«Diese WM wird die grösste, die beste und die umkämpfteste – und das ist, was alle Frauen verdienen», sagte die zweifache Weltmeisterin Carli Lloyd im Vorfeld des Turniers. Deshalb ist es nur logisch, dass an ihr auch die besten Spielerinnen der Welt teilnehmen. Falls du sie noch nicht alle kennst, hier eine Auswahl der Spielerinnen, die du während des Turniers auf dem Radar haben solltest.
Die 22-jährige Stürmerin ist die Hoffnungsträgerin in der Offensive der Neuseeländerinnen. Rennie sorgte für Furore, als sie mit ihrem ersten Ballkontakt in der Damen-Nationalmannschaft beim olympischen Turnier in Tokio gegen Australien direkt zum Ausgleich traf. 2018 holte sie mit der U-17-Auswahl die Bronzemedaille bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft. Rennie lebt und spielt in den USA für die Arizona State Sun Devils.
Mjelde führt die Norwegerinnen bereits seit 2015 als Spielführerin aufs Feld. Seit Januar 2017 steht die Defensiv-Spezialistin beim FC Chelsea unter Vertrag. Hier schaffte sie es bereits zweimal ins Team der Saison gewählt zu werden. Während sie bei den «Blues» vermehrt in der Abwehr zum Einsatz kommt, spielt sie im Nationalteam im defensiven Mittelfeld.
Morgen: Schlüsselfiguren der Schweiz.
Sie war die erste Frau, die es auf das Cover des berühmten Videospiels FIFA schaffte. In der aktuellen Ausgabe ist sie gemeinsam mit Kylian Mbappé auf der Front des Videospiels abgebildet. Sam Kerr ist das Gesicht der australischen Frauennationalmannschaft. Bereits mit 15 Jahren debütierte die Stürmerin für die «Matildas». Beim letzten WM-Turnier traf die 29-Jährige gleich fünfmal. Ihre zahlreichen Treffer bejubelt sie gerne mit einem Rückwärtssalto. Ihre ehemalige Teamkollegin beim FC Chelsea, Pernille Harder, bezeichnet Kerr als eine «unglaubliche Fussballspielerin, die unglaublich gut darin ist, am richtigen Ort zu stehen und Tore zu schiessen».
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Sie ist die erste afrikanische Spielerin, die die Champions League gewinnen konnte. Oshoala ist bislang die erfolgreichste Fussballerin ihres Kontinents. Die Stürmerin des FC Barcelona konnte schon zahlreiche Erfolge feiern und das, obwohl ihre Eltern zunächst nicht von ihrem Talent überzeugt waren, wie sie selbst sagte. «Als Frau waren sie sich wohl nicht sicher, ob es das Richtige für mich ist, aber ich hatte mich für diesen Weg entschieden und sie gaben mir ihren Segen.» Die Spielführerin der Nigerianerinnen spielte in ihrer Karriere bereits für den FC Liverpool, den FC Arsenal und nun beim FC Barcelona.
Lange war Christine Sinclair der grosse Star im Team der Kanadierinnen. Für die mittlerweile 40-Jährige ist das WM-Turnier in «Down Under» schon das sechste in ihrer Karriere. Sinclair ist mit 319 Länderspielen nicht nur Rekordnationalspielerin, sondern sie hält seit dem 29. Januar 2020 auch den Weltrekord für die meisten Länderspieltore (aktuell 190). Kanadas Nationaltrainerin sagte über ihre Stürmerin: «Christine Sinclair ist Kanadas Michael Jordan.»
Doch die Starspielerin des Teams Kanada ist mittlerweile Ashley Lawrence. Die Spielerin wird in Zukunft für den FC Chelsea auflaufen, nachdem sie über sechs Jahre das Trikot von Paris Saint-Germain getragen hat. Beim olympischem Turnier in Tokio sagte CBS-Expertin Clare Rustad: «Sie war Kanadas beste Spielerin und ich denke, darüber müssen wir gar nicht erst diskutieren.» Auch Nationaltrainerin Lawrence bezeichnete sie als «eine der besten Aussenverteidigerinnen der Welt – wenn nicht die beste».
