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Lamine Yamal wird zum Zankapfel: Barça und Spanien attackieren sich

FILE - Barcelona's Lamine Yamal gestures during the Spanish La Liga soccer match between Real Madrid and Barcelona, in Madrid, Sunday, Oct. 26, 2025. (AP Photo/Manu Fernandez, file)
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Lamine Yamal ist nicht mehr Teil des spanischen Kaders für die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele.Bild: keystone

Zankapfel Yamal – Spaniens Verband und Barça attackieren sich gegenseitig

12.11.2025, 13:2212.11.2025, 13:33

Lamine Yamal musste das spanische Nationalteam am gestrigen Dienstag verlassen, nachdem ihm der Arzt des FC Barcelona sieben bis zehn Tage Pause empfohlen hatte. Yamal hatte am Montagmorgen vor seiner Abreise zum Nationalteam eine invasive Radiofrequenzbehandlung im Schambereich erhalten. Schon länger plagen den 18-Jährigen Probleme an der Leiste, nun wird er deshalb die entscheidenden WM-Quali-Spiele gegen Georgien und die Türkei verpassen.

Der spanische Verband (RFEF) wurde über den Eingriff erst am Nachmittag informiert, von der Zwangspause erfuhr er erst am Montagabend. Der Ärger darüber ist sowohl beim Verband als auch bei Nationaltrainer Luis de la Fuente gross. Die medizinische Abteilung des RFEF brachte in der Mitteilung über Yamals Abreise ihre «Überraschung und Besorgnis» darüber, dass die Behandlung ohne vorgängige Kommunikation mit dem Nationalteam durchgeführt wurde, zum Ausdruck.

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Nationaltrainer Luis de la Fuente ärgerte sich über das Vorgehen von Barcelona.Bild: keystone

«So etwas habe ich noch nie erlebt», polterte Trainer de La Fuente beim Radiosender RNE, «wir sind schon etwas verwundert.» Auch für Yamal sei es keine schöne Situation. «Er wollte bleiben, weil er der Nationalmannschaft sehr verbunden ist», sagte der 64-Jährige über seinen Schützling. Der Europameister-Trainer musste seinen Spieler am Morgen noch «beruhigen», bevor sich dieser von all seinen Teamkollegen verabschiedet habe.

Zwar verneinte er einen Konflikt mit Barça, doch schob er nach: «So wie ich die Entscheidungen des Klubs respektiere, verlange ich, dass sie auch unsere respektieren.» Barcelonas Präsident Joan Laporta reagierte im katalanischen Radion umgehend: «Wir respektieren die Entscheidung der Nationalmannschaft. Wir wollen keine Streitigkeiten.» Der Klub müsse in seinem Interesse handeln. «Barça möchte, dass sein Spieler dem Verein zur Verfügung steht. Es ist ein Zufall, dass die Behandlung mit der Länderspielpause zusammenfällt», so Laporta.

Damit weist der 63-Jährige die im Raum stehenden Vorwürfe zurück, dass das Vorgehen eine Reaktion auf die vorletzte Länderspielpause war. Im September hatte Barça-Trainer Hansi Flick den Verband dafür kritisiert, den zuvor angeschlagenen Yamal zweimal von Beginn an eingesetzt zu haben, woraufhin er wieder für mehrere Wochen ausfiel und auch den Nationalteam-Zusammenzug im Oktober verpasste.

epa12469486 FC Barcelona president Joan Laporta speaks during a debate titled 'Sport and geopolitics' at the World in Progress (WIP) Forum in Barcelona, Spain, 21 October 2025. The WIP forum ...
Barça-Präsident Joan Laporta wehrt sich gegen die Anschuldigungen vom spanischen Verband.Bild: keystone

Nun sind die Katalanen vorsichtiger mit ihrem Juwel und wollen «verantwortungsbewusst» handeln, um nichts zu torpedieren. So ganz scheint Präsident Laporta den Ärger von Nationaltrainer de La Fuente und dem Verband ohnehin nicht zu verstehen. So sagte er: «Es hat keinen Einfluss auf die WM-Qualifikation, da das Nationalteam sowieso schon fast qualifiziert ist.»

Vor den abschliessenden Spielen in Georgien und gegen die Türkei hat Spanien drei Punkte Vorsprung bei einer um zwölf Treffer besseren Tordifferenz auf die Türken. (nih)

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