Bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Abgangs von Trainer Stephan Keller, sickerten Informationen dazu an die Öffentlichkeit. Der Überblick dazu in 5 Punkten:
Am Tag, nachdem aus dem Team durchgesickert ist, dass sich die Spieler mehrheitlich gegen Trainer Keller stellen, ist Präsident Philipp Bonorand verstimmt. Man sei am Sonntag über die Position der Mannschaft informiert worden.
Man habe sofort beschlossen, am Montag mit der Mannschaft zusammenzusitzen und die Lage zu besprechen. Bereits am Montagabend war aber laut mehreren Medien klar: Das mit dem Team und seinem Trainer wird nichts mehr. Präsident Philipp Bonorand sagt über die Indiskretion:
Die Mannschaft habe sich ansonsten eigentlich vorbildlich verhalten, man habe mit ihr sowie auch mit dem Trainer im Anschluss an ein sehr konstruktives Team-Meeting ein gutes Gespräch gehabt. Die Mannschaft habe nicht gehässig über Keller gesprochen, sie und der Coach hätten sich einfach auseinandergelebt.
Dass dann so etwas noch am selben Abend an die Medien durchsickere, mache keine Freude. «Wer das tut, muss sich hinterfragen, ob er damit dem FC Aarau Gutes tut.» Ob es sich beim Maulwurf um einen Spieler oder einen Berater aus dem Umfeld handelt, liess Bonorand aber offen.
Gemunkelt wurde bereits, nach dem Misstrauensvotum der Spieler habe Keller freiwillig den Hut genommen. Die offizielle Lesart ist: Man habe sich im Rahmen eines Gesprächs unter Sportchef, Präsident und Trainer geeinigt, dass man unter diesen Umständen eine Veränderung brauche. Also gegenseitiges Einvernehmen.
Dafür sei es noch zu früh, sagte Bonorand am Dienstagmittag. Das Training am Nachmittag leiten Talent-Manager Ranko Jakovliević und Assistenztrainer Norbert Fischer. Die Chancen, dass einer oder beide ad interim an der Linie stehen werden, sind gross: Beide haben den FC Aarau bereits gemanagt, Jakovliević als Co- und Cheftrainer vor etwas über zehn Jahren, Athletik-Guru Fischer vertrat seinen Chef Stephan Keller im April gegen Winterhur, als dieser gesperrt war. Und kennt die Mannschaft aus der täglichen Arbeit sehr gut.
Ja. Nebst Stephan Keller verlässt auch Assistenztrainer José Barcala den Klub. Weitere personelle Mutationen haben die Klubverantwortlichen noch nicht in Aussicht gestellt. Auch Sportchef Sandro Burki steht nicht zur Debatte.
Wer sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Antwort erhofft hat, wird erwartungsgemäss enttäuscht. Natürlich sieht man sich bei Trainern um, die auf Jobsuche sind. Da diese in den laufenden Betrieb einsteigen müssen, sollten sie die Liga und die Lage in der Deutschschweiz sehr gut kennen. Von René Weiler bis Marc Schneider geistern bei den Fans natürlich schon dutzende Namen herum.
Konkrete Kandidaten wollte Sportchef Sandro Burki aber nicht nennen, erste Gespräche haben aber bereits stattgefunden. Möglich ist auch, bis zur Winterpause mit einer Interimslösung zu arbeiten. Bis Ende November muss sich der FCA noch Yverdon, Schaffhausen, Wil und Lausanne stellen.