Sir Alex Ferguson hat schon so einiges gewonnen. Der Schotte coachte den FC Aberdeen drei Mal zum Sieg in der schottischen Meisterschaft, mit Manchester United, wo er 26 (!) Jahre an der Seitenlinie stand, triumphierte er 13 Mal in der Premier League und zwei Mal in der Champions League. Nach dem Gewinn des Triples mit Manchester United im Jahr 1999 wurde Ferguson eine seltene Ehre zuteil: Die Queen schlug den damals 58-Jährigen zum Ritter, seitdem darf er sich ganz offiziell «Sir» nennen.
Doch was Ferguson anfasst, scheint sich nicht nur im Fussball in Gold zu verwandeln. An der renommierten Pferderenn-Veranstaltung Cheltenham Festival im englischen Gloucestershire sicherte er sich mit seinem Rennpferd namens Monmiral den Sieg.
For the first time in 15 years, Sir Alex Ferguson's horse finally won a race at Cheltenham.
— UF (@UtdFaithfuls) March 14, 2024
Look what it means to him. 😍❤️pic.twitter.com/zyY3CJVUZV
Nicht nur die Wettquoten, sondern auch die Aussagen des Jockeys Harry Cobden, der mit Fergusons Pferd den Sieg holte, zeigen, dass der Triumph selbst für den erfolgsverwöhnten Ferguson nicht zu erwarten war. Vor dem Rennen schien Cobden keine grosse Hoffnung gehabt zu haben, dass er mit diesem Pferd den Sieg holen könnte. Nach dem Rennen zeigte er sich deshalb umso überraschter: «Ich kann nicht glauben, dass dieses Pferd das gerade geschafft hat.»
Auch Ferguson freute sich über den Erfolg seines Pferdes am prestigeträchtigen Event: «Es ist etwas Besonderes hier, es ist wie das Derby oder der FA-Cup-Final, und ich habe lange darauf gewartet, so etwas zu erleben. Viele Leute, die Pferde kaufen, haben noch nie einen Sieger gehabt, geschweige denn hier. Ich bin begeistert», sagte er nach dem Rennen.
Für den 82-Jährigen, der im vergangenen Herbst seine Frau verloren hat, scheint der Sport ein willkommener Trost zu sein. Fergusons Leidenschaft zum Rennsport ist jedoch nichts Neues. Bereits in den 2000er-Jahren beschäftigte er sich mit Pferden, um sich ab und zu «vom Fussball abzulenken», wie er selbst sagte.
Ein Rennpferd war es dann auch, das im Hause Manchester United in den Nullerjahren für Zwist sorgte. Damals stritten sich Ferguson und United-Aktionär John Magnier vor Gericht über die Besitzverhältnisse des äusserst erfolgreichen Rennpferds Rock of Gibraltar. Das Pferd wurde schliesslich zum Zentrum eines Tauziehens, das nach Ansicht vieler Fans der Auslöser für die viel diskutierte Übernahme des Vereins durch die Familie Glazer war.
Beim Sieg seines Pferdes am Cheltenham Festival hielt sich Ferguson beim Feiern zurück. Im vergangenen November hatte er sich nach einem Erfolg seines Pferdes in Bahrain nämlich eine Rippe verletzt, als er die Mitbesitzer Ged Mason und Peter Done etwas zu inbrünstig umarmte. (kat)