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Dem FC Basel springen die Leistungsträger ab – wie es nun weitergeht

Der neue Trainier Timo Schultz, vorne im Bild, des FC Basel beim Trainingsstart am Mittwoch, 21. Juni 2023 auf dem Sportplatz St. Jakob in Basel. (KEYSTONE/Patrick Straub)
Timo Schultz (vorne rechts) soll den FC Basel wieder zurück zu alter Stärke führen.Bild: keystone

Dem FC Basel springen die Leistungsträger ab – wie es nun weitergeht

Der FC Basel steht nach den Abgängen von zahlreichen Stammkräften vor einem neuerlichen Umbruch. Der neue Trainer Timo Schultz bringt zwangsläufig frischen Wind rein und setzt auf einen offensiven Spielansatz.
19.07.2023, 14:1719.07.2023, 14:30
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Timo Schultz steht vor dem Saisonstart des FC Basel am Samstag (18.00 Uhr) beim FC St.Gallen vor einer schweren Aufgabe. Dem Conference-League-Halbfinalisten der vergangenen Saison, der in der Super League den enttäuschenden Rang 5 belegte, brechen die Leistungsträger weg.

Mit Darian Males (war von Inter Mailand ausgeliehen), Kasim Adams (war von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen), Andy Zeqiri (war von Brighton & Hove Albion ausgeliehen), Andy Pelmard (wechselte für 1,9 Millionen Euro zu Clermont Foot), Andy Diouf (wechselte für 14 Millionen Euro zum RC Lens) und Zeki Amdouni (wechselte für ca. 18 Millionen Euro zum FC Burnley) verliert der FC Basel ein halbes Dutzend wichtige oder sogar enorm wichtige Spieler.

Amdouni, Males und Zeqiri sammelten in der vergangenen Saison zusammen wettbewerbsübergreifend 75 Skorerpunkte. Diese müssen in der neuen Saison erst einmal kompensiert werden.

Unbeschriebene Blätter im Sturm

Dass dies mit dem aktuellen Kader keine einfache Aufgabe wird, dürfte selbst den grössten Optimisten klar sein. Zumal die beiden bisher verpflichteten offensiven Verstärkungen – der junge französische Stürmer Thierno Barry, welcher in der zweiten belgischen Liga aktiv war, und der spanische Flügelspieler Jonathan Dubasin von Albacete – noch nicht regelmässig in einer ersten Liga zum Einsatz kamen. Ob sie auf Anhieb eine Verstärkung darstellen können, wird sich also zeigen müssen.

In der Defensive wurde bislang lediglich der Niederländer Finn van Breemen verpflichtet. Der 20-jährige Innenverteidiger kam für eine Ablösesumme von 1 Million Euro von ADO Den Haag. Allerdings ist er eher ein Spieler für die Zukunft und dürfte nicht auf Anhieb zum Stammpersonal zählen.

Tests mit Viererkette

In den Testspielen gegen den FC Vaduz und ZSKA Sofia testete Schultz vermehrt eine Dreierkette, obwohl der Deutsche eher eine Viererkette bevorzugt. Mit einer solchen agierte der FCB auch in den beiden letzten Testspielen gegen Benfica Lissabon und Old Boys Basel. Es könnte sich also auch eine taktische Umstellung im Gegensatz zur Vorsaison, in welcher die Basler häufig mit einer Dreierkette agierten, anbahnen.

Timo Schultz selbst will mit dem FC Basel «das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausholen». Dabei setzt der 45-Jährige auf seine bevorzugte Spielweise, welche nicht für «Abwarten und Lauern» steht. Vielmehr will er, dass sein Team selbst die Initiative ergreift und auch bei gegnerischem Ballbesitz aktiv bleibt.

(Wann) kommt Jashari?

Um bestens auf seine neue Aufgabe in der Super League vorbereitet zu sein, hat sich der Ex-Trainer des FC St.Pauli nicht nur die Spiele vom FC Basel im Stadion angesehen. «Ich habe mich weit über den FC Basel hinaus beschäftigt. Denn ich wollte einen Eindruck bekommen von der gesamten Schweizer Liga, vom Niveau, von den Spielstätten und Gegnern.»

Die Personalie Ardon Jashari geistert schon seit einiger Zeit in Basel herum. Der Captain des FC Luzern soll sich laut FCB-Präsident David Degen mit Basel einig sein. Doch der FCL sieht dies wohl anders und stellt sich aktuell aufgrund der speziellen Herangehensweise der Basler an den Transfer quer. Demnach sollen die Verantwortlichen des FCB zuerst Kontakt mit Jashari aufgenommen haben und erst dann den FCL über ihr Vorhaben informiert haben. Üblicherweise sollte dies in umgekehrter Reihenfolge stattfinden. Jashari fehlte nun bereits beim Training, angeblich wegen einer Krankheit. Doch möglicherweise will er auch einfach seinen Transfer ans Rheinknie erzwingen.

FC Luzerns Ardon Jashari gibt Anweisungen im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Luzern und dem FC St. Gallen am Samstag, 20. Mai 2023 in der Swissporarena in Luzern. (KEYSTO ...
Ardon Jashari könnte bald im Trikot des FC Basel auflaufen.Bild: keystone

Mehr Routine könnte nicht schaden

Allerdings dürften die Transferplanungen der Basler mit einer Verpflichtung des zentralen Mittelfeldspielers noch nicht abgeschlossen sein. Für die Innenverteidigung dürfte noch ein weiterer Neuzugang geplant sein, welcher im Gegensatz zu den noch jungen Arnau Comas (23 Jahre alt), Finn van Breemen (20 Jahre alt) und Nasser Djiga (20 Jahre alt) etwas mehr Erfahrung mitbringt.

Auch in der Offensive könnte es bei den Baslern noch Veränderungen geben. Mit Barry und Dubasin wurden zwar schon zwei Neuzugänge präsentiert, doch diese dürften die Qualität der Abgänge nicht alleine kompensieren können. Wie kroatische Medien berichten, soll der FCB daher an einem Transfer des 30-jährigen Ex-Nationalspielers Josip Drmic interessiert sein.

Zudem sollen sich die Basler Verantwortlichen um Degen mit einer Rückkehr von Dominik Schmid beschäftigen. Der flexibel einsetzbare 25-Jährige durchlief die Nachwuchsabteilung der Basler, ehe er sich nach Leihen zu Lausanne-Sport und dem FC Wil vor drei Jahren GC anschloss. Dort reifte er zum unangefochtenen Stammspieler und zählte in den letzten Jahren zu den Leistungsträgern der Hoppers. Da sein Vertrag in Zürich nur noch bis zum 30. Juni 2024 gültig ist, dürfte er auch nicht allzu teuer werden.

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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neoliberaler Raubtierkapitalist
19.07.2023 14:56registriert Februar 2018
Schweizer Clubs können in der Regel die Abgänge nicht gleichwertig ersetzen. Wichtig ist es, neue interessante Verpflichtungen zu machen, um später auch mit ihnen einen Transfergewinn zu erzielen.
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fandustic
19.07.2023 15:29registriert Juni 2021
Males hätte Basel ja fest verpflichten können, man hat aber darauf verzichtet ihn zum Preis der Kaufoption zu holen. Topscorer hin oder her, aber es wird seine Gründe haben. Wäre man von ihm restlos überzeugt gewesen, dann hätte man ihn gehalten.
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