Die Spieler werden in den Katakomben über den Abbruch informiert. Nur wenige Minuten standen sie am Sonntagnachmittag auf dem Rasen, den man wegen des vielen Schnees nicht mehr sah, da brach der Schiedsrichter die Partie wieder ab.
Während die Fussballer miteinander diskutieren, wann das Spiel wohl nachgeholt wird, ereignen sich draussen auf dem Feld bemerkenswerte Szenen. Dutzende Anhänger schaufeln den Schnee vom Rasen. Stadionmanager Peter Landolt hatte die Südkurve um Unterstützung gebeten – und die Fans des FC Zürich halfen mit.
So zeigten sie, dass Fussballfans eben viel mehr sein können als jene Chaoten, als die sie Teile der Politik und der Gesellschaft gerne darstellen. Sie kümmern sich um ihren Klub, sie engagieren sich für ihn.
Schneefall hin oder her – derzeit wird schliesslich gerade wieder einmal hitzig über die Rolle der Anhänger im Schweizer Fussball diskutiert. Auch vor diesem Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC St.Gallen standen Fans im Fokus. Weil die Behörden die Südkurve der FCZ-Anhänger sperren liess, besammelten sich rund 2000 Fans am Mittag zum Protest in der Innenstadt. Dieser blieb ebenso friedlich wie der anschliessende Fan-Marsch zum Stadion. Weil dieses nicht ausverkauft war, hatten sich zahlreiche Fans Tickets für einen anderen Sektor gekauft.
Zum perfekten Nachmittag aus Zürcher Sicht reichte es letztlich dann doch nicht. Denn vom Schneeschaufeln profitierten die Gäste: St.Gallen gewann die Partie mit 1:0, überholte Zürich in der Tabelle und belegt nun Rang 4 der Super League. Dennoch feierte der FCZ einen nicht zu unterschätzenden Erfolg: Der Einsatz seiner Anhänger kann in der weiteren Fan-Diskussion für viel Goodwill sorgen.