Der FC Luzern hatte es in dieser Winterpause immer wieder betont: Eine Baustelle, die behoben werden soll, ist, einen Stürmer zu holen. Vor kurzem stiess Benjamin Kimpioka leihweise aus Schweden zu den Luzernern, und der 22-Jährige zeigte gleich, was man sich von ihm erhofft. Kaum eingewechselt, schob er eine Hereingabe aus kurzer Distanz ein.
Kimpioka verhalf dem Team mit seinem 3:2 zu einem beinahe historischen Erfolg. Denn letztmals hatte der FCL im April 2015 in Basel gegen den FCB triumphiert. Danach holte er in 14 Anläufen gerade einmal drei Punkte mit drei Remis.
Der Erfolg kam unerwartet, hatte der FCB doch lange mehr vom Spiel. Schürpf (60.) und Jashari (75.) wendeten aber die Führung Amdounis (17.), ehe Zeqiri (78.) für das zweite Unentschieden der beiden Teams nach Start der Rückrunde zu sorgen schien. Bis eben Kimpioka eine erste Visitenkarte abgab.
Beim FCB war Routinier Fabian Frei nach der Partie stinksauer. Mit etwas Abstand sagte er bei «Blue» im Interview, bei ihm herrsche «purer Frust» vor, «gefühlt zum hundertsten Mal in dieser Saison». Es sei schwierig zu sagen, was alles falsch gelaufen sei. Aber: «Wir wurden heute zurecht bestraft.»
Für beide Teams geht es unter der Woche mit Aufgaben im Cup weiter. Während die Luzerner zum FC Thun reisen, bekommt es der FCB mit GC zu tun. Einen zweiten Ausrutscher in Folge dürfen sich die Basler kaum leisten, soll es nicht bereits früh wieder unruhig werden.
Allerdings war Trainer Alex Frei aufgrund von Verletzungen und Sperren auch zu Umstellungen gezwungen gewesen. So debütierte mit dem vor gut drei Wochen 19-jährig gewordenen Hugo Vogel einer auf der Position des linken Aussenverteidigers. Der junge Franzose war im letzten Sommer aus dem Nachwuchs von Olympique Lyon zu Basel gestossen, wo er bisher zu 12 Einsätzen in der U21-Mannschaft in der Promotion League gekommen ist.
Basel - Luzern 2:3 (1:0)
19'713 Zuschauer. - SR Cibelli.
Tore: 17. Amdouni 1:0. 60. Schürpf 1:1. 75. Jashari 1:2. 78. Zeqiri 2:2. 89. Kimpioka 2:3.
Basel: Hitz; Lopez, Adams, Frei, Vogel; Millar (61. Novoa), Diouf, Pelmard, Kade (80. Akalé); Amdouni, Fink (61. Zeqiri).
Luzern: Müller; Dorn, Simani, Beka, Frydek; Diambou (74. Emini), Jashari; Dräger (46. Abubakar), Meyer, Schürpf (84. Kimpioka); Chader (74. Klidje).
Bemerkungen: Basel ohne Burger, Calafiori (beide gesperrt), Ndoye, Males, Augustin und Comas (alle verletzt). Luzern ohne Beloko (gesperrt), Burch, Kadak, Sorgic und Rupp (alle verletzt). Verwarnungen: 42. Diambou. 65. Dorn. 71. Chader. 83. Simani. 83. Pelmard.
Den Grasshoppers fehlten wenige Minuten zu einem Auswärtssieg. Der eingewechselte Argentinier Ignacio Aliseda glich mit Luganos einzigem Torschuss nach 88 Minuten zum 1:1 aus. «Wir standen das ganze Spiel defensiv sehr gut, darum ist es bitter, dass wir diesen Treffer erhalten», ärgerte sich Amir Abrashi bei «Blue». Der GC-Captain machte klar: «Wir müssen cleverer werden.»
Das Unentschieden war das gerechte Verdikt, aber das Resultat hätte korrekterweise 0:0 lauten müssen. Beide Mannschaften erzielten ihr Tor mit ihrer einzigen reellen Chance im ganzen Spiel. Dieses bot so gut wie keine Unterhaltung.
«Mit der ersten Halbzeit bin ich gar nicht einverstanden, da kam von jedem etwas zu wenig», analysierte Luganos Nationalspieler Renato Steffen. «Wir liessen GC zu sehr das Spiel übernehmen. Nach der Pause war es besser, aber ich bin enttäuscht, dass wir nur einen Punkt holten.»
Nach toller Vorarbeit von Innenverteidiger Noah Loosli traf Hayao Kawabe kurz vor der Pause mit seinem siebten Saisontor in der Meisterschaft das 1:0. Die Mannschaft von Trainer Mattia Croci-Torti drückte in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich, aber gegen das geschickte und konsequente Defensivspiel der Zürcher konnten sie sich bis auf den zum Tor führenden Angriff – Aliseda traf nach einem Doppelpass mit Goalgetter Zan Celar – nie durchsetzen.
Lugano - GC 1:1 (0:1)
2841 Zuschauer. - SR San. - Tore: 42. Kawabe (Loosli) 0:1. 88. Aliseda (Celar) 1:1.
Lugano: Osigwe; Arigoni (18. Espinoza), Hajrizi (76. Babic), Daprelà, Valenzuela; Sabbatini, Doumbia, Bottani (76. Mahmoud); Amoura (46. Aliseda), Celar, Steffen (84. Macek).
GC: Moreira; Hara (75. Nadjack), Loosli, Seko, Schmid; Ndenge; Bolla (67. Pusic), Abrashi (67. Herc), Kawabe, De Carvalho (81. Morandi); Dadaschow (75. Jeong).
Bemerkungen: Lugano ohne Saipi, Hajdari, Mahou, Mai und Nkama (alle verletzt). Arigoni verletzt ausgeschieden. GC ohne Margreitter, Momoh und Schettine (alle verletzt). Verwarnungen: 12. Hajrizi, 16. Amoura, 21. Abrashi, 41. Valenzuela, 58. Schmid.
(ram/sda)