An der WM 2011 verwandelte Kumagai den entscheidenden Penalty, um Japan zum ersten Titel in der Geschichte zu schiessen. Daraufhin wechselte die damals 20-jährige Verteidigerin zum FFC Frankfurt (heute Eintracht Frankfurt). Ihre Karriere ging fortan steil bergauf, in dieser Zeit gewann sie fünfmal die Champions League und feierte zahlreiche Meisterschaften, unter anderem mit Olympique Lyon und Bayern München. Im Vorfeld des Turniers sagte Kumagai: «Die Weltmeisterschaft ist die Traumbühne für Fussballerinnen. Es ist wichtig, dass wir weit kommen.» Nach dem Turnier wird sie sich der AS Rom anschliessen.
In Spanien wird sie bereits als Legende gefeiert, über sich selbst sagt sie, sie sei eine «komplette, wettbewerbslustige, leidenschaftliche» Fussballerin. Alexia Putellas wurde in den vergangenen beiden Jahren jeweils als Weltfussballerin des Jahres ausgezeichnet. Das grosse Vorbild der Mittelfeldspielerin des FC Barcelonas war schon in ihrer Jugend Xavi. Barças ehemalige Frauenfussball-Abteilungsleiterin Maria Teixidor sagte über Alexia: «Sie fühlt den Fussball mit jedem Atom ihres Körpers.» Ihr Trainer Jonatan Giráldez lobt sie in den höchsten Tönen, die Spanierin sei «omnipräsent und in der Lage, einen Spielzug zu beginnen, zu gestalten und abzuschliessen».
Alexia Putellas ist aktuell wohl der grösste Star im Frauenfussball. Zuletzt fiel sie allerdings wegen eines Kreuzbandrisses für 303 Tage aus. So verpasste sie auch die EM im vergangenen Jahr. Nun ist sie pünktlich zum grössten Turnier des Jahres wieder fit und konnte zuletzt auch noch mit dem FC Barcelona den Gewinn der Champions League feiern.
Mit 30 Jahren bekommt Pernille Harder endlich die Chance, an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. «Dieses Turnier hat Spielerinnen wie Pernille Harder verdient», sagt Dänemarks Nationaltrainer Lars Sondergaard. Zweimal wurde Harder bereits Europas Fussballerin des Jahres und nach der Weltmeisterschaft wechselt sie vom FC Chelsea zu Bayern München. Mit ihren Qualitäten vor dem Tor ist die Dänin in jedem Fall eine Anwärterin auf den Titel der besten Torschützin des Turniers.
So excited to start a new chapter with @fcbfrauen 🤍❤️ pic.twitter.com/x5VntvTRRX
— Pernille Harder (@PernilleMHarder) June 1, 2023
Die Europameisterin Keira Walsh wurde im letzten Sommer mit ihrem Transfer von Manchester City zum FC Barcelona zur teuersten Fussballerin der bisherigen Fussball-Historie. 400'000 Euro bezahlte Barça für die Mittelfeldspielerin. Hier wird sie nun auch als weibliche Version von Sergio Busquets angesehen. Aufgrund der Verletzungen von Leah Williamson, Fran Kirkby und Beth Mead wird es bei der WM umso mehr auf Walsh ankommen. Von ihrer ehemaligen Mitspielerin bei Manchester City, Jill Scott, wurde Walsh als «beste defensive Mittelfeldspielerin der Welt, was Intelligenz und Spielgestaltung angeht», bezeichnet. Wenn sie diese Qualitäten auch bei der kommenden WM zeigt, kann es für die Engländerinnen nach dem Sieg bei der EM im letzten Jahr wieder weit gehen.
Die 26-jährige Mittelfeldspielerin ist der grosse Star im Team von Coach Andries Jonker. Roords Spiel zeichnet sich vor allem durch ihren Drang nach vorne aus, dabei kommt ihr ihre ausgezeichnete Technik und ihre Passsicherheit zugute. Im Klub spielt sie beim VfL Wolfsburg und musste zuletzt im Final der Champions League eine Niederlage hinnehmen. Die Europameisterinnen von 2017 und Vize-Weltmeisterinnen von 2019 streben in diesem Jahr den ganz grossen Wurf an.
Das grosse Vorbild von Jessica Silva ist die Brasilianerin Marta, wenn man Silva beim Spielen zusieht, erinnert sie auch an die sechsfache Weltfussballerin. Silva besticht mit einer unglaublichen Technik. Im Eins-gegen-Eins lässt sie ihre Gegenspielerinnen häufig alt aussehen. Doch in der schweren Gruppe mit den Niederlanden und den USA würde ein Achtelfinal-Einzug Portugals einem kleinen Fussballwunder gleichkommen.
