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Frauen-WM 2023: Das sind die Schlüsselspielerinnen der Schweizer Nati

Switzerland's forward Ramona Bachmann, center, celebrates her goal with teammates Switzerland's forward Ana-Maria Crnogorcevic, left, and Switzerland's forward Geraldine Reuteler, right ...
Crnogorcevic, Bachmann und Reuteler im Dress der Schweizer Nationalmannschaft. Bild: keystone

Fünf Puzzleteile zum Schweizer WM-Erfolg

Die Fussball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland steht vor der Tür. Will die Schweiz in den Achtelfinal, ist sie auf ihre Leistungsträgerinnen angewiesen. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Akteurinnen der Nationalmannschaft.
20.07.2023, 09:14
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Vier Frauen, die aus der Schweizer Frauenfussballlandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Vier Profifussballerinnen, die gemeinsam auf 443 Einsätze im Nati-Dress kommen. Die Rede ist von Ana-Maria Crnogorčević, Lia Wälti, Ramona Bachmann und Géraldine Reuteler – den Frauen, welche die Schweiz mit ihrer Klasse und ihrer Erfahrung an der Fussball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland in den Achtelfinal bringen sollen.

Ana-Maria Crnogorčević

Abwehr, Mittelfeld, Sturm

Switzerland's Ana-Maria Crnogorcevic celebrates after scoring her side's fourth goal during the Women's World Cup 2023 Group G qualifying soccer match between Lithuania and Switzerland  ...
Crnogorčević gewann mit dem FC Barcelona schon die Champions League.Bild: keystone

Ana-Maria Crnogorčević ist in der Nati Dauergast. Mit ihren 147 Einsätzen im rotweissen Dress führt sie nicht nur die Statistik der Frauen mit den meisten Länderspieleinsätzen für das Schweizer A-Nationalteam an, sondern überflügelt punkto Konstanz auch sämtliche männliche Schweizer Kollegen. Mit dem FC Barcelona sammelt die Allrounderin, die auf unterschiedlichen Positionen anzutreffen ist, fleissig Titel: Vier Meistertitel, drei Pokalsiege und zwei Champions-League-Titel holte sie mit den Katalaninnen bisher.

Crnogorčević ist beinahe doppelt so alt wie ihre Teamkollegin Iman Beney, die das Turnier leider verletzungsbedingt verpasst – umso wichtiger ist deshalb auch ihre Vorbildrolle im Team einzuschätzen. Mit 70 Toren für die Schweizer Nationalmannschaft ist sie zudem geschlechterübergreifend mit Abstand die torgefährlichste Akteurin auf dem Platz.

Wie sich in den Vorbereitungsspielen gezeigt hat, fehlt der Schweizer Equipe die letzte Konsequenz im Abschluss. Mit ihrer Erfahrung, ihrer Vielseitigkeit, ihrem positiven Einfluss auf junge Spielerinnen und mit ebendieser Torgefährlichkeit ist sie für das Team um Inka Grings eine wichtige Stütze.

Lia Wälti

Mittelfeld

ARCHIVBILD ZUM KEYSTONE-SDA-TEXT ZU LIA WAELTI --- Swiss Lia Waelti during the UEFA Women's Euro 2021 Group H qualifying soccer match between Switzerland and Romania in Schaffhausen, Switzerland, ...
Lia Wälti dirigiert das Schweizer Mittelfeld.Bild: KEYSTONE

Die 30-jährige Emmentalerin führt die Schweizerinnen mit der Captainbinde auf den Platz. Bei Arsenal ist sie in der Startelf gesetzt und holte mit dem englischen Hauptstadtklub 2019 den Meisterschaftspokal. Als Captain übernimmt die zentrale Mittelfeldspielerin nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz Verantwortung. Auf dem Platz ist sie die Spielmacherin, hat die Übersicht und verrichtet auch viel Defensivarbeit. Neben dem Platz ist sie eine Stütze für das Team und eine wichtige Ansprechpartnerin für junge Spielerinnen.

Im April nahm Wälti aufgrund mentaler Erschöpfung eine kurze Auszeit und kehrte an ihrem 30. Geburtstag auf den Platz zurück. Nachdem sie bei den beiden Vorbereitungsspielen verletzungsbedingt passen musste, ist sie voraussichtlich pünktlich zur WM wieder fit und kann erneut unter Beweis stellen, wie wichtig sie für das Schweizer Team als Spielerin und als Mensch ist.

Ramona Bachmann

Sturm

Switzerland's forward Ramona Bachmann gestures, during the UEFA Women's England 2022 group C preliminary round soccer match between Sweden and Switzerland, at the Bramall Lane, in Sheffield, ...
Die Schweizer Nummer 10 soll für die Tore sorgen.Bild: keystone

Was Xherdan Shaqiri bei den Männern ist, ist Ramona Bachmann bei den Frauen: eine Spielerin, die wichtige Tore schiesst und kreative Akzente setzt. Die 33-jährige Stürmerin unterschrieb beim schwedischen Verein Umea IK bereits mit 16 ihren ersten Profivertrag, in der Nati ist sie die Dienstälteste. Seit 2007 bestritt sie 133 Einsätze für die Schweiz und schoss 57 Tore.

