der definitive Wechsel zu Chelsea. Nur ein halbes Jahr später wieder ausgeliehen, dieses Mal zur AC Milan und nach sechs Monaten wieder zurück in London. Und jetzt der Wechsel zu Al-Nassr in die Wüste. So verlief die ins Stocken geratene Karriere von Joao Felix in den letzten zweieinhalb Jahren.
Noch im Jahr 2019 war der Portugiese eine der grössten Zukunftshoffnungen im Fussball. Der Portugiese verzauberte die Fans von Benfica Lissabon mit zwanzig Toren und acht Vorlagen. Im Sommer vor sechs Jahren startete der grosse Poker um den damals 19-Jährigen. Am Ende wechselte der Flügelspieler für 126 Millionen Euro zu Atlético Madrid.
Doch Felix passte nie so wirklich in das System von Trainer Diego Simeone. Während der Argentinier auf defensive Arbeit und Konter setzt, ist Felix ein Spieler, welcher mit Spielwitz brilliert und seine Freiheiten auf dem Spielfeld braucht. In 131 Spielen für das Team aus Madrid erzielte der Portugiese 34 Tore und bereitete 18 Treffer vor. So blieb er erstens klar unter den Erwartungen und zweitens konnte er die hohe Ablösesumme nie rechtfertigen.
Auch bei seinen Leih-Abenteuern wurde Felix nie wirklich glücklich. Das beste Beispiel dafür war sein erstes Spiel bei Chelsea im Januar 2023. Nach einem groben Foul wurde der Portugiese in seinem Premierenspiel für die Blues vom Platz gestellt und für drei Spiele gesperrt. Chelsea, welches selbst zu dieser Zeit in einer grossen sportlichen Krise steckte, konnte überhaupt nicht vom Offensivspieler profitieren, welcher nur vier Tore in zwanzig Einsätzen erzielte.
So folgte nach seiner Rückkehr zu Atlético gleich die nächste Leihe, diesmal zu Ligakonkurrent Barcelona. Nach einem verheissungsvollen Start scheiterte aber auch dieses Projekt und nach einem Jahr bei den Katalanen kehrte der Portugiese wieder zurück. Doch Felix wollte nicht in Madrid bleiben und auch Simeone hatte kein Interesse daran, weiter auf die Dienste der einstigen Zukunftshoffnung setzen.
Für 50 Millionen kehrte Felix dann zurück nach Chelsea und unterschrieb an der Stamford Bridge einen Vertrag bis 2031. Doch Trainer Enzo Maresca setzte die Neuverpflichtung nur als Ergänzungsspieler ein. Einzig in den Pokalspielen und in der Conference League erhielt der mittlerweile 25-Jährige längere Einsatzzeiten. Somit war es mal wieder Zeit für eine Leihe.
Im vergangenen Januar zog es Felix nach Mailand. Der Portugiese konnte auch bei den Italienern nicht überzeugen und kehrte nun im Sommer zurück nach London. Sein Marktwert beträgt gerade einmal noch 20 Millionen Euro.
Im Sommer kam es zu Gerüchten, dass Felix dahin zurückkehrt, wo vor sechs Jahren alles begann. «Ich wäre sehr zufrieden damit, zu Benfica zurückzukehren», sagte der Offensivspieler vor wenigen Wochen. Doch die Portugiesen konnten die Transfersumme von Felix nicht stemmen und nun hat Al-Nassr zugeschlagen. Für über 30 Millionen Euro wechselt der Portugiese nach Saudi-Arabien. Somit hat Felix gemäss Transfermarkt in seiner Karriere einen Transfererlös von 225,7 Millionen Euro eingebracht. Nur Neymar, Romelu Lukaku und sein neuer Mitspieler Cristiano Ronaldo können einen noch höheren Wert aufweisen. Allerdings sind sie sieben bis fünfzehn Jahre älter als Felix.
In Zukunft wird Felix nicht mehr in den grossen europäischen Ligen zu sehen sein, sondern mit 25 Jahren fern der Heimat versuchen, seine Karriere noch einmal neu zu lancieren. Vielleicht hilft ihm sogar sein Landsmann Ronaldo aus seiner sportlichen Krise. Noch hat Felix einige Jahre Zeit, zu zeigen, dass er doch kein gescheitertes Talent ist.
Und klar kann man immer sagen "Das Spielsystem passte nicht zum Spieler" aber umgekehrt müsste ein talentierter Spieler sich doch auch dem Spielsystem anpassen und unterordnen können?
zeichnet sich ein sehr guter Spieler nicht auch dadurch aus, dass er vereine besser macht und nicht nur wenn alles passt gut spielt?