Etwas nervös waren sie schon geworden im Mutterland des Fussballs. Würden die «Lionesses», die Löwinnen, tatsächlich als erster Titelverteidiger bereits in einer EM-Vorrunde ausscheiden, fragte man sich nach dem 1:2 gegen Frankreich. Am Mittwoch gelang im mit 22'600 Zuschauern – darunter der britische Thronfolger Prinz William und Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider – ausverkauften Zürcher Letzigrund aber eine eindrückliche Antwort: höchstwahrscheinlich nicht.
Die Niederlande hatte zum Auftakt überzeugend 3:0 gegen den EM-Neuling Wales gewonnen, gemeinhin war von einer Todesgruppe gesprochen worden. Der Tod dürfte aber nicht die Engländerinnen ereilen. In einer dominanten ersten Hälfte trafen Lauren James und Giorgia Stanway zur 2:0-Führung, nochmals James und Ella Toone stellten den auch in dieser Höhe verdienten Sieg nach der Pause sicher.
«Ich wusste, dass sie zum Sieg in der Lage sind, aber ich hätte nicht so viele Tore erwartet», sagte als BBC-Expertin die ehemalige englische Nationaltorhüterin Karen Bardsley. «Das ist das England, das ich mir gewohnt bin.»
An einem Sieg zum Abschluss gegen Wales zweifelt nun in England keiner, den Niederlanden droht aber bei einer Niederlage zum Abschluss gegen die starken Französinnen das Ausscheiden. Bei den Europameisterinnen von 2017 enttäuschte auch Starspielerin Vivianne Miedema auf ganzer Ebene.
England – Niederlande 4:0 (2:0)
Zürich. - 22'600 Zuschauer. - SR Batista (BRA). - Tore: 22. James 1:0. 45. Stanway 2:0. 60. James 3:0. 68. Toone 4:0. (ram/sda)