Bachmann ist vierfache Schweizer Fussballerin des Jahres und steht derzeit bei PSG unter Vertrag. In der vergangenen Saison stand sie bei den Pariserinnen meist von Beginn an auf dem Platz und netzte elf Mal ein. Mit ihrem Spielwitz und ihrem Torriecher ist sie trotz fortgeschrittenem Fussballalter eine Spielerin, die den Unterschied machen kann.

Géraldine Reuteler

Mittelfeld

Swiss' Geraldine Reuteler during an international friendly test match between the national soccer team of Switzerland and England, at the Letzigrund stadium in Zurich, Switzerland, Thursday, June ...
Géraldine Reuteler ist in ihrem Verein eine Leistungsträgerin.Bild: keystone

Von den hier vorgestellten Leistungsträgerinnen dürfte der Name Reuteler am wenigsten bekannt sein. Innerhalb des Schweizer Teams gehört sie im Hinblick auf die WM jedoch zu den tragenden Figuren. Die 24-jährige Nidwaldnerin erzielte beim FC Luzern in 43 Spielen 28 Tore und folgte schliesslich dem Ruf der Eintracht Frankfurt nach Deutschland, wo sie heute als Profi kickt. Von der Fussballplattform 90min wurde sie im Januar 2023 als beste Bundesligaspielerin auf der linken Aussenbahn geadelt.

Die flinke Technikerin spielt in der Offensive des deutschen Vereins, der die vergangene Saison auf dem 3. Platz beendete, eine zentrale Rolle. Von keiner anderen Spielerin der Bundesliga führten so viele Aktionen zu einem Torabschluss wie von Reuteler. An der WM soll die 55-fache Nationalspielerin mit ihrer Spielintelligenz für Furore sorgen.

Inka Grings

Trainerin

Switzerlands Coach, Inka Grings during an women's international friendly soccer match between Switzerland and China at the Swissporarena in Luzern, Switzerland, on Thursday, April 6, 2023. (KEYST ...
Trainerin Inka Grings soll die Schweizerinnen zum Erfolg führen.Bild: keystone

Die Deutsche weiss, wie man Titel gewinnt. Als Spielerin gewann sie auf der nationalen und internationalen Fussballbühne diverse Titel und wurde zwischen 1998 und 2010 drei Mal zur deutschen Fussballerin des Jahres gewählt. Als Trainerin schaffte sie mit den FCZ-Frauen in der Saison 21/22 das Double. Seit Januar dieses Jahres leitet sie als Nachfolgerin des Dänen Nils Nielsen die Geschicke der Schweizer Frauen.

Ihre bisherige Bilanz ist durchzogen: In sechs Spielen gelang dem Team unter Grings noch kein Sieg. In den vergangenen beiden Testspielen liess die Deutsche einige Spielerinnen auf ungewohnten Positionen auflaufen und die gezeigten Leistungen machten deutlich, dass sich das Team unter der neuen Trainerin erst noch finden muss. Bleibt zu hoffen, dass Grings mit der Schweizer Nati rechtzeitig zur WM zum Erfolg zurückfindet.

Die Vorbereitung lief mit einem 3:3 gegen Sambia und einem 0:0 gegen Marokko nicht optimal, zumal die beiden Teams deutlich schwächer einzustufen sind. Dennoch sind die Chancen der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft unter Trainerin Inka Grings intakt, in einer Gruppe, in der die ganz grossen Fussballnationen fehlen, die Vorrunde zu überstehen.

Fussball-WM der Frauen
Zwischen dem 20. Juli und 20. August findet in Australien und Neuseeland die Fussball-WM der Frauen statt. Neu treten nicht nur 24, sondern 32 Nationalteams gegeneinander an. Die Schweiz bestreitet ihre Vorrundenspiele gegen die Philippinen, Norwegen und Neuseeland am 21., 25. und 30. Juli.
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Alle WM-Stadien in Neuseeland und Australien
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Alle WM-Stadien in Neuseeland und Australien
Eden Park: Das grösste Stadion Neuseelands in Auckland ist Austragungsort des Eröffnungsspiels der WM und acht weiterer Spiele. Es fasst etwa 50'000 Menschen.
quelle: imago / imago images
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Lehmann und Wälti über die Kaderbekanntgabe
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Nur kurz nach der Pause fallen Tore – Basel und Luzern trennen sich Unentschieden
Der FC Basel bleibt auch im vierten Spiel der Saison gegen den FC Luzern ungeschlagen. Im St. Jakob-Park resultiert in der 34. Runde der Super League ein leistungsgerechtes 1:1.

Sehenswert waren vor allem die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel. Mit der ersten Aktion nach der Pause belohnten sich die Gäste aus der Innerschweiz für einen bis dato guten Auftritt. Marwin Hitz im Basler Tor liess einen Schuss von Jakub Kadak zur Seite abprallen, wo der nachgerückte Leny Meyer zum 0:1 abstaubte. Für den 19-jährigen Aussenverteidiger – den Sohn von Sportchef Remo Meyer – war es im 13. Super-League-Spiel das erste Tor.

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