Die Entscheidung ist gefallen: Das Sportgericht des DFB hat den Einspruch des SC Freiburg gegen die Wertung des Bundesliga-Duells gegen Bayern München im Einzelrichterverfahren zurückgewiesen. Das Spiel ging 4:1 für die Bayern aus, zwischenzeitlich waren jedoch zwölf Spieler des deutschen Rekordmeisters auf dem Platz. Der SC Freiburg entschied sich daraufhin am Montagabend Einspruch einzulegen.
«Die Spielfortsetzung mit zwölf Mann sei im Wesentlichen auf ein schuldhaftes Fehlverhalten der Schiedsrichter zurückzuführen», begründete der DFB sein Urteil. «Das DFB-Sportgericht entschied nun, dass dem FC Bayern München der schuldhafte Einsatz eines nicht einsatzberechtigten Spielers nicht angelastet werden kann», hiess es in einer Mittelung weiter.
Stephan Oberholz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts und Einzelrichter in diesem Verfahren, erläutert das Urteil: «Zunächst gehen wir davon aus, dass alle Spieler des FC Bayern spielberechtigt waren. Ungeachtet dessen reicht der allenfalls geringfügige, hinter dem Fehlverhalten der Schiedsrichter zurücktretende Verschuldungsbeitrag der Bayern auch unter Gesichtspunkten der Verhältnismässigkeit nicht aus, um die gravierende Rechtsfolge einer Spielumwertung zu rechtfertigen.» Gegen die Entscheidung des Einzelrichters kann innerhalb eines Werktags Einspruch beim DFB-Sportgericht eingelegt werden.
Die Bayern hatten sich bereits zuletzt kritisch zum Einspruch der Freiburger geäussert. So sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zuletzt: «Ich weiss nicht, ob du dir auf die Schulter klopfen kannst, solltest du international spielen aufgrund von drei Punkten, die du sportlich de facto nicht gewonnen hast. Ich wäre da nicht so glücklich. Deswegen hätte ich dem Verein klar kommuniziert, dass wir nicht Einspruch einlegen. Ich persönlich hätte es nicht gemacht, weil ich finde, dass du den Fehler eines Dritten ausnutzt, um vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck der Fans oder der Sponsoren so gross wird.»
Zum Wechselfehler war es gekommen, weil bei einem Doppelwechsel eine falsche Nummer angezeigt wurde und sich Kingsley Coman, der den Platz hätte verlassen sollen, sich nicht angesprochen fühlte. Vor der geplanten Auswechslung war die Rückennummer 29 angezeigt worden. Diese trug der Franzose aber in der Vergangenheit bei den Bayern, inzwischen läuft er aber mit der Nummer 11 auf. (mem/pre)