Viel offensive Gefahr strahlte Atlético Madrid auswärts in Manchester nicht aus. Zum ersten Mal überhaupt in der Ära Diego Simeone konnten die «Colchoneros» in einem Spiel keinen einzigen Schuss vorweisen. Das Heimteam aus Manchester dominierte das Geschehen von A bis Z. Schon von Beginn weg standen die Spanier teils mit zehn Mann hinter dem Ball.
⏳ 0-0. C'est à la fois le score, le nombre de secondes de temps additionnel, et la feuille de stats de l'Atlético. pic.twitter.com/vHtgMSKYvW
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Nach dem Schlusspfiff konnte sich ManCity-Torschütze Kevin De Bruine einen kleinen Seitenhieb in Richtung des Gegners nicht verkneifen. «Es ist normal, dass Teams gegen uns defensiv spielen. Aber heute habe ich zum ersten Mal ein 5-5-0-System gesehen, keinen einzigen Stürmer», sagte der Belgier.
Etwas Hoffnung auf ein Weiterkommen bleibt Atlético trotzdem: Zwei Mal lagen die Spanier nach dem Hinspiel mit einem Tor zurück. Beide Male schafften sie trotzdem noch die Qualifikation für die nächste Runde.
Atlético Madrid musste bereits im Achtelfinal nach Manchester reisen und schaltete dort ManUnited rund um Superstar Cristiano Ronaldo aus. Dieses positive Erlebnis wollte Trainer Diego Simeone offenbar um jeden Preis wieder hervorrufen.
🔴⚪️ LAS SUPERSTICIONES DEL CHOLO
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🏨 Mismo hotel, mismo autobús, mismos horarios… ¿Casualidad?#JUGONES pic.twitter.com/vIJxPmYhkC
Berichten zufolge soll der 51-jährige Argentinier versucht haben, jedes Detail von der letzten Manchester-Reise zu kopieren. Der Flieger hob auf die Minute zur exakt gleichen Zeit ab. Atlético nahm den gleichen Bus, buchte das gleiche Hotel, hielt Trainings und Pressekonferenz zur gleichen Zeit ab und schickte die gleichen Spieler zu den Mediengesprächen.
Apropos Aberglaube: Im Sport herrscht weitverbreitet die Idee, dass es Unglück bringt, auf das Logo des eigenen Klubs zu stehen. Und auch als Gegner vermeidet man aus Respekt oft, das gegnerische Logo mit den Füssen zu treten.
Luis Suárez. Respect. @LuisSuarez9 | @atletienglish | #UCL pic.twitter.com/VqoiS5b0GF
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Antoine Griezmann hat da allerdings eine etwas andere Philosophie …
Ready pic.twitter.com/XbRxxdpsTE
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Im zweiten Spiel feierte Liverpool einen einigermassen souveränen 3:1-Auswärtssieg bei Benfica Lissabon. Doch zwischenzeitlich geriet die Mannschaft von Jürgen Klopp stark ins Schwimmen. Verteidiger Ibrahima Konaté schenkte den Hausherren den Anschlusstreffer mit einem Riesenbock.
Und zehn Minuten vor dem Ende spielte Liverpool-Torhüter Alisson mit dem Feuer. Sein Dribbling gegen Rafa Silva ging gerade noch einmal gut, hätte im schlechtesten Fall aber auch mit dem 2:2-Ausgleich enden können.
Am Ende sicherte Sadio Mané – eingeleitet von einem Traumpass von Trent Alexander-Arnold – mit dem zweiten Treffer für Liverpool am Dienstagabend den Sieg der Reds.
Und der 29-jährige Senegalese schoss sich mit seinem Tore mitten in einen elitären Zirkel. Seit der Saison 2017/18 hat Mané in K.o.-Spielen der Champions League 13 Tore erzielt. Das sind gleich viele wie Cristiano Ronaldo und mehr als etwa Lionel Messi, Robert Lewandowski (beide 12 Tore), Mohamed Salah (11) oder Karim Benzema (10).
Gemütlich war die Angelegenheit für die Liverpool-Stars und insbesondere Luis Diaz nicht. Erst diesen Januar von Benficas Erzrivale Porto zu den «Reds» gewechselt, wurde der Kolumbier nicht nur von Pfiffen, sondern auch von allerhand Gegenständen – etwa einer Mini-Fahnenstange – eingedeckt.
Gleiches erlebte auch Andrew Robertson beim Ausführen von Eckbällen. Er sagte nach dem Spiel: «Sie waren nicht sehr erfreut. Es wurden ziemlich viele Feuerzeuge in meine Richtung geworfen. Vielleicht hilft ihnen das, mit dem Rauchen aufzuhören.»