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EM Schweiz: Deutschland-Goalie Berger entschuldigt sich für Patzer

Germany's goalkeeper Ann-Katrin Berger reacts during the Women's EURO 2025 semi final soccer match between Germany and Spain at the Letzigrund stadium in Zurich, Switzerland, on Wednesday, J ...
Erlebt an der EM eine emotionale Achterbahnfahrt: Ann-Katrin Berger.Bild: keystone

Von der Heldin zur tragischen Figur: Berger entschuldigt sich für Goalie-Fehler

Noch im Viertelfinal gegen Frankreich war Ann-Katrin Berger die grosse Heldin der deutschen Mannschaft. Ihm Halbfinal unterlief ihr dann ein entscheidender Fehler – das sagt die Torhüterin nach der Partie
24.07.2025, 04:0324.07.2025, 07:15
David Digili / t-online
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t-online

Vom Schock in der 113. Minute erholten sich die DFB-Frauen nicht mehr: Gerade hatte Spaniens Aitana Bonmatí das späte Führungstor im EM-Halbfinale erzielt – das letztlich das umkämpfte Spiel im Letzigrundstadion von Zürich entschied.

Im Mittelpunkt dabei auch: Ausgerechnet die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger, die die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück mit einer überragenden Leistung im Viertelfinale gegen Frankreich überhaupt erst unter die letzten Vier gebracht hatte. Denn der Schuss von Bonmati aus spitzem Winkel ging in die Torwartecke, Berger aber liess den Ball überrascht passieren, weil sie wie praktisch alle Akteuerinnen und Zuschauenden mit einem Pass vors Tor oder in den Rückraum rechnete.

«Die kurze Ecke muss zu sein»

Nach der Partie sprach die 34-Jährige im TV-Interview Klartext. Auf die Frage der ARD-Reporterin, ob der Schuss von Bonmatí haltbar gewesen sei, antwortete Berger direkt:

«Ja. Da nehme ich auch die Schuld auf mich.»

Mehr noch: «Die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar», bestätigte Berger. «Deswegen bin ich umso enttäuschter von mir selbst. Da kann ich noch so viele Paraden machen – der hätte einfach meiner sein sollen.» Die Keeperin schien untröstlich, sprach mit gesenktem Kopf:

«Deswegen tut es mir unfassbar leid für die Mannschaft, weil die wirklich alles gegeben haben.»

Sie verspüre «einfach nur Enttäuschung», denn: «Die Mädels haben wieder ein grossartiges Spiel gemacht nach 130 Minuten letztes Mal (der Sieg nach Elfmeterschiessen gegen Frankreich, Anm. d. Red.) und jetzt wieder in die Verlängerung gegen Spanien – das ist einfach ein hartes Spiel, und das wussten wir.» Durch die «Brillanz einer Spielerin, von der wir das alle wussten (Bonmatí, Anm. d. Red.)» auszuscheiden, sei «einfach bitter.»

Die DFB-Elf habe es insgesamt gut gemacht gegen die Favoritinnen: «Ich weiss nicht, wieviele Chancen Spanien hatte, aber wir hatten auch ein paar. Wir wussten, dass die Spanierinnen mehr Ballbesitz haben, wir wussten, dass wir kompakt stehen müssen und auf unsere Chancen warten müssen. Und wenn wir die gegen so eine überragende Mannschaft nicht nutzen, werden wir bestraft.»

Verwendete Quellen:

  • Aussagen von Ann-Katrin Berger im ARD
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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Victor Paulsen
24.07.2025 06:12registriert April 2019
Sympatisch, dass sie die Verantwortung übernimmt. Aber gleichzeitig wäre ohne sie gestern schon deutlich früher Tore gefallen, oder Deutschland wäre bereits gegen Frankreich ausgeschieden. Beides waren unterm Strich top Leistungen
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goschi
24.07.2025 07:23registriert Januar 2014
Sie hat ihr Team derart oft im Spiel gehalten, dass es da wirklich keine Entschuldigung braucht.
Der Rest hätte aber eben auch mal Tore schiessen müssen.
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Pustekuchen
24.07.2025 07:58registriert Oktober 2017
Bitte korrigiert den Titel zu "Ann-Katrin Berger, die tragische Heldin". Ich fand sie einfach unglaublich cool - sie hat durch ihr brilliantes Spiel die deutsche Manschaft durch die gesamte EM getragen, hatte Nerven wie Stahl, eine Riesenstrahlkraft aus dem Tor heraus, aber natürlich ist auch sie nur ein Mensch, dem auch mal ein Patzer passiert. Die Mannschaft hat hier als Team verloren, die spanische Mannschaft war einfach besser, aber das macht Ann-Katrin Berger noch lange nicht zu einer "tragischen Figur".
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