Die Fans von Eintracht Frankfurt haben gestern im Viertelfinal des DFB-Pokals gegen Werder Bremen die Proteste gegen den DFB wegen der Verhängung von Kollektivstrafen fortgesetzt und sich dabei ziemlich kreativ gezeigt. In der zweiten Halbzeit enthüllten die Eintracht-Ultras ein Banner mit der Aufschrift «Dietmar Hopp, du Sohn einer Mutter» und trieben damit die Schmähungen gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp bewusst auf die Spitze.
«Dietmar Hopp, du Sohn einer Mutter» ist kein neuer Spruch. Die Fans von Borussia Dortmund, deren Konflikt mit dem SAP-Millionär zu einer Kollektivstrafe führte und somit die aktuellen Proteste ins Rollen brachte, skandierten ihn jeweils anstelle von «Dietmar Hopp, du H........», um weitere Bestrafungen seitens des DFB zu umgehen.
Über dem Eintracht-Block hing gestern ein weiteres Spruchband, das die aktuellen Proteste etwas näher erläuterte: «Unser Fussball durch euch verkauft. Euer Dialog nur Schall und Rauch. Doppelmoral, Selbstgefälligkeit und alles für das Geld. Die Funktionäre sind das hässliche Gesicht des Fussballs und nicht die Fans», dichteten sie. Damit bezogen sie sich auf eine Aussage von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, der die Hass-Plakate der eigenen Fans gegen Hopp am Wochenende als «das hässliche Gesicht des Fussballs» bezeichnete.
Sachliche Kritik und Protest schließt sich nicht aus.#SGESVW #DFBPokal pic.twitter.com/uMaAb8qWXo
— Sportschau (@sportschau) March 4, 2020
Zu Beginn der Partie forderten die SGE-Anhänger ihren Trainer Adi Hütter auf: «Adi, meld dich, wenn du ne Spielunterbrechung brauchst.» Ob die Fans im Fall der Fälle wirklich eine Spielunterbrechung provoziert hätten – nach den Vorfällen vom Wochenende eher unwarscheinlich. Nötig war eine solche für Hütter gestern aber ohnehin nicht, die Eintracht schlug Werder souverän mit 2:0 und steht im Halbfinal des DFB-Pokals. (pre)