Die Krise bei Borussia Mönchengladbach vertieft sich weiter. Nachdem Trainer Marco Rose vor rund zwei Wochen verkündete, dass er im Sommer zur Borussia nach Dortmund wechseln wird, haben die Fohlen alle vier Pflichtspiele verloren.
Gestern gab es eine besonders brisante Niederlage – ausgerechnet gegen den BVB, den zukünftigen Arbeitgeber von Marco Rose und seinem Trainerstaff, verlor Gladbach im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 0:1.
Für zusätzlichen Zündstoff sorgte eine Szene zum Spielende. Gladbachs Co-Trainer René Maric wurde von den Kameras eingefangen, wie er mit BVB-Stürmer Erling Haaland rumalberte, als hätte ihm die Niederlage nicht sonderlich zugesetzt.
Rene Maric mit ersten Tipps für Erling... #BMGBVB pic.twitter.com/u1PnRilOCe
— zαмραиο (@AngryZampano) March 2, 2021
Die Reaktionen der Fans – viele fordern ohnehin bereits den sofortigen Abgang des Trainerteams – fiel heftig aus. «Mangelnde Professionalität», «fehlendes Taktgefühl» und «Tritt ins Gesicht der Fans» waren noch die freundlicheren Reaktionen.
René Maric selbst hat gleich selbst über Twitter Stellung zu der Szene genommen. Sein Verhalten sei naiv, emotional und unbedacht gewesen.
Naiv, emotional & unbedacht. Über 90 Minuten habe ich mir Lunge & Kehle rausgebrüllt, nachdem wir von Früh bis Spät das Spiel vorbereiteten. Nach Schlusspfiff stand ich am anderen Ende der Coachingzone & ein ehemaliger Spieler ist als Einziger & nach Minuten zum Trösten gekommen. https://t.co/zh30Wbu4sW
— René Marić (@ReneMaric) March 2, 2021
Maric gesteht ein, dass die Aktion «dumm» gewesen sei und erklärt, dass man über die Leistung, vergebene Torchancen und alte Zeiten gesprochen habe. Maric war von 2017 bis 2019 Co-Trainer in Salzburg und arbeitete dort bereits mit Haaland zusammen.
Themen: Gesundheit, dass wir besser waren, dass wir diese Leistung häufiger & konstanter bringen wollen, Necken über seine vergebenen Torchancen & Gespräch über alte Salzburgzeiten. Ich war & bin so angefressen+traurig, dass ich nicht an irgendwelche Kameras denken konnte. Dumm.
— René Marić (@ReneMaric) March 2, 2021
Der 28-jährige Maric erklärt weiter, dass er ein gewisses Verständnis für die Beleidigungen habe und die Verantwortung dafür übernehme. Er ärgere sich über sich selbst, dass solche Einzelstandbilder hätten entstehen können.
meiner Emotionalität (Enttäuschung, Wut) & Naivität solche Einzelstandbilder entstehen konnten; ich weiß, dass dies bei den Fans in diesem Moment negativ & eben falsch wirkt. Ich werde die Beleidigungen insofern mit gewissem Verständnis auf- & die Verantwortung dafür übernehmen.
— René Marić (@ReneMaric) March 2, 2021
Zu einer vorzeitigen Trennung vom Trainerteam soll es in Gladbach aber nicht kommen. Sportchef Max Eberl betonte schon mehrfach, dass er die Saison mit dem Staff rund um Trainer Marco Rose beenden wolle – selbst eine Niederlage am kommenden Samstag gegen Bayern Leverkusen solle daran nichts ändern: «Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll», so Eberl. (zap)
Die Entschuldigungen des Co-Trainer mögen sympathisch scheinen, sind aber nur eine eigentlich unnötige Anbiederung.
Sind nämlich alles Menschen da auf dem Platz!
Und ein bisschen mehr "menscheln" dürfte es im Fussball ohnehin...