An unreal mid-match nutmeg by @jessiicasilva10 😳 pic.twitter.com/tfqDiFdxwI
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Bereits zweimal konnte Alex Morgan die Weltmeisterschaft gewinnen. Bei den letzten beiden Turnieren konnte sich die Angreiferin jeweils mit den USA den Titel sichern. Dementsprechend selbstbewusst geht die 33-Jährige auch ins Turnier «Wir haben das Selbstvertrauen, um in eine Weltmeisterschaft zu gehen und zu beweisen, warum wir es verdienen zu gewinnen. Ich denke, wir haben das Talent, wir haben die Qualität, wir haben den richtigen Trainer, die richtigen Spielerinnen, die richtige Kameradschaft und die richtige Mentalität», sagte sie gegenüber dem Guardian.
Das Ziel der Amerikanerinnen ist klar, der dritte WM-Titel in Folge soll her. Dafür werden die Qualitäten der Stürmerin vor dem Tor auch in diesem Jahr wieder entscheidend sein.
Der klangvollste Name im Team der Brasilianerinnen ist auch im Jahr 2023 noch der von Stürmerin Marta. Die mittlerweile 37-Jährige spielt in Australien und Neuseeland bereits ihr sechstes WM-Turnier und hofft endlich auf ihren ersten Triumph. Die sechsfache Weltfussballerin zählt unbestritten zu den besten Spielerinnen der Geschichte, ein WM-Titel würde ihre Karriere krönen. US-Starspielerin Megan Rapinoe schwärmt ebenfalls von der Brasilianerin: «Marta ist einfach die beste, ich denke sogar die beste Spielerin, die es jemals gab.»
Marta is the OG menace pic.twitter.com/ddrlcaKdvw
— Courtney Stith (@CourtneyStith) February 19, 2023
Die Spielweise von Marta ist einzigartig. Nur wenige Spielerinnen können mit dem Ball so umgehen, wie es die Brasilianerin tut. Mit 17 Treffern ist sie zudem die Rekordtorschützin bei Weltmeisterschaften. Ihre Torgefahr hat sie auch im hohen Fussballalter nicht abgelegt und so wird Marta versuchen, ihren Torrekord noch weiter auszubauen.
Im März 2011 lief Renard zum ersten Mal für die Französinnen auf. Seither ist sie aus der Abwehrzentrale der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Die Spielerin von Olympique Lyon feierte mit ihrem Klub zahlreiche Erfolge, darunter 15 französische Meisterschaften, neun Cup-Siege und acht Titel in der Frauen-Champions-League.
Die Innenverteidigerin strahlt auch offensiv durch ihre Körpergrösse von 1,87 Meter bei Standards enorme Torgefahr aus. 34 Länderspieltore sind der beste Beweis für ihre Offensiv-Qualitäten. Beim Turnier in Australien und Neuseeland will die Spielführerin der Französinnen nun bei ihrer vierten WM auch endlich den ersten Titel im Nationaltrikot einfahren.
Zum zweiten Mal in Folge zählt Jamaika zum Teilnehmerfeld der Frauen-WM, ein Umstand, der 2010 nach der Auflösung des Teams völlig absurd schien. Doch dank einer goldenen Generation um Star-Spielerin Khadija Shaw erlebte der Frauenfussball auf der Karibik-Insel einen wahrlichen Aufschwung.
Einst sagte sie zu ihrer Mutter noch: «Wer weiss, vielleicht bin ich diejenige, die den Frauenfussball in Jamaika verändert.» Heute kann die Stürmerin von Manchester City mit Fug und Recht behaupten, dies getan zu haben. Für City trifft sie wie am Fliessband, in 22 Spielen erzielte sie 26 Tore. Die «Reggae Girlz» führt sie als Kapitänin aufs Feld und will nach zwei dritten Plätzen bei den Nordamerika-Meisterschaften nun für eine Überraschung sorgen.
Nach der WM 2019 wurden Estefania Banini und einige ihrer Mitspielerinnen aus dem Kader der argentinischen Nationalmannschaft gestrichen. Banini hatte sich öffentlich für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen eingesetzt. Sie forderte den Verband auf, die Frauen mehr und besser zu fördern.
