Die letzten sechs Spiele hat der FC Zürich alle verloren, am Sonntag blieb er im Cup am unterklassigen Lausanne hängen. In der Super League lautet die desaströse Bilanz des Teams, das noch vor wenigen Monaten Schweizer Meister wurde: acht Spiele, null Siege. Mit bloss zwei Punkten liegt der FCZ gleichauf mit dem Aufsteiger FC Winterthur am Tabellenende.
Der #FCZ teilt hiermit mit, dass er sich heute von Cheftrainer Franco Foda getrennt hat. Der bis 30. Juni 2024 datierte Vertrag wird aufgelöst. Auch die Verträge mit den Assistenztrainern Thomas Kristl und Imre Szabics werden gekündigt:
— FC Zürich (@fc_zuerich) September 21, 2022
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Diese Fakten brachten den Klub nun dazu, sich vom Trainer zu trennen, nachdem Foda bis zuletzt von Präsident Ancillo Canepa in Schutz genommen wurde. «Was kann der Trainer dafür?!», fragte Canepa nach dem Cup-Aus in Lausanne.
Ihre letzten Spiele als Trainer des FC Zürich:
— zwölf (@zwoelf_mag) September 21, 2022
Franco Foda: Lausanne – FCZ
Ludovic Magnin: Lausanne – FCZ
Urs Fischer: Lausanne – FCZ
Als nächste Partie steht am 1. Oktober nach der Länderspielpause das Stadtderby gegen Rekordmeister GC an. Bis dahin will die Vereinsführung über die Nachfolgeregelung diskutieren.
«Ich bedaure diese Trennung ausserordentlich», wird Canepa in einer Mitteilung des Klubs zitiert. «Leider haben die Resultate in der Meisterschaft wie auch im Schweizer Cup nicht den Erwartungen entsprochen. Trainer und Mannschaft haben aber mit dem Erreichen der Gruppenphase in der Europa League ein wichtiges Saisonziel erreicht.» Foda und seinem Trainerstab wünsche er für die Zukunft alles Gute.
Der 56-jährige Deutsche hatte im Sommer die Nachfolge von Meistertrainer André Breitenreiter angetreten. Von extern wurde dem vormaligen österreichischen Nationaltrainer Foda nach dem verpatzten Saisonstart vorgeworfen, eine funktionierende Mannschaft durch (zu) viele Systemwechsel destabilisiert zu haben.
Als Abwehrspieler hatte Foda mehr als 300 Partien in der Bundesliga bestritten, die meisten für Bayer Leverkusen. Mit dem Werksklub sowie dem 1. FC Kaiserslautern gewann er den DFB-Pokal, für Deutschland bestritt er zwei Länderspiele. Von einem stammt die berühmteste Anekdote über ihn. Als er in Brasilien eingewechselt wurde und der Stadionsprecher seinen Namen sagte, gab es grosses Gelächter. Der Grund: Auf Portugiesisch ist «franco foda» ein derber Ausdruck für kostenlosen Geschlechtsverkehr.
Nach einem kurzen Abstecher zum FC Basel, mit dem er die Finalrunde der Saison 1996/97 absolvierte, wechselte Foda zu Sturm Graz, das seine sportliche und private Heimat werden sollte. Rund 20 Jahre verbrachte er als Spieler und später als Trainer im Klub. 2017 übernahm er Österreichs Nationalteam, das er an die EM 2020 führte.
Wenig fehlte, und die Österreicher hätten im Achtelfinal den späteren Europameister Italien eliminiert. Nach der verpassten Qualifikation für die WM 2022 trat Foda als Bundestrainer zurück. Beim FC Zürich war er nur für 105 Tage im Amt. (ram)
"Duck und weg"