38 Millionen Franken schüttet die UEFA im Rahmen der diesjährigen EM an die Verbände aus. Ein Rekord. 2022 gab es noch 15 Millionen Franken Prämien, 2017 gerade mal 8 Millionen Franken.
Dank dem historischen Einzug in die Viertelfinals flossen 2,3 Millionen Franken in die Kassen des Schweizerischen Fussballverbandes. Gemäss UEFA-Richtlinien sollen die Verbände zwischen 30 und 40 Prozent der ausgezahlten Prämien an die Spielerinnen weitergeben. Wie der «Blick» berichtete, falle der Anteil beim SFV gar höher aus. Demnach dürfte jede Spielerin eine Prämie von 45'000 Franken einstreichen.
Im Januar 2024 trat Pia Sundhage ihr Amt als Schweizer Nationaltrainerin an. Der Verband köderte sie mit der Aussicht auf die Heim-EM. An dieser hat die 65-jährige Schwedin dank dem Einzug in die Viertelfinals Historisches geschafft – trotz zahlreicher kritischer Stimmen und ausbleibenden Resultaten vor dem Turnier.
Nun ist die EM vorbei. Stellt sich also die Frage, ob Sundhage und das Schweizer Nationalteam auch künftig zusammenarbeiten. Immer wieder sprach die Schwedin von einer Reise, auf der man sich befinde. So auch an der Pressekonferenz nach dem Viertelfinal-Out gegen Spanien. Ob diese Reise denn mit ihr weitergehe, wurde sie gefragt, schliesslich hat sie noch einen Vertrag bis Ende des Jahres. Nach einem lauten Lacher sagt sie: «Ich will jetzt einfach nur schlafen, ich bin müde.» Ein Versprechen sieht anders aus.
Offiziell ihren Rücktritt bekanntgegeben hat keine Spielerin. Ana-Maria Crnogorcevic (34) hielt vor dem Viertelfinal gegen Spanien fest, dass sie so lange für das Nationalteam spielen möchte, wie sie im Klub aktiv ist. Auch bei Lia Wälti (32) gibt es keine Anzeichen dafür, dass sie ihre Karriere im Nationalteam demnächst beenden möchte.
Fragezeichen gibt es hinter der Personalie Ramona Bachmann (34). Die Luzernerin erlitt unmittelbar vor dem Turnier einen Kreuzbandriss. Bereits vor ihrer Verletzung waren die Einsatzminuten für die Stürmerin markant gesunken. Die Heim-EM sollte die Krönung einer aussergewöhnlichen Karriere werden. Ob die 153-fache Nationalspielerin noch einmal in den Kreis des Nationalteams zurückkehrt, ist fraglich.
Nach der EM ist vor der WM-Qualifikation. Gegen wen sich die Schweizerinnen durchsetzen müssen, ist noch nicht klar. Die Auslosung geht am 4. Oktober über die Bühne. Die Qualifikation für das Turnier, das 2027 ausgetragen wird, dauert von Februar bis Dezember 2026.
Klar ist: Für die Schweizerinnen ist der Weg nach Brasilien durch den Abstieg aus der Liga A der Nations League beschwerlicher geworden. Während sich die Nationen der Liga A auf direktem Weg einen Platz an diesem globalen Grossereignis sichern können, müssen die Teams der unteren Ligen mehrere Runden überstehen. Die Schweizerinnen können sich als Gruppensieger in der Liga B höchstens einen Platz in der Playoff-Phase sichern, in der zwei Aufeinandertreffen mit Teams der Liga A oder B jeweils mit Hin- und Rückspiel überstanden werden müssen. (riz/sda)