Es war ein erfolgreicher Abend für die Schweizer Vertreter im Europacup. Drei der vier Super-League-Clubs qualifizierten sich für die nächste Runde. Besonders dramatisch hat sich der FC Basel gegen Bröndby durchgesetzt. Nachdem es nach 120 Minuten 2:1 für die Gastgeber gestanden hatte, musste das Penaltyschiessen entscheiden. Das Hinspiel hatten die Dänen zu Hause 1:0 gewonnen.
Bereits der Münzwurf liess die Basler Muttenzerkurve jubeln. Denn die Elfmeter wurden auf das Tor vor ihr geschossen. Noch grösser wurde der Jubel aber, als zuerst Josip Radosevic und dann Yousef Salech an ihren Nerven scheiterten. Radosevic traf die Latte, Salech schoss weit übers Tor. Andy Diouf und Dan Ndoye hatten für den FCB bereits getroffen. Weil nach Adam Szalais Fehlschuss auch Darian Males traf und anschliessend Goalie Marwin Hitz den Penalty von Peter Bjur hielt, waren die Basler weiter. Und der Jubel im St.Jakob Park – auf Rängen wie dem Rasen – grenzenlos.
«Ich habe eine unglaubliche Energie im Stadion gespürt», sagte Trainer Alex Frei nach dem Spiel zum «SRF». Vor allem für die jungen Spieler sei eine solche «magische Nacht» sehr schön. Doch auch für den Trainer, der erst seit diesem Sommer beim FCB an der Seitenlinie steht und in der Super League nach drei Spielen noch ohne Sieg ist, ist der Erfolg am Donnerstagabend eine Genugtuung. «Das hat uns nicht jeder zugetraut», sagte der 43-Jährige.
Es sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, erklärt Frei. «Wir kommen dem Idealbild vom Fussball, den ich mir vorstelle, langsam näher.» Dennoch sei das Team noch weit davon entfernt. Der Sieg gegen Bröndby könne aber eine «Initialzündung» sein. Das sieht auch Fabian Frei so. Der Captain verfolgte die Verlängerung von der Ersatzbank aus. «Das ist noch schlimmer als wenn man selbst auf dem Platz steht», erzählt der Mittelfeldspieler. Der Rest des Teams habe es aber hervorragend gemacht. «Wir haben es heute einfach mehr verdient», stimmt Frei seinem Trainer zu.
Auch Matchwinner Hitz spricht von einem Qualitätsvorteil seines Teams. Dennoch war er nicht ganz zufrieden mit der Leistung seiner Vordermannschaft. «Ich bin ein Mensch, der sehr früh ins Bett geht. Ich hätte aufs Penaltyschiessen verzichten können.» Trotzdem sei es im Nachhinein schön, nun einmal ein solches zu gewinnen.
Das Ziel ist für die Basler aber noch nicht erreicht. Um sich für die Gruppenphase der Conference League zu qualifizieren, gilt es, noch eine Runde zu überstehen. Am nächsten Donnerstag startet der FCB zunächst auswärts in Sofia, eine Woche später empfängt es den CSKA Sofia im «Joggeli».
Einen Schritt weiter ist bereits der FC Zürich. Mit dem Erfolg gegen Linfield steht der Meister in den Playoffs zur Europa League. Dort trifft der FCZ auf den schottischen Klub Hearts of Midlothian. Setzen sich die Zürcher erneut durch, stehen sie in der Gruppenphase des zweiten europäischen Wettbewerbs. Bei einem Scheitern spielen sie immerhin in der Conference League. Die Teilnahme am Europacup ist also gesichert.
«Der Sieg ist in jeder Beziehung sehr wichtig», sagte Präsident Ancillo Canepa zum «SRF». «Das erste Saisonziel ist erreicht.» Nach dem schwierigen Saisonstart sei dies ein sehr schöner Abend gewesen. Ausserdem stellte sich Canepa hinter seinen Cheftrainer Franco Foda: «Wir sind sehr zufrieden. Jene, die ihn kritisieren, sollten vielleicht mal ins Training kommen und schauen, welche Arbeit da geleistet wird.»
Vielmehr nimmt der 69-Jährige die Mannschaft in die Pflicht: «Wir hatten zu Beginn der Saison einige Spieler, die noch nicht in Topform waren. Am Schluss müssen sie die Leistung auf den Platz bringen.» Doch sei es ein guter Schritt gewesen, auch psychologisch. (nih)
Das hiesse eigentlich "triefte"... vor Schweiss.