Denn die Spielerin von Atlético Madrid weiss wohl wie keine Zweite, wie schwer es für ein Mädchen in Argentinien ist, Fussball zu spielen. «Als ich angefangen habe, Fussball zu spielen, liessen sie mich nicht mit den Jungs zusammen spielen», sagte Banini über ihre Anfänge im Fussball. «Ich wollte Fussball spielen, weil es der Sport war, der mich begeisterte.»
WHAT A BANGER FROM ATLETI’S ESTEFANÍA BANINI TO SEND THE COPA DE LA REINA FINAL TO EXTRA TIME 🔥🔥🔥
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🎥: @FutFemRFEF pic.twitter.com/6nDz8VuNHX
Heute hat sie in ihrem Heimatland den Spitznamen «der weibliche Messi» bekommen. Banini ist ohne Zweifel auch auf dem Feld die einflussreichste Spielerin Argentiniens. Im Spiel von Trainer German Poranova nimmt sie eine Schlüsselrolle als Spielgestalterin ein. Sie drückt dem Spiel ihren Stempel auf und überzeugt dabei vor allem mit ihren Qualitäten am Ball.
Seit 2013 stürmt Cristiana Girelli für die italienische Nationalmannschaft, bereits bei der EM 2013 kam sie zu einem Einsatz. Im Klub stürmt die mittlerweile 33-Jährige bereits seit 2018 für Juventus Turin. In dieser Saison wurde sie zur ersten Spielerin in der Geschichte des Klubs, der es gelang, 100 Treffer zu erzielen. Damit ist schon offensichtlich, wo die Qualitäten der Stürmerin liegen.
Rolfö befindet sich aktuell in der Form ihres Lebens. Sie zeigte in dieser Saison bislang beeindruckende Leistungen. Zuletzt gewann sie mit dem FC Barcelona die Champions League und erzielte dabei im Final den entscheidenden Treffer.
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— UEFA Women's EURO (@WEURO) July 5, 2023
Dank ihrer Schnelligkeit, ihres Einsatzwillens und ihres präzisen Abschlusses zählt die Angreiferin aktuell zu den gefährlichsten Spielerinnen im Weltfussball. Wenn Rolfö diese Form bei der WM beibehalten kann, kann Schweden beim Turnier in Australien und Neuseeland Grosses erreichen.
Alexandra Popp gilt als «Mentalitätsmonster» im deutschen Team. Die 32-jährige Stürmerin vom VfL Wolfsburg geht auf und neben dem Platz voran. Das Ziel bei dieser WM ist für Popp klar: «Ich möchte den Titel holen.»
Popp ruft WM-Triumph als Ziel aus! 👏🏼🇩🇪
— Sky Sport (@SkySportDE) June 21, 2023
„Ich möchte den Titel holen. Wir haben die Qualität dazu“, kündigte die 32-Jährige bei der Auftakt-Pressekonferenz des zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameisters in Herzogenaurach an.#SkySportWomen #Popp pic.twitter.com/iTHZRzwr7L
Sie verkörpert all die Attribute, die den deutschen Herren aktuell im Sturmzentrum fehlen. Popp ist eine klassische Nummer neun. Sie ist enorm kopfballstark und hat einen Torriecher wie kaum eine Zweite.
Auch ihre Trainerin Martina Voss-Tecklenburg sieht dies nicht anders: «Sie ist eine ganz besondere Spielerin. Sie ist vor dem Tor sehr gefährlich, denn sie hat den richtigen Instinkt und kann auf jede Weise treffen. Sie ist derzeit vielleicht die stärkste Kopfballspielerin der Welt.»
Der Name Imane Saoud dürfte den Fans der Women's Super League ein Begriff sein. Die Marokkanerin spielt seit 2020 in der Schweiz, zunächst stürmte sie zwei Jahre für den FC Basel und in der letzten Saison lief sie für Servette auf.
Beim afrikanischen Nationen-Pokal der Frauen spielte sie sich bereits ins Blickfeld und zeigte dort einige ansprechende Leistungen. Auch in ihrer ersten Saison bei Servette zeigte sie ihr Talent. Saoud könnte zu den Shootingstars der WM werden.